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Die Israelitische Kultusgemeinde Horn in Niederosterreich umfasste den Verwaltungsbezirk Horn mit 135 Personen die sich laut Volkszahlung 1934 zum judischen Glauben bekannten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Rabbiner 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1857 siedelte sich die erste judische Familie in Horn im Waldviertel an sechs Jahre spater wohnten hier bereits neun judische Familien Diese schlossen sich zu einer Religionsgemeinschaft zusammen 1870 wurden von der niederosterreichischen Statthalterei die Statuten einer Standigen israelitischen Betgenossenschaft in Horn genehmigt Ebenfalls 1870 wurde die Chewra Kadischa gegrundet offiziell konstituierte sich dieser Verein aber erst 1889 nach dem Ansuchen um die Genehmigung bei der Statthalterei 1873 konstituierte sich diese Betgenossenschaft als Israelitische Cultus Gemeinde in Horn und 1892 als Israelitische Kultusgemeinde nach dem Israelitengesetz von 1890 der auch die Israelitische Cultus Genossenschaft aus Hollabrunn angeschlossen wurde Diese spaltete sich 1902 ab als sich die Betvereine von Hollabrunn und Retz zu einer eigenstandigen Kultusgemeinde IKG Hollabrunn zusammenschlossen Mit einer einjahrigen Unterbrechung 1902 war die Rabbinerstelle zwischen den spaten 180er Jahren und 1920 besetzt danach blieb sie frei 1 In einer von der Stadt Horn gemieteten Wohnung des Karglhofs Frauenhofnerstrasse 10 Weinmanngasse 2 wurden ab 1871 die Gottesdienste abgehalten der Wunsch nach einem eigenen Bethaus wurde aber immer grosser Als die Schule vom Karglhof in einen Neubau ubersiedelte wurde die Stadtverwaltung um die Uberlassung des Turnsaales zwecks Errichtung eines Bethauses gebeten was diese jedoch ablehnte 1903 endlich konnte ein Haus Stadtgraben 25 gekauft werden das als Bethaus adaptiert wurde 2 nbsp Der neue FriedhofEin erster judischer Friedhof wurde neben dem Preussischen Soldatenfriedhof nordlich von Horn angelegt hier kam es aber nur zu einer Bestattung Der Grabstein ist heute noch erhalten Der schlechten Erreichbarkeit wegen wurde 1873 sudostlich von Horn ein neues Grundstuck zur Errichtung eines Friedhofs gekauft Gegen dieses Vorhaben erhob die Stadt jedoch Einspruch hier hatten fruher eine christliche Kirche und ein Friedhof bestanden Der Einspruch wurde aber abgelehnt 1878 wurde eine kleine Leichenkammer errichtet 1913 wurde eine grossere zugebaut Auf diesem Friedhof wurden wahrend des Ersten Weltkrieges auch einige Verstorbene aus dem Internierungslager Drosendorf beigesetzt Wahrend des Zweiten Weltkrieges benutzte die deutsche Wehrmacht die Leichenhalle als Lagerraum und nach dem Zweiten Weltkrieg richtete die Rote Armee ein Kriegsgefangenenlager ein in das der Friedhof mit einbezogen wurde 3 Nach dem Anschluss an das Dritte Reich ordnete die Kreisleitung Horn am 18 September 1938 an dass alle Juden den Bezirk Horn binnen 24 Stunden zu verlassen haben Die Juden von Horn wurden am 19 September mit Lastkraftwagen nach Wien transportiert Das Bethaus musste am 18 September der Stadt uberschrieben werden die Matriken der Gemeinde wurden tags darauf von der Bezirkshauptmannschaft ubernommen Die Bezirkshauptmannschaft Horn meldete der Landeshauptmannschaft am 24 Oktober dass alle Juden des