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Jean Baptiste Vuillaume 7 Oktober 1798 in Mirecourt 19 Marz 1875 in Paris war ein einflussreicher franzosischer Geigenbauer des 19 Jahrhunderts Jean Baptiste Vuillaume 1860 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weitere Geigenbauer in der Familie 3 Musiker 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJean Baptiste Vuillaume war nicht nur einer der besten franzosischen Geigenbauer des 19 Jahrhunderts sondern auch zu seiner Zeit eine zentrale Personlichkeit im Geigenbau Er folgte der Tradition seiner Familie Sein Vater und Grossvater waren bereits Geigenbauer bei denen er die Kunst des Geigenbaus erlernte 1818 ging er nach Paris wo er sich bei dem bekannten Francois Chanot weiterbildete Seine Vorbilder waren die Schonheit und die Asthetik der Instrumente aus Cremona deren Ideale er zu erreichen suchte Ab 1821 arbeitete er bei Joseph Dominique Lete mit dem er drei Jahre spater die gemeinsame Firma Lete et Vuillaume in der Pariser Rue Croix des Petits Champs grundete 1 2 nbsp Etikett 18231828 machte er sich in der rue des Petits Champs 46 selbststandig Dort baute er Violinen Bratschen Celli und Kontrabasse immer nach den Vorbildern der Cremoneser Meister Ausserdem stellte er hervorragende Bogen her die noch heute von ihrer Qualitat nichts eingebusst haben Viele seiner Mitarbeiter gehorten im Nachhinein zu den besten Bogenbauern deren Arbeiten bis heute bei Solisten hochste Wertschatzung geniessen Dazu gehorte auch der aus Markneukirchen stammende Hermann Richard Pfretzschner Auf Reisen in die Schweizer Alpen hielt Vuillaume Ausschau nach alten Schranken Tischen und gar Tanzboden die er oftmals zum Schrecken der Verkaufer sofort zerlegte und nur die fur ihn brauchbaren Holzer aufladen liess Mit der Zeit wurden seine Kopien so perfekt dass sie kaum von den Originalen zu unterscheiden waren Beruhmt ist sein Nachbau von Niccolo Paganinis legendarer Guarnerius Geige Cannone von 1838 den spater der Paganini Schuler Camillo Sivori von seinem Lehrer erwarb 3 In den folgenden zwanzig Jahren wuchs seine Werkstatt zu einer der fuhrenden Europas heran fur seine Geigen erhielt er bei den Franzosischen Industrieausstellungen 1827 und 1834 Silbermedaillen sowie 1844 und 1849 Goldmedaillen 1855 kaufte er von den Erben des fahrenden italienischen Handlers Tarisio 144 italienische Geigen davon 24 Stradivari zugeschriebene Instrumente darunter die beruhmte Messias Diese Geigen zerlegte er teilweise als Studienobjekte Bei der Weltausstellung Paris 1855 erhielt er eine Goldmedaille Vuillaume wurde 1851 mit dem Kreuz der franzosischen Ehrenlegion ausgezeichnet In dieser Zeit kam auch der deutsche Akustiker Rudolph Koenig in Vuillaumes Werkstatt um eine Lehre zu absolvieren nbsp Violine von J B Vuillaume Kopie einer Joseph Guarneri del Gesu 1863Als Vuillaumes goldene Periode bezeichnet man die 1860er Jahre in dieser Zeit schuf er mehr als 3 000 nummerierte Instrumente Ausseres Charakteristikum seiner Instrumente war die rotlich braune Lackierung die ab 1860 heller wurde Seine Kontakte mit Hector Berlioz den Violinisten Niccolo Paganini Henri Vieuxtemps Jean Delphin Alard Pablo de Sarasate dem belgischen Cellisten Adrien Francois Servais und dem norwegischen Geiger Ole Bull ubten auf ihn einen grossen Einfluss aus Die Erkenntnisse der Akustikforschungen des Arztes und Physikers Felix Savart wurden teilweise in Vuillaumes Arbeit einbezogen Als Folge dieser Kontakte