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Jurgen Ohlsen 15 Marz 1917 in Berlin Schoneberg 23 September 1994 in Dusseldorf war ein deutscher Schauspieler Er wurde vor allem als Darsteller der Hauptrolle des Heini Volker in dem NS Propagandafilm Hitlerjunge Quex aus dem Jahr 1933 bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOhlsen war der Sohn eines Ingenieurs danischer Abstammung Im Dezember 1932 trat er in die Hitlerjugend ein 1 Er bekam 1933 die Rolle des Heini Volker in dem Propagandafilm Hitlerjunge Quex die ursprunglich Hermann Braun 1917 1945 hatte ubernehmen sollen der jedoch wegen einer plotzlichen und langwierigen Krankheit ausfiel 2 Auf der panischen Suche nach einem Ersatz machte Opernsanger Willi Domgraf Fassbaender auf Ohlsen aufmerksam der gelegentlich als Sangerjunge am Staatstheater Berlin auftrat Er spielte neben Heinrich George als seinem Vater und Berta Drews als seiner Mutter unter der Regie von Hans Steinhoff den begeisterten Hitlerjungen der schliesslich von Kommunisten ermordet wird Im Vorspann wird er nur anonym als ein Hitlerjunge erwahnt 3 Ob Ohlsen tatsachlich Mitglied der Hitlerjugend war ist umstritten angeblich sei er sogar Mitglied der verbotenen bundischen Sudlegion gewesen 4 Von der NSDAP wurde er als Idealgestalt eines Hitlerjungen auf Tournee durch ganz Deutschland geschickt Er wurde im Rundfunk interviewt und sein Bild fand ohne Nennung seines Namens auf einer Postkarte weite Verbreitung Ebenfalls 1933 spielte er im sechsminutigen Kurzfilm Alle machen mit ebenfalls die Rolle des Heini Volker 1935 war er als Heinz Muthesius in Wunder des Fliegens als flugbegeisterter Jugendlicher im Deutschen Luftsport Verband zu sehen Dies wurde sein letzter Film Ohlsen wurde 1935 offenbar aus der Hitlerjugend ausgeschlossen da er verdachtigt wurde mit Juden Tennis gespielt zu haben Offiziell wurde dies zwar dementiert aber der Jungstar verschwand in den folgenden Jahren zusehends aus der Offentlichkeit 5 6 7 Dem Jugendfuhrer des Deutschen Reiches Baldur von Schirach wurden pado beziehungsweise hebephile Neigungen und Beziehungen zu Hitlerjungen besonders zu Jurgen Ohlsen nachgesagt die sich jedoch aus historisch kritischer Sicht nicht substantiieren lassen 5 Die Geruchte waren aber so stark dass seit etwa 1933 34 das abgeleitete Verb quexen fur sich homosexuell betatigen in der HJ gebrauchlich gewesen sein soll Schriftlich belegt ist dieses Wort in dem im Herbst 1938 abgeschlossenen und 1940 in London auf Englisch erschienenen Buch Hitler Youth von Hans Siemsen Auf Deutsch erschien es erstmals 1947 unter dem Titel Die Geschichte des Hitlerjungen Adolf Goers Grundlage der auch aus Personenschutzgrunden fiktiven Geschichte bilden die mundlichen Erzahlungen des Rheinlanders Walter Dickhaut welcher nach brutalen Verhoren durch die Gestapo Anfang 1936 aus Deutschland fliehen konnte und die letzte grosse Liebe Siemsens wurde 8 9 Laut einer Kritik an der nationalsozialistischen Filmpolitik in einer osterreichischen Zeitung vom Marz 1935 soll Ohlsen vor kurzem wegen Vergehen nach dem noch nicht verscharften Homosexuellenparagraphen 175 ins Konzentrationslager gekommen sein 10 James Ohlsen mutmasste 1994 in einem Artikel Jurgen Ohlsen sei nachdem die Partei seine homosexuelle Neigung entdeckt hatte von dieser unauffallig beseitigt worden 11 In Wirklichkeit nahm Ohlsen in Breslau ein Ingenieur Studium auf Ende 1938 ging er nach Baden bei Wien und arbeitete dort als Tiefbauingenieur Anfang 1940 wurde er zum Militardienst eingezogen Nach Kriegsende ubte er seinen Beruf in Westdeutschland aus 12 Laut Find a Grave ist er am Friedhof Unterbach auf Feld 2 Nr 51 begraben 13 Filmografie Bearbeiten1933 Hitlerjunge Quex Ein Film vom Opfergeist der deutschen Jugend 1933 Alle machen mit Kurzfilm 6 Minuten 1935 Wunder des Fliegens Der Film eines deutschen Fliegers WolkenrauschLiteratur BearbeitenHorst Claus Jurgen Ohlsen Schauspieler In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 27 1996 Weblinks BearbeitenJurgen Ohlsen in der Internet Movie Database englisch Jurgen Ohlsen bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten Horst Claus Jurgen Ohlsen Schauspieler In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 27 1996 Thomas Stadeli Hermann Braun In Cyranos ch 12 August 2014 abgerufen am 24 Dezember 2018 Kurt Schilde Der Film zum Buch zum Tod In Berliner Zeitung 24 Januar 2007 abgerufen am 24 Dezember 2018 Paulus Buscher Das Stigma Verlag Bublies Koblenz 1988 ISBN 3 926584 01 7 S 169 a b Bernd Ulrich Hergemoller Mann fur Mann Ein biographisches Lexikon Suhrkamp Taschenbuch Hamburg 2001 ISBN 3 518 39766 4 Hans Schmid Das dritte Reich im Selbstversuch In Telepolis 4 April 2010 abgerufen am 24 Dezember 2018 Perfect Hitlerite falls from Grace Reading PA USA 22 August 1935 S 13 englisch bei Google News abgerufen am 24 Dezember 2018 Gottfried Lorenz Hans Siemsen Die Geschichte des Hitlerjungen Adolf Goers Der Fall des Harburger HJ Fuhrers K Sch In Gottfried Lorenz 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Personensuche PersonendatenNAME Ohlsen JurgenKURZBESCHREIBUNG deutscher SchauspielerGEBURTSDATUM 15 Marz 1917GEBURTSORT Berlin SchonebergSTERBEDATUM 23 September 1994STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jurgen Ohlsen amp oldid 237802469