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Maximilian Joseph Isidor Silbernagl 12 Oktober 1831 in Landshut 6 April 1904 in Munchen war ein deutscher katholischer Theologe Kirchenhistoriker und Kanonist Er war von 1862 bis 1904 Professor fur Kirchenrecht und Kirchengeschichte an der Universitat Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIsidor Silbernagl wurde als Sohn des Brauers Joseph Silbernagl geboren Seine Mutter Maria Anna eine geborene Anetsberger war die Tochter eines Backers aus Pfaffenberg Silbernagl besuchte das Gymnasium in Landshut und studierte nach bestandenem Abitur von 1849 bis 1853 Philosophie und Theologie bei Ignaz von Dollinger und Franz Michael Permaneder an der Munchener Universitat Am 2 Juli 1854 wurde er in Freising zum Priester geweiht und arbeitete als Kaplan und Koadjutor in Tolz Nymphenburg und Hohenkammer 1856 promovierte Silbernagl an der philosophischen Fakultat der Universitat Freiburg mit der Dissertation Albrecht IV der Weise Herzog von Bayern und seine Regierung zum Dr phil Seine Dissertationsschrift war die uberarbeitete Version einer ursprunglich bei der Munchener Universitat eingereichten Untersuchung zur Losung einer Preisfrage die allerdings nicht pramiert wurde nbsp Grab von Isidor Silbernagl im Munchner Nordfriedhof1857 begann er ein Studium der Kanonistik an der Munchener Universitat das er dort 1860 mit der Dissertation Die Eides Bindung nach dem canonischen Rechte zum Dr theol abschliessen konnte Zwei Jahre spater habilitierte er sich mit der Habilitationsschrift Das Eherecht nach den Gesetzen der griechischen Kirche als Privatdozent an der theologischen Fakultat der Universitat Munchen Nach dem Tod von Permaneder ubernahm Silbernagl 1863 eine ausserordentliche Professur fur Kirchenrecht seit 1870 ordentliche Professur an der Munchener Universitat Ab 1865 hielt er auch Vorlesungen uber die bayerischen Volksschulgesetze und seit 1887 uber Buddhismus Silbernagl war 1869 Mitunterzeichner des von Dollinger initiierten gegen eine Definition der papstlichen Unfehlbarkeit gerichteten Majoritatsgutachtens der Munchner theologischen Fakultat Er zogerte mit seiner Anerkennung des vom ersten Vatikanischen Konzil definierten Dogmas uber primatiale Vollgewalt und die Unfehlbarkeit des Papstes stimmte den Beschlussen des Konzils und seinen Dekreten aber schliesslich doch zu Von 1872 bis 1886 ubernahm Silbernagl nach der Exkommunikation von Dollinger zusatzlich Kirchengeschichte als Nominalfach bis mit Alois Knopfler ein Nachfolger gefunden wurde Er war Senatsmitglied und wurde im Laufe der Zeit siebenmal zum Dekan der theologischen Fakultat der Universitat Munchen ernannt 1904 wurde er emeritiert Silbernagl hinterliess ein umfangreiches Schrifttum 1868 veroffentlichte er Verfassung und gegenwartiger Bestand samtlicher Kirchen des Orients Seine Monografie uber Johannes Trithemius erschien noch im gleichen Jahr Die Verfassung und Verwaltung samtlicher Religionsgenossenschaften in Bayern wurde 1870 veroffentlicht und erschien bereits 1900 in vierter Auflage Auch sein Lehrbuch des katholischen Kirchenrechts zugleich mit Rucksicht auf das im jetzigen Deutschen Reich geltende Staatskirchenrecht von 1880 wurde 1903 in vierter Auflage gedruckt Silbernagl war auch als Herausgeber tatig Bereits 1865 gab er Permaneders Handbuch des gemeingiltigen katholischen Kirchenrechts in vierter Auflage heraus Kleinere Arbeiten und Aufsatze publizierte er zumeist in den Historisch politischen Blattern fur das katholische Deutschland dem Historischen Jahrbuch und dem Archiv fur katholisches Kirchenrecht Isidor Silbernagl starb am 6 April 1904 im Alter von 72 Jahren in Munchen Fur seine Verdienste erhielt er den Bayerischen Orden vom Heiligen Michael III Klasse Seinen Besitz vererbte er der Stadt Landshut zur Unterstutzung bedurftiger Studenten Isidor war seit 1874 Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Aenania Munchen und seit 1887 der KBStV Rhaetia Munchen 1 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenAlbrecht IV der Weise Herzog von Bayern und seine Regierung Nach geschichtlichen Quellen verfasst Dissertationsschrift Munchen 1857 Digitalisat Die Eides Entbindung nach dem canonischen Rechte Dissertationsschrift Munchen 1860 Digitalisat Das Eherecht nach den Gesetzen der griechischen Kirche Habilitationsschrift Munchen 1862 Verfassung und gegenwartiger Bestand sammtlicher Kirchen des Orients Eine canonistisch statistische Abhandlung Landshut 1865 Digitalisat Johannes Trithemius Eine Monographie Landshut 1868 Digitalisat Verfassung und Verwaltung samtlicher Religionsgenossenschaften in Bayern Landshut 1870 Digitalisat Die Aufsicht uber die Volksschulen in Bayern Ein Beitrag zum Kulturkampf Landshut 1876 Lehrbuch des katholischen Kirchenrechts Zugleich mit Rucksicht auf das im jetzigen Deutschen Reiche geltende Staatskirchenrecht Regensburg 1880 Der Buddhismus nach seiner Entstehung Fortbildung und Verbreitung Eine kulturhistorische Studie Munchen 1891 Die kirchenpolitischen und religiosen Zustande im neunzehnten Jahrhundert Ein Kulturbild Landshut 1901 Literatur BearbeitenKarl Hausberger Silbernagl Isidor In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 10 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 062 X Sp 317 319 Friedrich Lauchert Silbernagl Isidor In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog Band 9 Georg Reimer Berlin 1906 S 202 204 Digitalisat Rainer A Muller Silbernagl Isidor In Karl Bosl Hrsg Bosls bayerische Biografie 8000 Personlichkeiten aus 15 Jahrhunderten Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1983 ISBN 3 7917 0792 2 S 729 Digitalisat Manfred Weitlauff Silbernagl Isidor In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 411 f Digitalisat Weblinks BearbeitenWerke von und uber Isidor Silbernagl in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Isidor Silbernagl in Kalliope Eintrag uber Isidor Silbernagl in www kaththeol uni muenchen de Silbernagl Isidor In Kritische Online Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis 1917 1929 online Silbernagl Isidor Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Einzelnachweise Bearbeiten Rhaeten Herold Nr 627 Erhard Karl 2023Normdaten Person GND 117384011 lobid OGND AKS LCCN no2011005974 VIAF 34445232 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Silbernagl IsidorALTERNATIVNAMEN Silbernagl Maximilian Joseph Isidor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Theologe Kirchenhistoriker und KanonistGEBURTSDATUM 12 Oktober 1831GEBURTSORT LandshutSTERBEDATUM 6 April 1904STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isidor Silbernagl amp oldid 239460877