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Jurgen Sparwasser 4 Juni 1948 in Halberstadt ist ein ehemaliger deutscher Fussballspieler und trainer der in der DDR Oberliga der hochsten Spielklasse des DDR Fussballverbandes aktiv war Dort spielte er fur den 1 FC Magdeburg mit dem er dreimal Meister viermal DDR Pokalsieger und 1974 Europapokalsieger wurde Fur die Nationalmannschaft spielte Sparwasser 53 mal und schoss 15 Tore darunter wahrend der Fussballweltmeisterschaft 1974 das Siegtor der DDR Auswahl im einzigen Spiel gegen die bundesdeutsche Nationalmannschaft 1988 fluchtete er aus der DDR Jurgen SparwasserJurgen Sparwasser 1974 PersonaliaGeburtstag 4 Juni 1948Geburtsort Halberstadt SBZGrosse 180 cmPosition SturmJuniorenJahre Station1956 1963 BSG Lok Halberstadt1963 1966 SC Aufbau 1 FC MagdeburgHerrenJahre Station Spiele Tore 11966 1979 1 FC Magdeburg 271 111 NationalmannschaftJahre Auswahl Spiele Tore 1964 1966 DDR U18 19 00 7 1966 1972 DDR U23 7 00 3 1968 1975 DDR Olympia 11 00 6 1976 DDR B 2 00 1 1969 1977 DDR 53 0 15 Stationen als TrainerJahre Station1 FC Magdeburg Co Trainer 1988 1990 Eintracht Frankfurt Co Trainer 1990 1991 SV Darmstadt 981994 1996 Rot Weiss Walldorf1 Angegeben sind nur Ligaspiele Inhaltsverzeichnis 1 Aktive Laufbahn 2 Weiterer Werdegang 3 Trivia 4 Erfolge 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAktive Laufbahn BearbeitenSparwasser begann seine fussballerische Laufbahn unter seinem Vater als Trainer bei der BSG Lok Halberstadt die ihn 1963 zum regionalen Fussballschwerpunkt SC Aufbau Magdeburg delegierte Dort spielte er zunachst in der Juniorenmannschaft in der er fur die DDR Juniorennationalmannschaft entdeckt wurde Am 7 Oktober 1964 bestritt er sein erstes Juniorenlanderspiel in der Begegnung DDR Bulgarien und schoss das 1 0 Siegtor 1965 gewann er mit der Juniorenauswahl das UEFA Juniorenturnier der inoffiziellen Europameisterschaft mit einem 3 2 Sieg uber England bei dem er das 1 0 erzielt hatte In seinen insgesamt 19 Juniorenlanderspielen bis 1969 schoss er sieben Tore Nahtlos schlossen sich zwischen 1966 und 1972 sieben Nachwuchslanderspiele an in denen er zu drei Treffern kam Noch vor seinem 18 Geburtstag kam Sparwasser am 26 Februar 1966 zu seinem ersten Einsatz in der DDR Oberliga Am 16 Spieltag der Saison 1965 66 wurde er beim 0 0 beim FC Hansa Rostock als linker Halbsturmer eingesetzt Bis zum Saisonende wurde er noch in weiteren funf Oberligapunktspielen der Magdeburger aufgeboten die inzwischen als 1 FC Magdeburg antraten Sein erstes Oberligator erzielte er beim Spiel Rot Weiss Erfurt FCM 2 1 am 12 Marz 1966 Zum Saisonende stand Magdeburg als Absteiger fest so dass Sparwasser in der Spielzeit 1966 67 in der zweitklassigen DDR Liga spielen musste Mit seinen 22 Toren mit denen der 1 80 Meter grosse Sturmer zum Torschutzenkonig der Nordstaffel wurde trug er entscheidend zum sofortigen Wiederaufstieg bei In der neuen Oberligasaison 1967 68 war er mit neun Treffern erneut bester Schutze seiner Mannschaft Dies wiederholte sich auch in den folgenden drei Jahren Am 22 Juni 1969 wurde Sparwasser zum ersten Mal in der A Nationalmannschaft eingesetzt Im Spiel DDR Chile 0 1 wurde er auf der linken Sturmseite aufgeboten Trotz seiner konstanten Leistungen in der Oberliga wurde Sparwasser nie Stammspieler in der DDR Auswahl Andererseits entpuppte er sich als zuverlassiger Turnierspieler Sowohl beim olympischen Fussballturnier 1972 als auch bei der Weltmeisterschaftsendrunde 1974 bestritt er samtliche Spiele Mit der Olympiaauswahl fur die er zwischen 1968 und 1975 elf Landerspiele bestritt gewann er 1972 die Bronzemedaille Bei der Fussballweltmeisterschaft 1974 war er im Hamburger Volksparkstadion in der 77 Spielminute der 1 0 Siegesschutze im Vorrundenspiel DDR