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Die Judische Gemeinde Recklinghausen ist eine judische Einheitsgemeinde im Ruhrgebiet Sie ist Mitglied im Landesverband der Judischen Gemeinden von Westfalen Lippe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Nach der Schoah 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie fruheste Erwahnung von Juden in der Stadt Recklinghausen ist fur das Jahr 1305 belegt 1 Namentlich bekannt ist Gottschalk von Recklinghausen der von Lochern aus seinen Geschaften nachging und in erster Linie als Geldverleiher tatig war Er wurde wahrend der Judenverfolgungen zur Zeit des Schwarzen Todes 1349 1350 getotet Fur ein organisiertes judisches Gemeindewesen im Mittelalter und fruher Neuzeit sind wenige Nachweise zu finden Ein Rabbiner der sich spater taufen liess und antijudische Schriften verbreitete Gerson von Recklinghausen spater Christian Gerson 1569 1622 stellte im Jahr 1600 den Antrag nach Munster gehen zu durfen 2 Erst 1828 erfolgte die Grundung einer Gemeinde 3 Eine Synagoge 1880 ein Gemeindehaus 1930 eine Schule mit 1908 Mikwe und einige judische Vereine entstanden Durch die Industrialisierung folgte der Zuzug von Juden aus Osteuropa Gleichzeitig wuchs die Gemeinde stetig an Hatte sie 1880 nur 72 Mitglieder so konnte 1905 schon 298 Gemeindemitglieder gezahlt werden Im Jahr 1904 wurde deshalb eine neue Synagoge an der Limperstrasse errichtet Von 1903 bis 1922 und spater von 1934 bis 1938 war Recklinghausen Sitz eines Bezirksrabbiners Der letzte Bezirksrabbiner in Recklinghausen war Selig Auerbach er emigrierte Ende 1938 uber die Niederlande nach England und spater in die USA Wahrend der Novemberpogrome wurde am 9 November 1938 die Synagoge von Recklinghausen die unmittelbar am Polizeiprasidium und nur 150 m vom Feuerwehrdepot entfernt lag angezundet und vollstandig zerstort Viele Gemeindemitglieder flohen in die Niederlande 4 Die verbliebenen Gemeindemitglieder wurden am 24 Januar 1942 aus den Judenhausern verschleppt zunachst nach Gelsenkirchen und dann nach Dortmund verbracht Am 27 Januar 1942 verliess der Dortmunder Transport die Stadt und deportierte die Familien in das Ghetto Riga Die meisten wurden ermordet nur wenige uberlebten Das 1948 auf dem Judischen Friedhof errichtete Mahnmal verzeichnet die Namen von 215 Holocaust Opfern aus Recklinghausen und den Nachbarstadten Nach der Schoah Bearbeiten Nach Kriegsende hielten sich nur noch 16 Juden in der Stadt auf 5 An die Opfer wird unter anderem auf Stolpersteinen erinnert Am 10 Juli 1955 konnte eine kleine neue Synagoge eingeweiht werden 6 1959 waren es 83 Gemeindemitglieder 1962 wurde mit den Nachbargemeinden die Judische Gemeinde Bochum Herne Recklinghausen gebildet Diese hatte im Jahr ihrer Grundung 76 Mitglieder 1990 wuchs die Gemeinde mit dem Zuzug von Juden aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion Nach Planen von Hans Stumpfl und Nathan Schachter wurde deshalb neben dem Gemeindehaus von 1930 und dem 1955 angebauten Betsaal eine neue Synagoge gebaut und am 26 Januar 1997 eroffnet Die Synagoge wurde vom Architekten Nathan Schachter entworfen Sie bietet Platz fur 157 Beter 7 1999 trennte sich die Gemeinde von Bochum und es entstanden die Gemeinden Recklinghausen und Bochum Herne Hattingen 2004 hatte die Gemeinde 624 Mitglieder mehr als jemals zuvor in ihrer Geschichte 539 Mitglieder wurden 2020 gezahlt 8 Vorsitzender der judischen Gemeinde Recklinghausen ist seit 2006 Mark Gutkin 9 Literatur BearbeitenFranz Lorenz Hans Chanoch Meyer Wilhelm Michaelis Hrsg Ernte der Synagoga Recklinghausen Zeugnisse judischer Geistigkeit 1962 Georg Mollers und Nathanja Huttenmeister Ortsartikel Recklinghausen in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Munster hg von Susanne Freund Franz Josef Jakobi und Peter Johanek Munster 2008 S 574 595 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Nathanja Huttenmeister Die Juden im Vest Recklinghausen in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Munster hg von Susanne Freund Franz Josef Jakobi und Peter Johanek Munster 2008 S 109 114 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Weblinks BearbeitenGeschichte der Judischen Gemeinde in RecklinghausenEinzelnachweise Bearbeiten Meyer H C Aus Geschichte und Leben der Juden in Westfalen 1962 Diethard Aschoff Nachtrage zur Geschichte der Juden im Vest Recklinghausen In Vestische Zeitschrift Nr 81 1982 S 379 f 175 Jahre Judische Kultusgemeinde Recklinghausen Festschrift 2004 Wer ein Haus baut will bleiben Judisches Alltagsleben in Recklinghausen auf lwl org abgerufen am 14 Juni 2023 Zahlen aus Maor Harry Uber den Wiederaufbau der Judischen Gemeinden Dissertation Mainz 1961 https jg recklinghausen de ueber uns 1589552453483 743e1e4b 7e04 Thomas Kohlpoth Dieter Obst Bedenke vor wem du stehst 1 Auflage Klartext Essen 1998 S 234 Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland Mitgliederstatistik 2020 In ZWST org ZWST abgerufen am 20 April 2021 Judische Kultusgemeinde Kreis Recklinghausen K d o R abgerufen am 23 Februar 2019 Judische Gemeinden im Landesverband Westfalen Lippe Bielefeld Bochum Herne Hattingen Dortmund Gelsenkirchen Hagen Herford Detmold Minden Munster Paderborn Recklinghausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Recklinghausen amp oldid 235226122