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Jakob Spiegel auch de Speculis Specularis Spegellius Spiegelius Wimpfeling junior 1483 in Schlettstadt um 1547 war kaiserlicher Geheimsekretar Humanist und rechtswissenschaftlicher Autor Sein Hauptwerk ist das Lexicon iuris civilis Titelblatt des Lexicon iuris civilis in der Basler Ausgabe von 1549Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Werk 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEr war Sohn eines Backers und der Magda Wimpfeling Er war damit Neffe des Humanisten Jacob Wimpfeling Er selbst heiratete 1511 Clara Drach aus Colmar Nach deren Tod warb er 1542 um die Witwe Anna Braun die aber Beatus Rhenanus den Vorzug gab Der Name seiner 1542 geheirateten zweiten Frau ist unbekannt Aus erster Ehe hatte er einen Sohn der spater in seinem Haushalt lebte Leben BearbeitenEr besuchte zunachst die Lateinschule Schlettstadt Nach dem Tod seines Vaters lebte er bei seinem Onkel und besuchte die Domschule in Speyer Seit 1496 studierte er in Heidelberg und wurde neben seinem Onkel von Humanisten wie Johannes Reuchlin gepragt Er konzentrierte sich gegen Wimpfelings Willen auf die Rechtswissenschaften und setzte sein Studium in Freiburg im Breisgau fort Im Jahr 1506 war er Sekretar des Bischofs von Triest Danach trat er in die kaiserliche Kanzlei ein Maximilian I bemuhte sich 1508 vergeblich Spiegel und dessen Halbbruder Johann Meyer eine Prabende am Domkapitel in Strassburg zu verschaffen Er war 1513 kaiserlicher Rat sowie lateinischer Rat der niederosterreichischen Kanzlei In den Jahren 1511 und 1512 vertiefte er in Tubingen noch einmal seine juristischen Kenntnisse Dort promovierte er 1513 zum Legum Licentiatus Er ubernahm 1513 selbst einen juristischen Lehrstuhl fur neueres Kirchenrecht in Wien Daneben blieb er weiter in den Diensten Maximilians I Die Staatsgeschafte und die Abwesenheit von Wien zwangen ihn seinen Lehrstuhl bald wieder aufzugeben Er blieb aber mit den Humanisten an der Universitat und in der Donaugesellschaft in enger Verbindung Auf Reisen im Gefolge des Kaisers knupfte er zahlreiche Kontakte zu anderen humanistisch gesinnten Personlichkeiten Insbesondere unterhielt er einen weitgespannten Briefwechsel mit zahlreichen humanistisch gesinnten Personen Nach dem Tod des Kaisers 1519 verlor er zunachst seine Anstellung und kehrte nach Schlettstadt zuruck Er war als Schriftsteller tatig und beteiligte sich intensiv an den Diskussionen in der von Wimpfeling gegrundeten Gelehrten Gesellschaft am Ort In dieser Zeit entstanden erste Vorarbeiten die dann spater in sein juristisches Hauptwerk einflossen Im Jahr 1520 trat er in die Kanzlei Karls V ein Er war erneut kaiserlicher Rat und Sekretar der osterreichischen Kanzlei Er war auf dem Wormser Reichstag von 1521 im Hintergrund an den Verhandlungen uber Martin Luther beteiligt Er hat schliesslich auch die kaiserlichen Mandate gegen Luther ausgefertigt Durch seine antilutherische Haltung hat er sich dem papstlichen Nuntius empfohlen Durch Fursprache von Erasmus von Rotterdam wechselte Spiegel 1522 in den Dienst von Konig Ferdinand uber Er gehorte zu dessen vertrauten Mitarbeitern Nach dem Reichstag von Speyer von 1526 und dem Sturz des Kanzlers Gabriel von Salamanca Ortenburg musste auch Spiegel sein