Bundesrepublik und wurde damit bei den systemtreuen Fussballanhangern zum Volkshelden im ostdeutschen Staat nbsp Jurgen Sparwasser links und seine Teamkollegen nach dem Gewinn des Europapokal der Pokalsieger 1973 74 nbsp Sports Walk of Fame in MagdeburgMit dem 1 FC Magdeburg war Sparwasser inzwischen zweimal Oberliga Meister 1972 und 1974 und zweimal DDR Pokalsieger 1969 und 1973 geworden Bereits vor der Weltmeisterschaft hatte er mit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger am 8 Mai 1974 durch einen 2 0 Sieg uber den AC Mailand den grossten Erfolg seiner Fussballlaufbahn errungen In den Spielzeiten 1973 74 und 1975 76 wurde Sparwasser erneut bester Torschutze der Magdeburger dazwischen holte er sich 1975 seinen dritten DDR Meister Titel Ab 1976 bildete er mit Streich und Hoffmann den Paradesturm des FCM und wurde 1978 und 1979 zum dritten und vierten Mal DDR Pokalsieger Die Saison 1978 79 war Sparwassers letzte in der Oberliga 1 denn wegen eines Huftleidens musste er 31 jahrig den Leistungssport beenden Damit hatte er fur den 1 FC Magdeburg 271 Oberligaspiele mit 111 Toren 27 DDR Ligaspiele 22 Tore 49 nationale Pokalspiele 20 Tore und 40 Europapokalspiele 20 Tore 2 bestritten Nur 15 Fussballer trafen in der Geschichte der hochsten Spielklasse des DDR Fussballs haufiger ins Netz 3 Am 16 November 1977 hatte er zum letzten Mal in der Nationalmannschaft beim WM Qualifikationsspiel Turkei gegen die DDR 1 2 gespielt Es war sein 53 bzw nach FIFA Lesart sein 49 4 A Landerspiel Mit 15 bzw 14 Treffen geht er in die ostdeutsche Landerspielstatistik ein 5 Weiterer Werdegang BearbeitenWahrend seiner aktiven Zeit hatte Sparwasser ein Ingenieurstudium als Maschinenbauer absolviert und 1980 eine Ausbildung zum Sportlehrer abgeschlossen Der 1 FC Magdeburg stellte den Sportlehrer als Assistenztrainer an mehrfache Angebote den Cheftrainerposten zu ubernehmen lehnte Sparwasser ab da er das damit verbundene politische Engagement vermeiden wollte Stattdessen wurde er Wissenschaftlicher Assistent an der Padagogischen Hochschule Magdeburg Erst 1973 und somit kurz vor der Fussball WM war Sparwasser in die DDR Staatspartei SED eingetreten Als seine Tochter aufgrund politischer Repressionen einen Ausreiseantrag stellte wurde auch Sparwassers berufliche Stellung gefahrdet Daher entschloss er sich zur Flucht in die Bundesrepublik Anlasslich eines Spiels der Altherrenmannschaft des 1 FC Magdeburg in Saarbrucken gelang ihm dieses Vorhaben am 10 Januar 1988 Seine Frau weilte zur gleichen Zeit auf Verwandtenbesuch in der Bundesrepublik Sparwasser setzte sich von der Magdeburger Mannschaft ab der Delegationsleiter meldete ihn als vermisst im Hotel hatte Sparwasser einen Brief hinterlassen in dem er mitteilte in Westdeutschland bleiben zu wollen 6 Der DDR Nachrichtendienst ADN meldete Die Anwesenheit einer Altherrenmannschaft des 1 FC Magdeburg in Saarbrucken benutzten sportfeindliche Krafte zur Abwerbung von Jurgen Sparwasser der seine Mannschaft verriet 7 In der Bundesrepublik arbeitete Sparwasser zunachst auch wieder als Trainer von 1988 bis 1990 als Co Trainer beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt unter Karl Heinz Feldkamp danach bis zu seiner Entlassung im November 1991 in seinem einzigen Engagement als Chef Trainer im Profifussball beim Zweitligisten SV Darmstadt 98 der in der Saison 1990 91 den 17 Platz belegte und nur wegen des Lizenzentzugs von Rot Weiss Essen nicht abstieg Ab Dezember 1994 trainierte er den durch Einfuhrung der Fussball Regionalliga seit 1994 viertklassigen Hessischen Oberligisten Rot Weiss Walldorf als Nachfolger von Timo Zahnleiter bzw Jochen Rebsch konnte den Abstieg in die Landesliga Hessen als Tabellenletzte von 16 Mannschaften jedoch nicht verhindern Fur die Landesliga Sud