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Die Judische Gemeinde Enniger bestand seit etwa 1848 1870 konnte sie eine eigene Synagoge einweihen die bis 1889 gemeinsam mit der Gemeinde Sendenhorst genutzt wurde Danach gingen die Gemeinden in der Judischen Gemeinde Drensteinfurt auf Frontansicht der Synagoge in Enniger Bauzeichnung 1869Geschichte der judischen Gemeinde BearbeitenUm 1560 lebte ein Moises von Enniger im Ort der vom Bischof aus dem Hochstift Munster ausgewiesen wurde Erst 1764 erteilte die Bischofliche Hofkammer in Munster wieder einem Juden das Geleit fur Enniger 1818 lebten zwei judische Familien in Enniger 1860 waren es mit Hoetmar und Ennigerloh zusammen acht Familien Zu dieser Zeit stieg die Mitgliederzahl der Gemeinde die sich seit ca 1848 im Haus der Familie Rollmann zum Beten versammelte auf bis zu 50 Personen an Im Jahr 1870 konnte die judische Gemeinde ihre Synagoge einweihen Diese war zu einem grossen Teil von privaten Spenden der christlichen Bevolkerung finanziert worden Auch Oberprasident Franz von Duesberg hatte den Bau unterstutzt Die Synagoge stand an der Dorfstrasse heute Hauptstrasse 70 Der eingeschossige Ziegelsteinbau trug ein Satteldach und stand auf einem rechteckigen Grundriss nbsp Seitenansicht der SynagogeAm 22 April 1873 wurde das Madchen Elisabeth Schutte aus Enniger Opfer eines Sexualmordes Die Bevolkerung beschuldigte den judischen Burger Georg Spiegel das Madchen in einem Ritualmord umgebracht zu haben Selbst als die Justiz Spiegel freigesprochen hatte gingen die antisemitischen Ausschreitungen in Enniger und Hoetmar weiter In der Nacht des 18 Novembers 1873 warfen Unbekannte die Fensterscheiben der Synagoge ein Boykott der judischen Geschafte Schmierereien und Psychoterror horten jahrelang nicht auf weshalb die meisten judischen Familien Enniger in den 1890er Jahren verliessen Im Juni 1890 stellte Herz Spiegel einen Antrag auf Abbruch der Synagoge die zu diesem Zeitpunkt schon Jahre lang nicht mehr fur Gottesdienste benutzt worden war 1891 erfolgte ein teilweiser Abbruch Teile des Gebaudes wurden in Nachfolgebauten integriert und blieben bis in die 1970er Jahre erhalten 1892 verliess die letzte judische Familie Enniger Am Platz des judischen Friedhofs an der Landstrasse nach Ennigerloh erinnert heute eine Gedenktafel an die judische Gemeinde Grabsteine sind allerdings nicht erhalten Literatur BearbeitenEgon Stutenkemper Von der judischen Untergemeinde Enniger In 750 Jahre Enniger Hier sin ick to Hus 1226 1976 Heimatbuch der Gemeinde Ennigerloh Enniger 1976 Elfi Pracht Jorns Judisches Kulturerbe in Nordrhein Westfalen Band IV Regierungsbezirk Munster J P Bachem Verlag Koln 2002 S 470 473 Sandra Licher Mord an Elisabeth Schutte Osnabruck Gisbert Strotdrees Die Macht des Geruchts und der Vorurteile Die Ermordung Elisabeth Schuttes und die Judenkrawalle In Ders Tatort Dorf Historische Kriminalfalle vom Land Munster 2014 S 90 101 Link zur Lesung bei Literaturline Munster Walter Tillmann Ortsartikel Ennigerloh Enniger in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Munster hg von Susanne Freund Franz Josef Jakobi und Peter Johanek Munster 2008 S 329 335 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Ehemalige judische Gemeinden im Kreis Warendorf Judische Gemeinde Ahlen Judische Gemeinde Beckum Judische Gemeinde Drensteinfurt Judische Gemeinde Enniger Judische Gemeinde Freckenhorst Judische Gemeinde Oelde Judische Gemeinde Sendenhorst Judische Gemeinde Stromberg Judische Gemeinde Telgte Judische Gemeinde Wadersloh Judische Gemeinde Warendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Enniger amp oldid 217738143