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Die Jamtalhutte ist eine Schutzhutte der Sektion Schwaben des Deutschen Alpenvereins Sie liegt auf 2165 m u A rund 10 Kilometer von Galtur entfernt oberhalb des Jamtals im Silvretta direkt am Beginn des Futscholtals Seitental des Jamtals Sie ist insbesondere im Fruhjahr ein vielbesuchter Stutzpunkt fur Skitourenganger Klassische Tourenziele ab der Hutte sind der Augstenberg die Jamspitzen der Piz Faschalba bzw die Curuna Lada und die Dreilanderspitze die Ubergange zu Wiesbadener und Heidelberger Hutte sowie in die Schweiz Es kommt in der Skitourensaison immer wieder zu grossem Andrang JamtalhutteDAV Schutzhutte Kategorie IJamtalhutteJamtalhutteLage Oberes Jamtal Tirol Osterreich Talort GalturGebirgsgruppe SilvrettaGeographische Lage 46 53 11 N 10 10 35 O 46 886388888889 10 176388888889 2165 Koordinaten 46 53 11 N 10 10 35 OHohenlage 2165 m u A Jamtalhutte Silvretta Erbauer Sektion Schwaben des DuOeAVBesitzer Sektion Schwaben des DAVErbaut 1882 Umbau 1897 1907 1929 bis 1932 1958 bis 1961 Neubau 1978 79Bautyp SchutzhutteUbliche Offnungszeiten Sommersaison Ende Juni bis Anfang OktoberWintersaison Mitte Februar bis Anfang MaiBeherbergung 120 Betten 60 Lager 12 NotlagerWinterraum 12 LagerWeblink JamtalhutteHuttenverzeichnis OAV DAV Jamtalhutte im Futscholtal Uber dem Gebaude die Hintere Getschnerspitze 2931 m rechts daneben die Getschnerscharte 2839 m und die Mittlere 2965 m und Vordere 2975 m Getschnerspitze links Vorderer SatzgratIm Sommer bietet die Umgebung der Hutte eine Vielzahl an attraktiven Gipfelzielen von einfachen Wanderungen bis hin zu hochalpinen Gletschertouren und ausserst anspruchsvollen alpinen Unternehmungen wie die Besteigung des Fluchthorns Ubergange zu den Nachbarhutten aber auch in den Schweizer Kanton Graubunden gehoren zu oft begangenen markierten Wanderwegen einige davon weisen aber auch hochalpine Ubergange mit Gletscherbegehungen auf Gletscherausrustung erforderlich Spaltensturzgefahr Die Hutte ist im Regelfall von Mitte Februar bis Anfang Mai sowie von Ende Juni bis Ende September bewartet Die Selbstversorgereinheit steht nur ausserhalb der Bewirtschaftungszeiten zur Verfugung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lawinenunglucke 1999 3 Ausstattung 4 Zustieg 5 Nachbarhutten Ubergange 6 Gipfeltouren 7 Klettergarten 8 Klettersteig 9 Karten 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Jamtalhutte um 1894Die Hutte wurde 1882 von der Sektion Schwaben des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins erbaut und war zunachst unbewirtschaftet Sie hatte zunachst insgesamt zehn Schlafplatze Nach Erweiterungen 1897 1 und 1907 wurde wegen des aufkommenden Skitourismus der zwanziger Jahre eine umfassende Modernisierung 1929 32 durchgefuhrt dabei wurde auch eine Trinkwasserleitung und Stromversorgung verlegt Zwischen 1939 und 1945 besetzte der Zollgrenzschutz die Hutte zwecks Bewachung der nahen Grenze zwischen Osterreich und der Schweiz und errichtete ab 1942 eine Hochgebirgsschule Nach dem Zweiten Weltkrieg standen die Hutten des Deutschen Alpenvereins unter alliierter Verwaltung 1955 erfolgte die Ruckgabe der Hutte an die Sektion Schwaben des Deutschen Alpenvereins Bis 1958 wurde die Hutte durch Tragtiere oder Zugpferde versorgt Nachdem die Vorarlberger Illwerke fur die Errichtung der auf 1840 m Hohe im Jamtal gelegenen Wasserfassung eine Guterstrasse bauten konnte das Alpenvereinshaus mit Kleinschleppern oder Gelandefahrzeugen beliefert werden Bis 1962 wurden im Winter die Versorgungsguter auf Skiern hinaufgebracht erst dann gab es Fahrzeuge die auch auf Schnee eingesetzt werden konnten Von 1958 bis 1961 wurde ein zweites Gebaude durch den Guglinger