musste eine vollig neue Mannschaft aufgebaut werden die am Ende der Saison 1995 96 als 16 von 17 Mannschaften mit zehn Punkten Ruckstand auf den 14 Platz den Abstieg in die sechstklassige Bezirksoberliga hinnehmen musste 8 9 Danach arbeitete er bei einer Versicherung im Bereich Sportmarketing 1997 wurde Sparwasser Prasident der Vereinigung der Vertragsfussballspieler VdV Dieses Amt ubte er bis 1999 aus und betatigte sich spater als Spielerberater Trivia Bearbeiten2003 ersteigerte ein Krefelder Unternehmer Sparwassers Trikot mit der Nr 14 das dieser 1974 im Spiel gegen die DFB Auswahl getragen hatte und uberliess es dem Bonner Haus der Geschichte in dem es seither ausgestellt ist Erfolge BearbeitenDDR Meister 1972 1974 1975 DDR Pokalsieger 1969 1973 1978 1979 Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1974 Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1972 Teilnahme an der Fussball Weltmeisterschaft 1974 Sieger beim UEFA Jugendturnier 1965Literatur BearbeitenWolfgang Nagorske Sparwasser Sparwasser TOOR Biografie eines Sturmers Regionen Verlag Frankfurt Oder 2008 ISBN 978 3 9809400 6 1 Andreas Baingo Michael Hohlfeld Fussball Auswahlspieler der DDR Das Lexikon Sportverlag Berlin Berlin 2000 ISBN 3 328 00875 6 Seite 169 170 Hanns Leske Enzyklopadie des DDR Fussballs Verlag Die Werkstatt Gottingen 2007 ISBN 978 3 89533 556 3 Seite 419 Hanns Leske Erich Mielke die Stasi und das runde Leder Die Werkstatt Gottingen 2007 ISBN 3 89533 448 0 Seite 376 Michael Horn Gottfried Weise Das grosse Lexikon des DDR Fussballs Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2004 ISBN 3 89602 536 8 Seite 320 Munzinger Archiv Internationales Sportarchiv 1 99 Deutsches Sportecho Jahrgange 1964 1979 ISSN 0323 8628 Klaus Gallinat Olaf W Reimann Sparwasser Jurgen In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Siehe auch BearbeitenKuss mich Genosse Fernsehfilm aus dem Jahr 2006 uber eine Zeitreise zuruck ins Jahr des Sparwasser Tors Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jurgen Sparwasser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website von Sparwasser Jurgen Sparwasser in der Datenbank von weltfussball de Jurgen Sparwasser in der Datenbank von fussballdaten de Jurgen Sparwasser in der Datenbank von transfermarkt de Jurgen Sparwasser in der Datenbank des Deutschen Fussball Bundes Jurgen Sparwasser in der Datenbank von National Football Teams com englisch Jurgen Sparwasser in der Datenbank von EU Football info englisch Literatur von und uber Jurgen Sparwasser im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Matthias Arnhold Jurgen Sparwasser Matches and Goals in Oberliga RSSSF com 10 Juli 2006 abgerufen am 13 Januar 2020 Marcel Haisma Jurgen Sparwasser Matches in European Cups RSSSF com 31 Juli 2008 abgerufen am 13 Januar 2020 Matthias Arnhold East Germany Topscorers RSSSF com 29 Mai 2019 abgerufen am 13 Januar 2020 englisch Matthias Arnhold Jurgen Sparwasser Goals in International Matches RSSSF com 12 Februar 2015 abgerufen am 13 Januar 2020 Matthias Arnhold East Germany Record International Players RSSSF com 10 Januar 2020 abgerufen am 13 Januar 2020 englisch Sparwasser will im Westen bleiben In Hamburger Abendblatt 11 Januar 1988 abgerufen am 14 Mai 2022 Vom Fussballhelden zum Republikfluchtling WDR de 10 Januar 2013 Archiv Rot Weiss Walldorf Saison 1994 95 abgerufen am 7 September 2015 Archiv Rot Weiss Walldorf Saison 1995 96 abgerufen am 7 September 2015Normdaten Person GND 136159745 lobid OGND AKS VIAF 80551692 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sparwasser JurgenKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballspielerGEBURTSDATUM 4 Juni 1948GEBURTSORT Halberstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jurgen Sparwasser amp oldid 237305591