Amt aufgeben Seine Position ubernahm sein Bruder Johann gen Maius Spiegel Ihm wurde eine kleine Pension gewahrt Danach lebte er in Schlettstadt als Schriftsteller Im Jahr 1526 erwarb er den Titel eines Doktors beider Rechte offenbar auf papstliche Fursprache Daneben war er praktisch juristisch tatig Er war insbesondere mehrfach Botschafter des elsassischen Zehnstadtebunds Auch hat er Kaiser und Konig noch Rat gegeben Im Jahr 1536 wurde ihm der Ehrentitel eines kaiserlichen Pfalzgrafen verliehen Er war als Berater am Hof Ferdinands 1536 in Augsburg 1540 auf dem Reichstag zu Hagenau 1542 in Speyer und 1545 in Worms anwesend Zum letzten Mal wurde er 1547 erwahnt wann er gestorben ist ist unklar Werk BearbeitenEr war zwar judenfeindlich und lehnte das Hebraische ab trat aber als Verteidiger von Johannes Reuchlin auf Als junger Humanist trat er noch fur eine deutsche vom Papst unabhangige Nationalkirche ein Spater nach dem Beginn der Reformation blieb er der alten Kirche treu und pladierte ahnlich wie Erasmus fur eine Reform innerhalb der Kirche Er war als Autor von grosser Bedeutung Von einigen kleineren Gedichten abgesehen hat er 25 Werke mit humanistischen politischen und juristischen Inhalten hinterlassen Er lehrte und schrieb auf Latein Sein Lexicon iuris civilis gilt als sein Hauptwerk und erlebte zahlreiche Auflagen Nach langen Vorarbeiten wurde es 1538 erstmals veroffentlicht und seinem Bruder gewidmet 1 Noch vor seinem Tod hat er 1543 seine bedeutende Bibliothek dem Bischof von Strassburg Wilhelm von Hohnstein vermacht Der grosste Teil der Sammlung ging wahrend der franzosischen Revolution verloren Ein 1543 von Spiegel selbst angefertigter Katalog enthalt 1700 Titel Ein Grossteil machten antike und humanistische Autoren aus Jeweils ein Viertel war theologischen und juristischen Inhalts Die Bucher wiesen seit 1538 ein Exlibris mit seinem Wappen und einem autobiographischen Gedicht auf Werke BearbeitenLexicon Ivris Civilis Basel 1548 DigitalisatAntonii Panormitae De dictis et factis Alphonsi regis Aragonum libri quatuor Commentarium in eosdem Aeneae Syluij quo capitatim cum Alphonsinis contendit Adiecta sunt singulis libri scholia per D Iacobum Spiegelium Basileae ex officina Heruagiana 1538 Basileae per Ioannem Heruagium et Ioan Erasmium Frobenium 1538 Literatur BearbeitenGustav Knod Spiegel Jakob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 156 158 Franz Josef Worstbrock Hrsg Deutscher Humanismus 1480 1520 Verfasserlexikon Bd 2 Lieferung 3 Berlin New York 2012 S 936ff Thomas Burger Jakob Spiegel ein humanistischer Jurist des 16 Jahrhunderts Dissertation Universitat Freiburg i Br Freiburg 1973 Weblinks BearbeitenKurzdarstellung v a zum HauptwerkEinzelnachweise Bearbeiten Es ist relativ unkritisch und stutzt sich auf zahlreiche Autoritaten Gerhard Kohler Wachstum und Wissen im Wandel des Worterbuchs In Worte des Rechts Worter zur Rechtsgeschichte Berlin 2007 S 212Normdaten Person GND 128380500 lobid OGND AKS LCCN n91052483 VIAF 24846746 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spiegel JakobKURZBESCHREIBUNG kaiserlicher Sekretar Humanist und RechtswissenschaftlerGEBURTSDATUM 1483GEBURTSORT SchlettstadtSTERBEDATUM um 1547 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Spiegel amp oldid 238220928