Architekten Heinz Rall an die bestehende Hutte hinzugebaut der so genannte Robert Leicht Bau der bis heute besteht Zwischen 1978 und 1979 wurden die alten Huttenteile abgebrochen und neugebaut einschliesslich neuer Wasserver und entsorgung Trotz ihres abgelegenen Standortes wird sie durch ein 20 kV Kabel mit Netzstrom versorgt Nach den Beschadigungen durch Lawinen 1999 wurde die Hutte umfassend repariert und lawinensicher gemacht Dazu wurde das gesamte Dach abgesenkt bis zum Erdgeschoss herunter und mittels Stahlbeton ebenso wie die Wande errichtet die Dachgauben wurden durch Metallverstrebungen ebenfalls verstarkt und bei Lawinengefahr konnen die metallverstarkten Fensterladen geschlossen werden so dass im Falle eines erneuten Lawinenabgangs diese uber das lawinensichere Gebaude hinweggefuhrt wird Seit ihrer Eroffnung wird sie nun in vierter Generation durch die Galturer Familie Lorenz bewirtschaftet Etwas unterhalb der Hutte befindet sich mit eigenen Gebauden Eisklettererturm und Seilbahnanlagen fur Bergeubungen das Ausbildungszentrum der Tiroler Bergrettung Zeitweise trug die Hutte den Beinamen Dr Eugen Heinz Haus Lawinenunglucke 1999 BearbeitenAm 22 Februar 1999 wurde die Hutte durch zwei Staublawinen stark beschadigt Menschen kamen nicht zu Schaden Einen Tag spater am 23 Februar 1999 starben durch die verheerende Lawinenkatastrophe von Galtur 38 Menschen unter ihnen die beiden Huttenwirtinnen Hildegard und Edith Lorenz Angehorige des jetzigen seit 1995 tatigen Pachters Gottlieb Lorenz Am 28 Dezember 1999 verschuttete eine Lawine die aus dem Bereich des Steinmandl 2353 m nach Westen ins obere Jamtal abging in der Nahe der Jamtalhutte 14 Skitourgeher neun von ihnen starben 2 3 Ein Aufstieg von der Hutte Richtung Jamtalferner sollte daher im Winter nicht entlang des lawinengefahrdeten Sommerweges erfolgen sondern durch den Talboden entlang der Markierungsstangen siehe Aushang in der Hutte Ausstattung Bearbeiten nbsp Lage der Hutte im hinteren Jamtal mit Jamtalhutte und Ausbildungszentrum der Tiroler Bergrettung beides links oben am Eingang des Futscholtals Pfannknecht Augstenberg Nordliche Chalausspitze Signalspitze Fuorcla Chalaus darunter der Chalausferner Sudliche Chalausspitze Gamsspitze Russkopf Hintere und Vordere Jamspitze dazwischen der Jamtalferner alles von links nach rechts Die Hutte verfugt uber 180 Schlafplatze davon 120 in Zimmerlagern und 60 in Matratzenlagern Der Winterraum hat 12 Schlafplatze dessen Eingang befindet sich ebenerdig auf der Unterseite des Gebaudes Jamtal Seite Neben einer Grosskuche gibt es im Keller einen grossen Ski Schuhraum sowie Trockenraum Verschiedene Sanitaranlagen auf den Etagen und Duschen sind ebenso vorhanden wie ein moderner Seminarraum und ein Kletterraum Aussen befindet sich eine grosse Terrasse sowie eine Kapelle Die Energieversorgung erfolgt uber ein eigenes Wasserkraftwerk am Futscholbach Die Huttenversorgung erfolgt mit gelandegangigen Fahrzeugen im Sommer und im Winter mittels Pistenbully bzw mit Motorschlitten Zustieg BearbeitenIm Sommer beginnt der Normalweg zur Hutte am Beginn des Jamtals am Parkplatz bei der Mentaalpe bis hierhin offentliche Fahrstrasse ab Galtur Richtung Jamtal Wintersperre ca von November bis April Der Wanderweg fuhrt zunachst auf asphaltierter Strasse in das Jamtal hinein Vor der Brucke uber den Jambach biegt man von der Strasse ab und folgt geradeaus an der Schnapfenalpe vorbei dem Wanderweg links vom Jambach Man passiert die Jamfassung kleiner See und folgt dem Weg immer weiter taleinwarts bis man uber eine Brucke die andere Talseite erreicht und wieder auf die Fahrstrasse kommt uber die man in den grossen Talboden unterhalb der Hutte gelangt und von dort zum Haus hinauf