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Die Judische Gemeinde in Tubingen existierte im Mittelalter und Mitte des 19 Jahrhunderts bis 1939 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte im Mittelalter 2 Geschichte in der Neuzeit 3 Literatur 4 Siehe auch 5 WeblinksGeschichte im Mittelalter BearbeitenJuden werden in Tubingen das erste Mal 1337 erwahnt Die Juden besiedelten damals die 1350 erstmals erwahnte und heute noch vorhandene Judengasse Dort befanden sich auch die Einrichtungen der Judischen Gemeinde wie die Synagoge Wahrend der Pestzeit ist in Tubingen keine Judenverfolgung bekannt Ein Friedhof der Judischen Gemeinde lasst sich fur diese Zeit in Tubingen nicht nachweisen Es wurde moglicherweise der judische Friedhof in Baisingen heute Rottenburg benutzt 1456 wurden alle Tubinger Juden bis auf eine Familie aus der Stadt vertrieben Im Jahr 1477 wurden alle Tubinger Juden von Graf Eberhard im Bart aus der Stadt ausgewiesen Damit endete die erste Ara der Judischen Gemeinde in Tubingen Geschichte in der Neuzeit BearbeitenSeit dem Jahr 1848 wurde die Ansiedlung von Juden in Tubingen wieder zugelassen Als erster judischer Einwohner der Stadt in der Neuzeit ist ein Leopold Hirsch aus Wankheim bekannt Ihm folgten weitere Familien und mit der Einweihung der Synagoge im Jahr 1882 wurde die Judische Gemeinde neu gegrundet In den Jahren stieg die Anzahl der Juden von 34 Einwohnern im Jahr 1869 auf 82 im Jahr 1925 Im Jahr 1925 umfasste die Judische Gemeinde auch die Stadte Reutlingen und Rottenburg am Neckar Bis zum Jahr 1932 schlossen sich die in Balingen Bronnweiler Gomaringen Metzingen und Tailfingen lebenden jeweils nur wenigen judischen Personen an die Judische Gemeinde Tubingen an Neben der Synagoge besass die Gemeinde eine Religionsschule Die Gemeinde hatte einen besoldeten Religionslehrer jedoch keinen Rabbiner Sie gehorte zum Rabbinatsbezirk Muhringen und spater ab 1913 zum Rabbinatsbezirk Horb Ab 1930 wurde die antisemitische Hetze deutlich und die Studenten SA beschmierte judische Geschafte und ging gewaltsam gegen judische Burger vor Infolge der andauernden Repressalien und der wirtschaftlichen Sanktionen gegen die judische Bevolkerung verliessen viele Juden bis 1941 die Stadt Wahrend der Reichspogromnacht wurde die Synagoge zerstort Die Judische Gemeinde Tubingen wurde im Juli 1939 aufgelost 14 Tubinger Juden wurden 1941 42 im Zuge der Deportation deutscher Juden in die Konzentrationslager Riga Izbica Theresienstadt und Auschwitz verschleppt Nach der Deportation gab es keine Juden mehr in Tubingen Von den 77 nach 1933 noch in den Filialgemeinden Reutlingen und Rottenburg wohnhaften bzw danach noch zugezogenen Juden wurden 16 Personen im Laufe der Deportationen ermordet zwei weitere Angehorige der Filialgemeinden suchten 1937 bzw 1941 den Freitod An die Zeit der nationalsozialistischen Judenverfolgung erinnert seit dem Jahr 1983 eine Gedenktafel an der Mauer des Gelandes der Stiftskirche Im Foyer der Neuen Aula der Universitat in der Wilhelmsstrasse erinnert seit 1984 eine Gedenktafel an elf ermordete judische Studenten Auf dem judischen Friedhof in Wankheim befindet sich seit 1947 ein Gedenkstein mit den Namen von 14 ermordeten Tubinger Juden Im Jahr 1968 gab es wieder acht Mitburger judischen Glaubens in Tubingen Ihre Zahl ist bis 2013 auf mehr als 40 angestiegen Die judischen Menschen in Tubingen werden durch die Israelitische Religionsgemeinschaft Wurttembergs K d o R IRGW betreut die im nahe gelegenen Reutlingen eine Zweigstelle unterhalt Zudem gibt es seit ein paar Jahren den judischen Verein Bustan Shalom e V der judische Gemeindearbeit wie Gottesdienste anbietet und in Tubingen judisches Leben in religiosen und kulturellen Bereichen fordert Literatur BearbeitenPaul Sauer Die judischen Gemeinden in Wurttemberg und Hohenzollern Denkmale Geschichte Schicksale Kohlhammer Stuttgart 1966 Veroffentlichungen der staatlichen Archivverwaltung Baden Wurttemberg Band 18 Lilli Zapf Die Tubinger Juden Eine Dokumentation Katzmann Verlag Tubingen 1974 ISBN 3 7805 0326 3 spater ISBN 978 3 941818 38 5 weitere Auflagen 1978 1981 2008 und 2018Siehe auch BearbeitenStolpersteine in Tubingen Innenstadt Liste der Stolpersteine in TubingenWeblinks BearbeitenIsraelitische Religionsgemeinschaft Wurttembergs K d o R IRGW Alemannia Judaica Segne Israel Homepage des Judischen Vereins Bustan Shalom in Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Tubingen amp oldid 219539569