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Eine judische Gemeinde in Lisberg einer Gemeinde im Landkreis Bamberg im nordlichen Bayern hat spatestens seit Anfang des 18 Jahrhunderts bestanden Ansicht des judischen Friedhofs Lisberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schule 3 Friedhof 4 Synagoge 5 Nationalsozialistische Verfolgung 6 Gemeindeentwicklung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie judische Gemeinde wurde erstmals 1739 aufgrund der Anlage ihres Begrabnisplatzes genannt Die Wohnungen der Juden befanden sich im Bereich der heutigen Strassen Kaulberg Kasernstrasse und Brunnenweg Am 19 September 1904 wurde die judische Gemeinde Lisberg mit der von Trabelsdorf vereinigt Um 1775 waren 12 um 1800 21 judische Familien in Lisberg ansassig Das Edikt von 1813 setzte die Zahl der in Lisberg zugelassenen judischen Familien auf 17 fest Drei Familien erhielten damals keine Matrikelstelle Folgende Familien hatten um 1822 Matrikelstellen in Klammer Berufsangabe Michel Fromm Viehhandler Maier Lisberger Schnitt und Spezereiwarenhandel Seidel Gerstner Schnitt und Spezereiwarenhandel mit Ladengeschaft Jakob Seligmann Viehhandel Michael Jakob Hausierhandel Joseph Herrmann Viehhandel Nena Fromm Witwe Salomon Lisberger Eisen und Schnittwarenhandel mit Ladengeschaft Samuel Gerstner Hausierhandel mit alten Kleidern Joseph Kahn Olhandel Kallmann Maier Jakob Susslein Lumpenhandel Jakobine Eisig Witwe Markus Lisberger Hausierhandel Sara Maier Witwe Marx Schnee Viehhandel Pessla Maier Witwe Joseph Simon Vorbeter Abraham Michel Schneidermeister Josef Leser Nothandel mit Kleinvieh und Schnittwaren Die judische Gemeinde gehorte seit 1825 zum Distriktsrabbinat Bischberg dessen Sitz 1826 nach Burgebrach verlegt wurde Schule BearbeitenVon 1826 bis 1869 gingen die Kinder der judischen Gemeinden Lisberg Trabelsdorf Walsdorf und Kolmsdorf in die neu gegrundete Religionsschule in Kolmsdorf 1869 wurde die Schule nach Trabelsdorf und Walsdorf verlegt Die Kinder von Lisberg gingen nach Trabelsdorf Friedhof BearbeitenDer oberhalb von Lisberg liegende judische Friedhof wurde erstmals 1739 genannt 1904 wurde er durch das Bezirksamt Bamberg mit Wegen versehen und die Graber erhielten Nummern In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Friedhof 1938 geschandet und man wollte den Friedhof einer landwirtschaftlichen Nutzung zufuhren Die Friedhofsmauer und einige Grabsteine wurden damals entfernt 1985 waren noch 139 Grabsteine vorhanden Die letzten auf dem judischen Friedhof beigesetzten Personen aus der Lisberger Gemeinde waren Isaak Fromm gest 1896 Scholum Lisberger 1897 Hanna Gerstner 1898 Abraham Gerstner 1904 Ignatz Gerstner 1907 Samuel Gerstner 1908 Johanna Fromm 1911 Babette Fromm 1915 Synagoge BearbeitenDie Synagoge war in einem Wohnhaus heute Kaulberg 5 untergebracht Sie bestand nur aus dem Synagogenzimmer In den Jahren 1871 1872 wurde das baufallig gewordene Anwesen renoviert Nach dem Grundsteuerkatastereintrag von 1847 gehorte das Gebaude vier Eigentumern ein Viertel Synagoge im ersten Stock der judischen Gemeinde Je ein weiteres Viertel gehorten dem Gemeindevorsteher und Schneider Abraham Michel den Herren Jacob und Israel Susslein sowie dem Kaufmann Joseph Gerstner Letzterer hatte seine Wohn und Geschaftsraume unter dem Synagogenraum Nach der Vereinigung der judischen Gemeinden Lisberg und Trabelsdorf 1904 wurde die Synagoge nicht mehr benotigt Nationalsozialistische Verfolgung BearbeitenVon 1920 bis 1940 wohnte nur noch eine judische Einwohnerin am Ort Lina Fromm 1870 in Lisberg wohnte in Lisberg bis zum 16 Juni 1940 danach zog sie in das judische Altersheim Regensburg und wurde von dort deportiert Sie starb in Theresienstadt Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet funf in Lisberg geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 1 Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder1809 10 95 Personen 16 9 der Einwohner1824 80 Personen 15 3 der Einwohner1840 77 Personen 11 der Einwohner1852 60 Personen 9 1 der Einwohner1867 39 Personen 6 2 der Einwohner1875 30 Personen 5 der Einwohner1880 39 Personen 6 4 der Einwohner1890 26 Personen 4 4 der Einwohner1900 15 Personen 2 9 der EinwohnerLiteratur BearbeitenJudische Landgemeinden in Oberfranken 1800 1942 Ein historisch topographisches Handbuch Bamberg 1988 ISBN 3 87052 392 1 Die judischen Gemeinden in Bayern 1918 1945 Geschichte und Zerstorung Munchen 1979 ISBN 3 486 48631 4 Weblinks BearbeitenJudische Gemeinde Lisberg bei Alemannia JudaicaEinzelnachweise Bearbeiten Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 7 November 2009 Ehemalige judische Gemeinden in Stadt und Landkreis Bamberg Aschbach Bamberg Bischberg Burgebrach Buttenheim Demmelsdorf Frensdorf Heiligenstadt in Oberfranken Hirschaid Kolmsdorf Lisberg Reckendorf Reichmannsdorf Trabelsdorf Trunstadt Viereth Walsdorf Zeckendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Lisberg amp oldid 234600204