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Die judische Gemeinde Edesheim in Edesheim existierte bis Anfang der 1930er Jahre Sie gehorte zum Bezirksrabbinat Landau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entwicklung der judischen Einwohnerzahl 2 Einrichtungen 2 1 Synagoge 2 2 Friedhof 2 3 Schule 3 Opfer des Holocaust 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenObwohl Edesheim bis zum Anfang des 19 Jahrhunderts zum Hochstift Speyer gehorte das keine Ansiedelung von Juden in seinem Herrschaftsbereich duldete werden Juden in dem Gebiet von Edesheim bereits in der Mitte des 17 Jahrhunderts erwahnt 1775 werden 4 judische Familien in Edesheim erwahnt Die judische Gemeinde gehorte zum 1828 geschaffenen Bezirksrabbinat Landau Bis in das zweite Drittel des 19 Jahrhunderts nahm die Zahl der Mitglieder der judischen Gemeinschaft in Edesheim stetig zu Um 1855 kam es zu einem Streit zwischen der judischen Gemeinde Edesheim und dem damaligen Bezirksrabbiner Elias Grunebaum Grunebaum fuhrte eine Reform der Gemeinden seines Bezirkes durch Dabei verloren alle judischen Gemeinden mit weniger als 15 Familien ihre Selbststandigkeit und wurden mit den Nachbargemeinden zusammengelegt Da Edesheim zu diesem Zeitpunkt nur 14 judische Familien aufweisen konnte wurden die Synagoge und die Schule geschlossen der Lehrer versetzt und die streng orthodoxen Mitglieder der judischen Gemeinde wurden der liberalen judischen Gemeinde Edenkoben angegliedert Nach einem Artikel in der Zeitschrift Jeschurun und mehreren Artikel in der Allgemeinen Zeitung des Judentums konnten die Edesheimer Juden den Streit fur sich entscheiden und die Synagoge und die Schule wurden wieder geoffnet 1880 kam es zu einer Auswanderungswelle vorwiegend in die Vereinigten Staaten Dies fuhrte dazu dass auch die Zahl der judischen Einwohner von Edesheim stark zuruckging Bereits in den 1920er Jahren wurden nur noch vereinzelt Gottesdienste in der Synagoge Edesheim gefeiert da das zur Durchfuhrung benotigte Minjan nicht mehr immer erreicht wurde 1925 gehorte die judische Gemeinde offiziell zu der judischen Gemeinde Edenkoben 1931 wurde die Synagoge dann aufgegeben und verkauft und die judische Gemeinde Edesheim horte auf zu existieren Ab 1933 nach der Machtergreifung Adolf Hitlers wurden die judischen Einwohner immer mehr entrechtet Bei den Novemberpogromen 1938 wurden die Wohnhauser der noch in Edesheim lebenden Juden verwustet Die letzten Einwohner judischen Glaubens wurden im Oktober 1940 im Zuge der sogenannten Wagner Burckel Aktion in das franzosische Internierungslager Gurs deportiert 1 2 lt Entwicklung der judischen Einwohnerzahl Bearbeiten Jahr Juden Judische Familien Bemerkung1775 41785 31801 17 1 2 Prozent der Bevolkerung1804 161808 30 1 9 Prozent der Bevolkerung1823 25 411836 431848 67 161855 141875 671900 33 oder 53 Hier nennen die Quellen unterschiedliche Zahlen1925 211932 71933 71939 5Quelle alemannia judaica de 1 judische gemeinden de 2 Einrichtungen BearbeitenSynagoge Bearbeiten Hauptartikel Synagoge Edesheim Die Synagoge in der Luitpoldstrasse 22 wurde nach 1830 in einem von der judischen Gemeinde erworbenen Gebaude eingerichtet Ab 1925 wurde die Synagoge nur noch sporadisch genutzt und 1931 verkauft Das Gebaude wurde mehrfach umgebaut und wird heute als Nachtlokal genutzt Friedhof Bearbeiten Die judische Gemeinde verfugte uber keinen eigenen Friedhof Die Verstorbenen wurden auf dem 1618 angelegten judischen Friedhof in Essingen Pfalz beigesetzt Schule Bearbeiten Die Schule und die Lehrerwohnung befanden sich im Erdgeschoss der Synagoge Zeitweise war ein eigener Religionslehrer angestellt der auch die Aufgaben des Vorbeters und Schochet innehatte Mit Beginn des 20 Jahrhunderts war die Schulerzahl soweit zuruckgegangen dass nur noch Religionsunterricht erteilt wurde Der Regelunterricht erfolgte ab diesen Zeitpunkt an der judischen Elementarschule in Edenkoben und dann in der katholischen Volksschule in Edesheim Opfer des Holocaust BearbeitenIm Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 und in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer von Yad Vashem werden folgende Mitglieder der judischen Gemeinschaft Edesheim die dort geboren wurden oder zeitweise lebten aufgefuhrt die wahrend der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden 3 4 Name Vorname Todeszeitpunkt Alter Ort des Todes Bemerkung QuellenIsaak Simon 8 Februar 1940 71 Jahre Internierungslager Gurs Vom 15 November bis zum 28 November 1938 im KZ Dachau inhaftiert