entstanden auch neuartige Instrumente wie die tieferklingende Kontrabratsche den 1855 gebauten durch Korpergrosse und Klangvolumen gekennzeichneten Contralto 4 und der Oktobass ein uberdimensionaler Kontrabass Vuillaume entwickelte ebenfalls eine Reihe von Werkzeugen und Verfahren die noch heute im Geigenbau nutzlich sind Weitere Geigenbauer in der Familie BearbeitenClaude Vuillaume das alteste geigenbauende Familienmitglied Claude Francois Vuillaume I 1730 Charles Francois Vuillaume 1755 1779 Jean Vuillaume Grossvater von Jean Baptiste Vuillaume lernte angeblich bei Stradivari Claude Francois Vuillaume II 1772 1834 Vater von Jean Baptiste Vuillaume Nicolas Vuillaume 1800 1871 zweiter Sohn von Claude Francois Vuillaume II baute Instrumente von sehr guter Qualitat Nicolas Francois Vuillaume 1802 1876 dritter Sohn von Claude Francois Vuillaume II war nach seinem Bruder J B Vuillaume der erfolgreichste Geigenbauer in der Familie Joseph Francois Vuillaume 1804 1856 arbeitete in Mirecourt spater in Paris und Lyon Sebastien Vuillaume 1835 1875 Neffe von Jean Baptiste VuillaumeMusiker BearbeitenEinige Violinisten die auf Vuillaume Instrumenten spielen oder spielten Niccolo Paganini 1782 1840 Vuillaume war Paganinis Geigenbauer und fertigte eine perfekte Kopie von Paganinis Geige an Charles Auguste de Beriot 1802 1870 spielte nur mit Vuillaume Bogen Ole Bull 1810 1880 Camillo Sivori 1815 1894 Paganini schenkte seinem einzigen Schuler Vuillaumes Kopie seiner eigenen Geige Henri Vieuxtemps 1820 1881 Joseph Joachim 1831 1907 Eugene Ysaye 1858 1931 Josef Suk 1874 1935 Fritz Kreisler 1875 1962 Jacques Thibaud 1880 1953 Ruggiero Ricci 1918 2012 Isaac Stern 1920 2001 Josef Hassid 1923 1950 Charlie Haden 1937 2014 Jazz Kontrabassist Andre Rieu 1949 Christian Altenburger 1957 John Patitucci 1959 Jazz Kontrabassist Ingolf Turban 1964 Sebastian Hamann 1968 Michael Jelden 1971 Manrico Padovani 1973 Natasha Korsakova 1978 Hilary Hahn 1979 Lidia Baich 1981 Myvanwy Ella Penny 1984 Vilde Frang 1986 Lenka Matejakova 1986 Liv Migdal 1988 Literatur BearbeitenRoger Millant J B Vuillaume Der Kunstler und seine Werke W E Hill amp Sons London 1972 Les Tresors de la Lutherie Francaise du XIXe siecle Paris c 1992 Jost Thone und Stefan Peter Greiner J B Vuillaume Bildband mit originalgrossen Abbildungen Bocholt 1998 Sylvette Milliot Jean Baptiste Vuillaume et sa famille Nicolas Nicolas Francois et Sebastien Edition les Amis de la Musique 2006 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean Baptiste Vuillaume Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jean Baptiste Vuillaume im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Roger Millant J B Vuillaume Sa Vie et son Œuvre W E Hill London 1972 OCLC 865746 franzosisch Sylvette Milliot Les Luthiers Parisiens aux XIX et XX siecles Tom 3 Jean Baptiste Vuillaume et sa famille Nicolas Nicolas Francois et Sebastien Edition les Amis des la Musique 2006 Die historischen Geigen Die Vuillaume premiopaganini it Archivseite Erich Valentin Handbuch der Musikinstrumentenkunde Gustav Bosse Regensburg 1954 S 139 Normdaten Person GND 117450170 lobid OGND AKS LCCN no00022147 VIAF 37693991 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vuillaume Jean BaptisteALTERNATIVNAMEN Vuillaume Jean BaptisteKURZBESCHREIBUNG franzosischer GeigenbauerGEBURTSDATUM 7 Oktober 1798GEBURTSORT MirecourtSTERBEDATUM 19 Marz 1875STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Baptiste Vuillaume amp oldid 228347000