Bezirks abgewandert seien Durch diese Vertreibung hatte die IKG Horn de facto aufgehort zu existieren offiziell aufgelost wurde sie am 25 Juli 1940 4 Rabbiner BearbeitenFur die Israelitische Kultusgemeinde Horn waren mehrere Rabbiner tatig Ab 1920 blieb die Rabbinatsstelle unbesetzt 5 bis 1892 Isaak Leopold Rosner geb 1839 in Ungarn gest 26 Oktober 1892 in Horn 6 1892 1894 Dr Adolf Diamant geb 24 Marz 1843 in Bogdanowitz bei Tyrnau Bohdanovce nad Trnavou Slowakei gest 25 Februar 1906 in Schaffa Safov Tschechien 7 1894 1898 Dr Adolf Schachter 1898 1902 Ezechiel Nussbaum 1902 1904 Dr David Rudolfer geb 16 Marz 1871 ermordet 14 September 1942 in Theresienstadt Terezin 8 9 1905 1911 Dr Jakob Diamant 1911 1912 Dr Max Huss geb 23 Juli 1869 in Hohenstadt Tschechien 10 1912 Michael Halberstamm geb 12 September 1884 in Brody 11 gest 1937 in Brux Most Tschechien 1912 1919 Dr Maier Gabriel MehrerLiteratur BearbeitenChristoph Lind Der letzte Jude hat den Tempel verlassen Juden in Niederosterreich 1938 1945 Mandelbaum Wien 2004 ISBN 3 85476 141 4 Erich Rabl Die Juden in Horn In Friedrich Polleross Hg Die Erinnerung tut zu weh Judisches Leben und Antisemitismus im Waldviertel Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes Band 37 Horn Waidhofen Thaya 1996 S 183 220 Erich Rabl Die judische Bevolkerung Horns vertrieben und ausgeloscht In Horner Kalender 118 Jg 1989 S 15 34 Erich Rabl Der judische Friedhof in Horn In Klaranlage Horn Beitrage zur Geschichte des Taffatales Muhlen Riedenburg Judischer Friedhof Eine Festschrift des Gemeindeverbandes Horn fur Abwasserbeseitigung hrsg vom Gemeindeverband Horn fur Abwasserbeseitigung Horn 1990 S 46 67 Erich Rabl Zur Geschichte des Judischen Friedhofs in Horn In Horner Gemeindenachrichten Nr 1 2013 S 24 25 Online Version als PDF Archiviert vom Original abgerufen am 23 Juli 2021 Eva Zeindl Die Israelitische Kultusgemeinde Horn Diplomarbeit Wien 2008 doi 10 25365 thesis 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Eva Zeindl Die Israelitische Kultusgemeinde Horn Diplomarbeit Wien 2008 S 14 16 doi 10 25365 thesis 2009 Eva Zeindl Die Israelitische Kultusgemeinde Horn Diplomarbeit Wien 2008 S 14 16 doi 10 25365 thesis 2009 Eva Zeindl Die Israelitische Kultusgemeinde Horn Diplomarbeit Wien 2008 S 38 42 doi 10 25365 thesis 2009 Erich Rabl Die Juden in Horn In Friedrich Polleross Hg Die Erinnerung tut zu weh Judisches Leben und Antisemitismus im Waldviertel Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes Band 37 Horn Waidhofen Thaya 1996 S 183 220 Eva Zeindl Die Israelitische Kultusgemeinde Horn Diplomarbeit Wien 2008 S 25 29 doi 10 25365 thesis 2009 Eva Zeindl Die Israelitische Kultusgemeinde Horn Diplomarbeit Wien 2008 S 206 doi 10 25365 thesis 2009 Hugo Gold Die Juden und Judengemeinden Mahrens in Vergangenheit und Gegenwart Brunn 1929 S 516 Terezinska Pametni Kniha Zidovske obeti nacistickych deportaci z Cech a Moravy 1941 1945 Bd 1 Prag 1995 S 415 http kehilalinks jewishgen org krnov rabbis html Hugo Gold Die Juden und Judengemeinden Mahrens in Vergangenheit und Gegenwart Brunn 1929 S 516 Hugo Gold Die Juden und Judengemeinden Mahrens in Vergangenheit und Gegenwart Brunn 1929 S 516 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Israelitische Kultusgemeinde Horn amp oldid 214119226