Deportation am 22 Oktober von Mannheim in das Internierungslager Gurs Yad Vashem Datenbank Datensatz Nr 11527962 Gedenkbuch fur die Opfer der NS Judenverfolgung in DeutschlandLevy Heinrich 28 Juli 1941 64 Jahre Internierungslager Recebedou Deportation am 22 Oktober 1940 in das Internierungslager Gurs und von dort zu einem unbekannten Zeitpunkt in das Internierungslager Recebedou Yad Vashem Datenbank Datensatz Nr 3197413 und 11574948 Gedenkbuch fur die Opfer der NS Judenverfolgung in DeutschlandLevy Max Samuel 1 Oktober 1942 84 Jahre Ghetto Theresienstadt Deportation ab Frankfurt am Main am 15 September 1942 nach Ghetto Theresienstadt Yad Vashem Datenbank Datensatz Nr 11575519 Gedenkbuch fur die Opfer der NS Judenverfolgung in DeutschlandLevy Sigmund 1 September 1942 87 Jahre Ghetto Theresienstadt Deportation ab Frankfurt am Main am 18 August 1942 nach Ghetto Theresienstadt Yad Vashem Datenbank Datensatz Nr 4788672 Gedenkbuch fur die Opfer der NS Judenverfolgung in DeutschlandMachol Mathilde unbekannt unbekannt Konzentrationslager Majdanek Deportation ab Munchen am 3 oder 4 April 1942 nach Ghetto Piaski Deportation 1943 in das Konzentrationslager Majdanek Yad Vashem Datenbank Datensatz Nr 11586480 Gedenkbuch fur die Opfer der NS Judenverfolgung in DeutschlandMichel Karl Charles unbekannt unbekannt Konzentrationslager Majdanek 1933 nach Monaco emigriert Deportation ab Sammellager Drancy am 6 Marz 1943 in das Konzentrationslager Majdanek Yad Vashem Datenbank Datensatz Nr 11595533 Gedenkbuch fur die Opfer der NS Judenverfolgung in DeutschlandMichel Edith 1944 16 Jahre Konzentrationslager Auschwitz Deportation ab Koln am 15 Juni 1942 nach Ghetto Theresienstadt Transport III 1 Deportationsnummer im Transport 158 Deportation ab Ghetto Theresienstadt am 9 Oktober 1944 nach Konzentrationslager Auschwitz Transport Ep Deportationsnummer im Transport 158 Yad Vashem Datenbank Datensatz Nr 4903640 und 11595464 Gedenkbuch fur die Opfer der NS Judenverfolgung in DeutschlandMichel Ludwig 30 Januar 1943 56 Jahre Konzentrationslager Auschwitz Nach Belgien emigriert Bis 1942 im KZ Papenburg inhaftiert 1942 Deportation in das Konzentrationslager Auschwitz Yad Vashem Datenbank Datensatz Nr 5412034 und 11595539 Gedenkbuch fur die Opfer der NS Judenverfolgung in DeutschlandMichel Sally unbekannt unbekannt Konzentrationslager Auschwitz Deportation ab Trier am 15 Juni 1942 nach Ghetto Theresienstadt Am 9 Oktober 1944 Deportation nach Konzentrationslager Auschwitz Yad Vashem Datenbank Datensatz Nr 11595576 Gedenkbuch fur die Opfer der NS Judenverfolgung in DeutschlandSamson Isidor Eugen unbekannt unbekannt Konzentrationslager Auschwitz Deportation ab Edesheim am 22 Oktober 1940 in das Internierungslager Gurs Deportation am 4 September 1942 uber das Sammellager Drancy nach Konzentrationslager Auschwitz Yad Vashem Datenbank Datensatz Nr 10603529 Gedenkbuch fur die Opfer der NS Judenverfolgung in DeutschlandSamson Karl 13 Dezember 1940 65 Jahre Internierungslager Gurs Deportation ab Karlsruhe am 22 Oktober 1940 nach Internierungslager Gurs Yad Vashem Datenbank Datensatz Nr 11622625 Gedenkbuch fur die Opfer der NS Judenverfolgung in DeutschlandSamson Kurt unbekannt unbekannt Ghetto Minsk Deportation ab Hamburg am 8 November 1941 Yad Vashem Datenbank Datensatz Nr 11622660 Gedenkbuch fur die Opfer der NS Judenverfolgung in DeutschlandSchnerb Emma unbekannt unbekannt Konzentrationslager Auschwitz Deportation am 10 Februar 1944 von Sammellager Drancy nach Konzentrationslager Auschwitz Transport 68 von Drancy Yad Vashem Datenbank Datensatz Nr 3217245 und 11628070 Gedenkbuch fur die Opfer der NS Judenverfolgung in DeutschlandLiteratur BearbeitenCilli Kasper Holtkatte Juden im Aufbruch Zur Sozialgeschichte einer Minderheit im Saar Mosel Raum um 1800 In Helmut Castritius Hrsg Alfred Haverkamp Hrsg Franz Irsigler Hrsg Stefi Jersch Wenzel Hrsg Forschungen zur Geschichte der Juden Forschungen zur Geschichte der Juden Band 3 Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 978 3775256124 online Einzelnachweise Bearbeiten a b Edesheim alemannia judaica de abgerufen am 17 April 2020 a b Edesheim a d Weinstrasse Rheinland Pfalz judische gemeinden de abgerufen am 17 April 2020 Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Bundesarchiv abgerufen am 17 April 2020 Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer Yad Vashem Internationale Holocaust Gedenkstatte abgerufen am 17 April 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Edesheim amp oldid 237522361