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Der Judische Friedhof Freudental ist ein judischer Friedhof in Freudental einer Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg in Baden Wurttemberg Der Friedhof ist ein geschutztes Kulturdenkmal Er befindet sich am Fusse des Seeberges auf der Gemarkung Bonnigheim Der Friedhof wurde Anfang des 19 Jahrhunderts angelegt 1 Judischer Friedhof in FreudentalJudischer Friedhof in Freudental nach der Schandung vom 1 Oktober 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anordnung 3 Besonderheiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Judische Gemeinde Freudental unterhielt bereits ab 1723 einen judischen Friedhof der jedoch 1811 eingeebnet wurde um eine Fasanerie fur den wurttembergischen Konig anzulegen Vier Grabsteinfragmente befinden sich heute in der ehemaligen Synagoge Affaltrach Nach Schliessung des alten judischen Friedhofes legte die judische Gemeinde einen neuen Friedhof am Nordwesthang des Steinbachtales an Er hat eine Flache von 24 92 Ar und die kleine Friedhofshalle Taharahaus ist erhalten Die Toten der judischen Gemeinde Zaberfeld die seit 1832 zur Freudentaler Judengemeinde zahlte wurden ebenfalls in Freudental beigesetzt Heute befinden sich auf dem Friedhof noch 435 Grabsteine Mazewot das letzte Begrabnis fand 1970 statt Am 1 Oktober 2007 kam es zu einer Friedhofsschandung bei der 65 Grabsteine umgeworfen unwiederbringlich zerstort oder mit Hakenkreuzen und anderen Nazi Symbolen beschmiert worden sind 2 3 Anordnung Bearbeiten nbsp FriedhofsplanDer judische Friedhof Freudental liegt wie es in den judischen Rechtsvorschriften Halacha vorkommt ausserhalb des Ortes am Waldrand Die Grabmale wurden nach Osten somit in Richtung Jerusalem ausgerichtet Man kann eine spezielle Anordnung des Friedhofs erkennen Das gesamte Feld wurde durch einen Weg in zwei ungleichmassige Teile geteilt Der rechte Teil ist wesentlich grosser als der linke Teil und gilt als altes Begrabnisfeld Es besitzt etwa siebzehn Reihen in dem sich die Grabsteine der Reihe nach befinden In Gedenken an die im Jahre 1914 1918 im Ersten Weltkrieg gefallenen judischen Soldaten wurde am Ende des Weges ein Gedenkstein hinterlegt Auf dem neuen Begrabnisfeld des Friedhofs das 1911 belegt wurde befinden sich nur funf Reihen Die Beisetzung erfolgte in chronologischer Reihenfolge von hinten nach vorne von rechts nach links Man kann auch eine geschlechtergetrennte Reihenfolge erkennen In einer Reihe wurden entweder fast nur Frauen oder nur Manner begraben Die erste Reihe beginnt mit uberwiegend Mannergrabern Diese Anordnung wurde erst im 20 Jahrhundert durch Familien bzw Ehepaare unterbrochen Fur die Kindergraber wurde extra ein eigenes Feld besetzt Die Reihen von 12 15 und 19 waren fur die Kindergraber angelegt Die Kinder wurden ausschliesslich gemischt begraben und nicht nach der Trennung der Geschlechter Zudem hatten auch die Wochnerinnen ab 1821 ein eigenes Feld Dieses Feld befand sich gleich rechts am Ende des Weges Hier wurden insgesamt sieben Frauen begraben 4 Besonderheiten BearbeitenViele Grabsteine wurden mit judischen Symbole versehen wie bspw segnende Priesterhande Kannen oder Schalen Beschneidungsmesser Salbenflaschchen Davidsterne Mohnkapseln geflugelte Sanduhren geknickte RosenManche Grabsteine haben zwei Inschriften vorne auf hebraisch und hinten auf deutsch Die erste deutsche Inschrift auf der Ruckseite findet man auf einem Grabstein vom Jahr 1835 Von einer Familie Horkheimer die als Anhanger des Reformjudentums angehorten Das Reformjudentum war von orthodoxen Juden nicht gerne gesehen In Freudental hielten die meisten Juden an den vorgeschriebenen Traditionen fest Die deutsche Inschrift beschrankte sich meist auf Namen und Geburts und Todesdaten 5 Literatur BearbeitenKlaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum Band 1 Aach Gross Bieberau Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08077 2 Online Version Joachim Hahn Jurgen Kruger Synagogen in Baden Wurttemberg Band 2 Joachim Hahn Orte und Einrichtungen Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1843 5 Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland Band 4 Ludwig Bez Haim Goren Situtunga Michal Antmann Ulrich Graf Dan Rubinstein Der judische Friedhof in Freudental Herausgegeben vom Padagogisch Kulturellen Centrum Ehemalige Synagoge Freudental e V Kohlhammer Stuttgart u a 1996 ISBN 3 17 014161 9 Nathanja Huttenmeister 1000 Jahre Begrabniskultur und der judische Friedhof in Freudental Freudentaler Blatter Nr 12 Padagogisch Kulturelles Centrum Ehemalige Synagoge Freudental 2022 ISBN 978 3 9818559 2 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Freudental Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Judischer Friedhof Freudental beim Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland Judischer Friedhof Freudental bei Alemannia JudaicaEinzelnachweise Bearbeiten Nathanja Huttenmeister 1000 Jahre Begrabniskultur und der judische Friedhof in Freudental Hrsg Padagogisch Kulturelles Centrum Freudental 2022 ISBN 978 3 9818559 2 0 S 2 Ulrich W Sahm Judischer Friedhof beschadigt In ntv de 4 Oktober 2007 abgerufen am 25 Juni 2021 Ludwig Laibacher Ein Friedhof fur zwei Gulden In Stuttgarter Zeitung de 31 August 2016 abgerufen am 2 April 2023 Nathanja Huttenmeister 1000 Jahre Begrabniskultur und der judische Friedhof in Freudental Hrsg Padagogisch Kulturelles Centrum Ehemalige Synagoge Freudental Freudental 2022 ISBN 978 3 9818559 2 0 S 3 6 Nathanja Huttenmeister 1000 Jahre Begrabniskultur und der judische Friedhof in Freudental Hrsg Padagogisch Kulturelles Centrum Freudental 2022 ISBN 978 3 9818559 2 0 S 8 11 Judische Friedhofe im Landkreis Ludwigsburg Freudental Hochberg Ludwigsburg Alter Friedhof Ludwigsburg Neuer Friedhof 49 014091 9 051284 Koordinaten 49 0 51 N 9 3 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Freudental amp oldid 236085701