www.wikidata.de-de.nina.az
Die Israelitische Kultusgemeinde fur Tirol und Vorarlberg hat ihren Sitz in Innsbruck und ist die judische Gemeinde der beiden westlichsten osterreichischen Bundeslander Sie vertritt heute rund 150 Menschen Heutiger Sitz der Israelitischen Kultusgemeinde fur Tirol und VorarlbergJudisches Museum in HohenemsDie ehemalige Hohenemser Synagoge heute Salomon Sulzer Saal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Prasidenten 1 2 Rabbiner 2 Siehe auch 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas ursprungliche Zentrum der Kultusgemeinde lag in Hohenems obwohl schon seit dem 13 Jahrhundert auch einzelne Juden im Gebiet der Grafschaft Tirol lebten Im Jahr 1617 legte ein Schutzbrief des Reichsgrafen Kaspar von Hohenems die rechtliche Grundlage fur die Ansiedelung von judischen Familien und den Aufbau einer judischen Gemeinde in Hohenems Der Reichsgraf erhoffte sich dadurch wirtschaftliche Impulse fur seinen Markt Im 17 Jahrhundert kam es zu Vertreibungen Viele judische Hohenemser zogen ins benachbarte Sulz wo es 1748 abermals zu einer Vertreibung kam Nachdem aber den judischen Familien die Ruckkehr nach Hohenems gestattet wurde florierte die judische Gemeinde Es kam zum Bau einer Synagoge eines Ritualbads Mikwe eines Armenheims und ein Friedhof wurde angelegt Bis in die erste Halfte des 19 Jahrhunderts wuchs die Gemeinde kontinuierlich die Staatsgrundgesetze von 1867 und die damit verbundene freie Wahl des Wohnorts fur Juden fuhrten dann zu einer starken Abwanderung in umliegende Stadte In Innsbruck hatte sich Ende des 19 Jahrhunderts eine Gemeinde gebildet Da die Hohenemser Gemeinde zu Beginn des 20 Jahrhunderts nur mehr sehr klein war ubersiedelte der Hohenemser Rabbiner Josef Link 1914 nach Innsbruck Zu dieser Zeit hatte die dortige Gemeinde eine Grosse von ungefahr 500 Mitgliedern Allerdings wurden Plane zur Errichtung einer eigenen Synagoge nicht verwirklicht Trotz eines traditionellen christlichen Antijudaismus bedingt durch die Starke und den Einfluss der katholischen Kirche und der Christlichsozialen sowie spater der Vaterlandischen Front in Tirol sowie eines erstarkenden volkischen Antisemitismus lebte die Gemeinde bis zum Anschluss an Nazideutschland relativ unbehelligt In der Reichspogromnacht im November 1938 kam es zu schweren Ausschreitungen in Innsbruck Vier Gemeindemitglieder wurden von SS Mannern in zivil ermordet darunter der Gemeindevorsitzende Richard Berger Gauleiter Franz Hofer ein uberzeugter und brutaler Nationalsozialist erklarte das Ziel seinen Gau Tirol Vorarlberg ehestmoglich judenfrei zu machen Bis 1939 wurde der grosste Teil der judischen bzw von den Nazis nach rassistischen Kriterien zu Juden erklarten Bevolkerung aus dem Gau ausgewiesen bzw in Sammellager nach Wien deportiert Mindestens die Halfte aller dieser Menschen wurde entweder in Lagern ermordet nahm sich das Leben oder wurde anderweitig zu Tode gebracht Nach 1945 kehrte nur ein Bruchteil der Uberlebenden hauptsachlich altere Menschen nach Tirol und Vorarlberg zuruck Im Marz 1952 wurde die Kultusgemeinde Innsbruck fur die Bundeslander Tirol und Vorarlberg gesetzlich wieder errichtet Fur Jahrzehnte fuhrte die Kultusgemeinde ein Schattendasein auch das offizielle Tirol errichtete lange Zeit keinerlei Mahnmal oder Gedenkstatte fur die Verbrechen des Nationalsozialismus In der Zollerstrasse fand die kleine Kultusgemeinde in einem Betraum eine Heimat Im Jahr 1991 wurde mit dem Bau einer Synagoge in der Sillgasse begonnen und 1993 konnte die Synagoge errichtet werden Zu Beginn des 21 Jahrhunderts gibt es wieder ein reges Gemeindeleben Durch Zuzug wuchs die Gemeinde Ende des 20 Jahrhunderts auf uber 100 Personen an In Hohenems wurde ein Judisches Museum errichtet das die Geschichte der dortigen judischen Gemeinde dokumentiert Die ehemalige Synagoge von Hohenems wurde 2003 renoviert und nach dem aus der Gemeinde stammenden Chasan in Salomon Sulzer Saal benannt Prasidenten Bearbeiten seit 2016 Gunther Lieder 1 Rabbiner Bearbeiten Laness und Oberrabbiner ist offiziell der Wiener Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister Siehe auch BearbeitenPogromdenkmal Liste der Stolpersteine in Tirol Liste der Stolpersteine in VorarlbergWeblinks BearbeitenWebsite der Israelitischen Kultusgemeinde Judisches Museum HohenemsEinzelnachweise Bearbeiten Tiroler Tageszeitung Online Fast in der Stadt und doch am Land Tiroler Tageszeitung Online Nachrichten von jetzt In Tiroler Tageszeitung Online tt com abgerufen am 5 Marz 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Israelitische Kultusgemeinde fur Tirol und Vorarlberg amp oldid 235594738