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James Richardson 3 November 1809 in Boston Lincolnshire 4 Marz 1851 in Ngurutua bei Kuka Bornu war ein britischer Missionar Abolitionist und Afrikaforscher James Richardson Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke 4 Weblinks 5 LiteraturLeben BearbeitenRichardson war Gegner des Sklavenhandels der um die Mitte des 19 Jahrhunderts noch in grossem Stil zwischen dem Tschadsee und Tunis bzw Tripolis betrieben wurde Er hoffte durch die Einfuhrung des so genannten legitimen Handels d h des Handels mit nicht menschlicher Ware den Sklavenhandel zum Erliegen bringen zu konnen Auf Grund der Berichte fruherer Reisender hatte er die Tuareg die den Transsaharahandel kontrollierten als Verbundete auserkoren Die afrikanischen Handler sollten verstarkt europaische vornehmlich britische Fertigprodukte nach Innerafrika einfuhren und ausschliesslich gegen einheimische Produkte keinesfalls aber gegen Sklaven eintauschen Wirken Bearbeiten nbsp Ein 1848 veroffentlichtes Bild zeigt Richardson in ghadamesischer Kleidung Im Jahre 1843 wagte Richardson den Versuch in das fur Christen verbotene Marokko einzudringen und unter den dort lebenden und von der muslimischen Mehrheit unterdruckten Juden zu missionieren Nachdem er des Landes verwiesen worden war unternahm er im Jahre 1845 auf eigene Faust eine Forschungsreise uber Tunis und Tripolis in Libyen mitten durch die Sahara nach Ghadames und Ghat Hier sammelte er Informationen uber die Tuareg von denen er sich Unterstutzung erhoffte knupfte wertvolle Kontakte mit den Anfuhrern dieses Volkes und traf nach neunmonatiger teilweise sehr beschwerlicher Wanderung uber Fessan wieder in Tripolis ein Nachdem er 1849 in seinen Travels in the great desert of Sahara eine Beschreibung dieser Expedition veroffentlicht hatte gelang es ihm die britische Regierung zur Ausrustung einer Expedition in den Sudan und zum Tschadsee zu bewegen Sein Hauptargument gegenuber den Regierungsstellen war die Steigerung des Exports von maschinell gefertigten Tuchen Gleichzeitig sollte die Produktion von Baumwolle in Afrika gesteigert werden und Grossbritannien sollte den alleinigen Zugriff auf diese Anbaugebiete haben Wie der ghanaische Historiker Adu Boahen in einer umfangreichen Studie zu den politischen und okonomischen Hintergrunden der britischen Afrikaforschung nachgewiesen hat ging es Richardson personlich aber primar um die Bekampfung des Sklavenhandels und die wirtschaftlichen Argumente dienten vornehmlich dazu die Skeptiker im britischen Aussenministerium fur sein umstrittenes Projekt zu kodern Da in England keine geeigneten Wissenschaftler zu rekrutieren waren wurden durch Vermittlung des preussischen Gesandten der Geograph und Historiker Heinrich Barth und der Geologe Adolf Overweg aus Berlin angeworben Im Marz 1850 brach Richardson von Tripolis aus auf und ging zum zweiten Mal nach Ghat Er war der erste Europaer der die steinige Hochebene der Hammada durchquerte Von dort aus setzte er seinen Weg nach Air Asben und Bornu fort Im Verlauf der Expedition kam es zu einem Zerwurfnis zwischen Richardson und Barth da der Deutsche seine Aufgabe weniger in der Forderung des britischen Aussenhandels sah sondern in der Erforschung der Kulturen und Geschichte Afrikas In Taghelel im Damergou trennten sich ihre Wege James Richardson starb auf dieser Reise am 4 Marz 1851 in Ngurutua sechs Tagereisen von Kuka entfernt Nach seinem Tod ubernahm Heinrich Barth die Leitung der Expedition Die Vertrage die Richardson und Barth mit afrikanischen Fuhrern abgeschlossen hatten wurden von der britischen Regierung nie ratifiziert da wahrend der Abwesenheit der Expedition die Route uber das Nigerdelta erforscht und damit ein bequemerer Weg nach Innerafrika gefunden worden war Werke BearbeitenTravels in the great desert of Sahara 2 Bde London 1849 Narrative of a mission to Central Africa 2 Bde London 1853 Seine Reisenotizen und Tagebucher wurden postum von Bayle Saint John herausgegeben Bericht ueber eine Sendung nach Centralafrika in den Jahren 1850 und 1851 auf Befehl und auf Kosten der Regierung Ihrer Majestaet von Grossbritannien Leipzig 1853 uni hamburg de Travels in Morocco 2 Bde London 1859 Weblinks BearbeitenRichardsons Werke 1853 u 1859 bei Project Gutenberg Literatur BearbeitenAlbert Adu Boahen Britain the Sahara and the Western Sudan Oxford 1964 mit einer wissenschaftlichen Wurdigung der Rolle Richardsons in der Forschungsgeschichte und im Kampf gegen den Sklavenhandel durch einen der profiliertesten schwarzafrikanischen Historiker Der Reisebericht von Heinrich Barth enthalt ebenfalls zahlreiche Angaben und Aussagen uber Richardson die aber angesichts der Rivalitat zwischen den beiden Reisenden mit Vorsicht zu geniessen sind Reisen und Entdeckungen in Nord und Centralafrika in den Jahren 1849 bis 1855 Gotha 1857 58 5 Bde Normdaten Person GND 116506660 lobid OGND AKS LCCN nr98035859 VIAF 73986205 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Richardson JamesKURZBESCHREIBUNG britischer Missionar Abolitionist und AfrikaforscherGEBURTSDATUM 3 November 1809GEBURTSORT Boston LincolnshireSTERBEDATUM 4 Marz 1851STERBEORT Ngurutua bei Kuka Bornu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title James Richardson Afrikaforscher amp oldid 238234954