Gehzeit ab Parkplatz ca 2 5 Stunden ab Galtur 3 Stunden Alternativ kann der Zustieg auch komplett uber die Fahrstrasse erfolgen im Bereich eines Felssturzgebietes wurde diese 2022 durch einen Auffangdamm gesichert Im Winter startet man direkt in Galtur Parkplatz am Sport Kulturzentrum und folgt mit den Tourenski dem Sommerweg die Fahrstrasse rechts vom Bach ist vor allem im Bereich ab der Jamfassung bis etwa einen Kilometer taleinwarts stark lawinengefahrdet Die Route ist im Winter meistens durch die Pistenraupe der Hutte prapariert aber auf mogliche Lawinengefahr ist zu achten da es sich beim Aufstiegsweg nicht um eine vor alpinen Gefahren gesicherte Piste handelt Da die Hange im Jamtal meist sehr steil sind besteht haufiger auch am Zustieg zur Hutte Lawinengefahr Nachbarhutten Ubergange BearbeitenHeidelberger Hutte in 5 Stunden uber das Kronenjoch auch im Winter als Skitour Madlenerhaus in 5 5 Stunden uber die Getschnerscharte nur im Sommer begehbar Wiesbadener Hutte in 4 Stunden uber die Obere Ochsenscharte auch im Winter als Skitour Chamanna Tuoi in 4 5 Stunden uber das Jamjoch langere gletscherfreie Alternativroute uber Futscholpass Val Urschai und Furcletta moglich Gipfeltouren BearbeitenAugstenberg 3228 m in 4 Stunden Breite Krone 3079 m in 3 5 Stunden markierter Steig Bischofspitze 3029 m in 3 25 Stunden markierter Steig Dreilanderspitze 3197 m in 4 Stunden Gemsspitze 3106 m in 3 5 Stunden Grenzeckkopf 3047 m in 3 Stunden markierter Steig Fluchthorn 3399 m in 4 5 Stunden Besteigung seit dem 11 Juni 2023 nach dem Felssturz am Fluchthorn bis auf Weiteres aus Sicherheitsgrunden gesperrt ursprungliche Normalroute auf den Sudgipfel nicht mehr begehbar Westliches Gamshorn 2987 m in 3 Stunden markierter Steig Pfannknecht 2822 m in 2 Stunden markierter Steig oberer Abschnitt Klettersteig Jamspitzen 3178 m in 3 Stunden Schnapfenspitze 3219 m in 3 StundenDes Weiteren liegt die Hutte an der bekannten Silvretta Runde Klettergarten BearbeitenIm Klettergarten Jamtal Huttenblick mit seinen 13 Routen liegt die Schwierigkeitsbewertung bei 4 bis 8 im leichteren Chilli Pfeiler liegen die Schwierigkeiten im Bereich 3b bis 6a Klettersteig BearbeitenMit einer Gehzeit von ca einer Stunde kommt man zum Einstieg des Pfannknecht Klettersteig C 4 welcher im Winter auch gerne in Kombination mit einer Skitour gemacht wird Karten BearbeitenAlpenvereinskarte 26 Silvrettagruppe 1 25 000 Kompass WK 41Literatur BearbeitenDieter Buck 125 Jahre Jamtalhutte Von der Pionierhutte zum Ausbildungsstutzpunkt In DAV Panorama Nr 3 Juni 2007 ISSN 1437 5923 S 72 76 alpenverein de PDF 647 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jamtalhutte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Hutte Zollgrenzschutz Hochgebirgsschule Lawinenunfall im Jamtal am 28 Dezember 1999 Berg amp Steigen 4 2002 Zu den rechtlichen Auseinandersetzungen in der Folge des Lawinenunglucks im Jamtal vom 28 Dezember 1999 PDF Datei 554 kB Einzelnachweise Bearbeiten H ugo Gerbers Red Touristisches Schutzhutten Die aus Anlass der feierlichen Eroffnung In Dillinger s Reise und Fremden Zeitung Nr 28 1897 VIII Jahrgang 1 Oktober 1897 S 7 Mitte links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung dil spiegel de vom 29 Dezember 1999 Schwierige Evakuierung der Jamtal Hutte Berg amp Steigen 4 2001 Jamtal 28 Dezember 1999 pdf Pfannknecht Klettersteig Abgerufen am 20 Juni 2019 Alpine Schutzhutten in der Silvretta Osterreich Schweiz Fergenhutte Heidelberger Hutte Jamtalhutte Klostertaler Umwelthutte Madlenerhaus Saarbrucker Hutte Seetalhutte Silvretta Hutte Silvrettahutte Tubinger Hutte Wiesbadener Hutte Zeinisjochhaus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jamtalhutte amp oldid 239271747