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Jacques Grandami latinisiert Jacobus Grandamicus 19 November 1588 in Nantes 12 Februar 1672 in Paris war ein franzosischer Theologe und Astronom Er bekleidete bedeutende Posten im Jesuitenorden und befasste sich mit Astronomie sowie mit fur die Theologie interessanten chronologischen Fragen In Polemik gegenuber dem von Nikolaus Kopernikus vertretenen Heliozentrischen Weltbild versuchte er auf Basis neuer Theorien uber den Magnetismus zu beweisen dass die Erde aufgrund ihres Magnetfelds nicht rotiere Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben BearbeitenJacques Grandami trat in seinem 19 Lebensjahr am 10 November 1607 in den Jesuitenorden ein und wurde nachdem er seine Studien beendet und seine Gelubde abgelegt hatte von seinen Ordensoberen zur Lehrtatigkeit bestimmt Er unterrichtete zuerst die Rhetorik und dann sechs Jahre lang die Philosophie und Theologie in verschiedenen Schulen seines Ordens Danach war er nacheinander Rektor der Jesuitenkollegs in Bourges Rennes Tours La Fleche und Rouen 1 Die Stelle eines Generalvisitators samtlicher franzosischer Jesuitenkloster nahm er nur sehr ungern und aus Gehorsam gegen den Ordensgeneral Francesco Piccolomini an und bewirkte bald dass diese Aufgabe jemandem anderen ubertragen wurde damit er sich wieder ganz den gewohnten Studien hingeben konnte Die mathematischen Wissenschaften zogen Grandami besonders an und er befasste sich zeitlebens mit Vorliebe mit Astronomie und Chronologie 1618 beobachtete er Kometen 1 In seinem ersten bekannten Werk uber die von ihm angenommene Unbeweglichkeit der Erde Nova demonstratio immobilitatis terrae petita ex virtute magnetica La Fleche 1644 ebd und Florenz 1645 Paris 1665 bemuhte er sich das geozentrische Weltbild zu verteidigen indem er zu zeigen versuchte dass die Erde aufgrund ihres Magnetfelds nicht rotiere 2 Diese Schrift erregte anfangs grosses Aufsehen geriet aber spater in Vergessenheit weil die Voraussetzungen auf denen die Theorie des Verfassers von den magnetischen Eigenschaften der Erde beruhte sich bald als falsch erwiesen Dagegen blieben seine vorzuglich ausgearbeiteten astronomischen Tabellen Tabula astronomicae Paris 1665 lange in Gebrauch Fur die Geschichte der Sternkunde interessant sind seine Schrift uber die Berechnung von Sonnenfinsternissen Ratio supputandarum eclipsium solis Paris 1668 sowie folgende von ihm verfasste Abhandlungen uber einzelne Sonnenfinsternisse und Kometen Deux eclipses en l espace de quinze jours La premiere de lune horizontale le 16 de juin La seconde de soleil le 2 juillet Supputees suivant les tables astronomiques de Kepler du P de Billy et du P Piccioli Paris 1666 Dissertatio de eclipsi solis notata a Pachymere in historia de Michaele Paleologo et epilogismus accuratus defectionis solis quae contigit anno Chr 1255 die 30 Decembris veroffentlicht bei den Anmerkungen zur Geschichte des Georgios Pachymeres Buch 4 Sp 3 in der vom jesuitischen Gelehrten Pierre Poussines besorgen Ausgabe 1666 Le cours de la comete qui a paru sur la fin de l annee 1664 et au commencement de l annee 1665 Avec un traite de sa nature de son mouvement et de ses effets Paris 1665 Parallele de deux cometes qui ont paru les annees 1664 et 1665 zwei Broschuren Paris 1665 Gramdami beschaftigte sich auch mit chronologischen Fragen der Theologie Seine Abhandlung De die supremo et natali Christi quaestio Evangelica La Fleche 1661 fand lobende Aufnahme so dass er sie zu einer vollstandigen Chronologie Chronologia Christiana De Christo nato et rebus gestis ante et post eius nativitatem 2 Auflage 3 Bande Paris 1668 ausarbeitete Er versucht in diesem Werk das bis zum 16 Jahrhundert reicht mit grosser Gelehrsamkeit darzulegen dass jede Entfernung von der in der christlichen Kirche seit vielen Jahrhunderten angenommenen Zeitrechnung ebenso unnotig als unstatthaft sei Seine hierfur beigebrachten Beweise stutzt er hauptsachlich auf die zuverlassigen Beobachtungen der Sonnenfinsternisse Als Prediger und theologischer Schriftsteller machte Grandami sich durch seine Vortrage uber die Herrschaft Gottes in Christus Tractatus evangelici de summa dei gloria in Christo Jesu domino nostro ad materiam et formam concionum accommodati Paris 1664 bekannt Nachdem er sein Amt als Visitator in dessen Ausubung er ganz Frankreich durchreisen musste niedergelegt hatte trug er noch mehrere Jahre in verschiedenen Professhausern den in der dritten Prufungszeit befindlichen Ordensgenossen die Theologie vor Stets suchte er gewissenhaft seine Pflichten zu erfullen und war streng zu sich selbst aber moglichst mild gegen Andere und als gelehrter und frommer Mann genoss er allgemeine Achtung Er starb am 12 Februar 1672 wahrend des Morgengebets im Alter von 83 Jahren in Paris Literatur BearbeitenPhilipp H Kulb Grandami Jacques In Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Hrsg Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 1 Sektion 79 Teil 1865 S 187 f Weblinks BearbeitenJacques Grandami auf data bnf frAnmerkungen Bearbeiten a b Peter R Anstey The Idea of Principles in Early Modern Thought 2017 Anm 58 online auf Google Books David Gubbins Emilio Herrero Bervera Encyclopedia of Geomagnetism and Paleomagnetism 2007 S 460 online auf Google Books Normdaten Person GND 131791850 lobid OGND AKS LCCN no00031999 VIAF 44336952 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Grandami Jacques ALTERNATIVNAMEN Grandamicus Jacobus KURZBESCHREIBUNG franzosischer Theologe und Astronom GEBURTSDATUM 19 November 1588 GEBURTSORT Nantes STERBEDATUM 12 Februar 1672 STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacques Grandami amp oldid 219203423