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Die Inventar Stele auch Stele der Tochter des Cheops genannt ist ein bekanntes altagyptisches Artefakt in Gestalt einer dekorierten Gedenktafel Die Tafel wurde in Gizeh Agypten entdeckt und wird unter anderem in protowissenschaftlichen Kreisen diskutiert Agyptologen und Historiker sehen in dem Artefakt eine Falschung aus der Saitenzeit Die Inventar Stele Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung 2 Beschreibung 3 Historizitat 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEntdeckung BearbeitenDie Inventar Stele wurde 1858 von dem franzosischen Archaologen Francois Auguste Ferdinand Mariette in Gizeh entdeckt Sie fand sich wahrend Ausgrabungsarbeiten an dem Isis Tempel nahe der Ostflanke der Cheops Pyramide in unmittelbarer Nahe der grossen Sphinx 1 2 Beschreibung BearbeitenDie ursprungliche und tatsachliche Grosse der Inventar Stele ist unbekannt da sie bereits beschadigt war als man sie fand Die Anfertigung der Stele kann in die 26 Dynastie wahrend der Saitenzeit um etwa 670 v Chr datiert werden Die Stele besteht aus poliertem Granit und ist mit einer umfangreichen Gedenk und Grundungsinschrift versehen Die Inschrift umlauft ober links und rechtsseitig ein sogenanntes Erscheinungsfenster in welchem 22 Gotter abgebildet sind fur die jeweils Statuen angefertigt wurden Diese sollen sich im Besitz des Tempels befunden haben Anbei enthalt der Widmungstext im Erscheinungsfenster eine genaue Beschreibung der Gotterstatuen nebst Material und Grossenangaben 3 4 Hauptaugenmerk aber ist die Grundungsinschrift welche das Erscheinungsfenster umrahmt und der zufolge der Isistempel bereits lange vor der Errichtung der Pyramiden bestanden haben soll Die Inschrift beschreibt wie Konig Pharao Cheops den Tempel der Isis neben dem Tempel der Sphinx vorfand und neu errichten liess Danach habe er seine Pyramide neben dem Tempel bauen lassen und im Abschluss der Konigstochter Henutsen eine eigene Pyramide gewidmet 1 4 Historizitat BearbeitenAgyptologische AuswertungenAgyptologen und Historiker sehen in der Inventar Stele eine Falschung aus der Saitenzeit Die Zweifel an der Echtheit grunden vorrangig auf Anachronismen und Stilbluten die sich im Grundungstext finden lassen So wird zum Beispiel Konig Cheops bei seinem Horusnamen Hor Medjedu genannt obwohl derlei in spaterer Zeit unublich war Normalerweise wurden verstorbene Konige nur und ausschliesslich mit ihrem Geburtsnamen angesprochen der von einer Konigskartusche umrahmt war Als Nachstes wird eine angebliche Konigstochter namens Henutsen erwahnt Zwar ist eine Dame dieses Namens archaologisch nachgewiesen doch ist unbekannt wer ihre tatsachlichen Eltern waren und es liegt auch keinerlei Nachweis dafur vor dass sie die Tochter eines Pharaos war In Wirklichkeit war Henutsen eine Konigin und ausserdem die Gemahlin von Cheops selbst Zu guter Letzt verweisen Gelehrte auf den Beinamen der Gottin Isis sie wird auf der Inventar Stele als Herrin der Pyramide betitelt Doch zum einen taucht der Name der Gottin erstmals erst nach Cheops unter der Herrschaft von Konig Niuserre 5 Dynastie in dessen Sonnenheiligtum auf Zum Zweiten ist fur sie kein einziges Mal der Titel Herrin der Pyramide belegt Diesen Titel hatten ihr offenbar die Erschaffer der Gedenkstele gegeben 4 2 Die Stele wurde nach Meinung von Agyptologen von ortsansassigen Priestern des Isistempels angefertigt Das Motiv dafur war vermutlich Geltungssucht dem Isistempel sollten ein Alter und eine Ehrwurdigkeit angedichtet werden die der Tempel nie hatte Solcherlei Falschungen wurden angefertigt um Tempeln und ahnlichen Einrichtungen politische wie offentliche Aufmerksamkeit und mehr finanzielle wie wirtschaftliche Zuwendungen zu sichern 4 2 Protowissenschaftliche InterpretationenIn den Protowissenschaften speziell in der Ufologie und Pra Astronautik wird die Inventar Stele regelmassig als Indiz oder gar Beweis fur die Theorie herangezogen dass die Sphinx von Gizeh und die Cheops Pyramide viel alter sein mussen als Agyptologen und Historiker wahrhaben wollten Die Stele beweise dass Cheops die Sphinx und die Pyramide lediglich habe freilegen lassen um Letztere dann fur sich als Grab oder Kenotaph zu beanspruchen Die archaologischen wie agyptologischen Auswertungen werden dabei wiederholt ignoriert 5 Literatur BearbeitenMargaret Bunson Encyclopedia of Ancient Egypt Facts on File Library of World History series Infobase Publishing New York 2014 ISBN 1 4381 0997 0 Miroslav Verner The Pyramids The Mystery Culture and Science of Egypt s Great Monuments Grove Press New York 2007 ISBN 0 8021 9863 5 Peter Janosi Die Pyramidenanlagen der Koniginnen Denkschriften der Gesamtakademie Osterreichische Akademie der Wissenschaften Band 13 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1996 ISBN 3 7001 2207 1 Garrett G Fagan Archaeological Fantasies How Pseudoarchaeology Misrepresents the Past and Misleads the Public Routledge London 2006 ISBN 0 415 30592 6 Sandra Sandri Har pa chered Harpokrates Orientalia Lovaniensia analecta Band 151 Peeters Publishers Leuven 2006 ISBN 90 429 1761 X Einzelnachweise Bearbeiten a b Margaret Bunson Encyclopedia of Ancient Egypt New York 2014 S 181 a b c Miroslav Verner The Pyramids New York 2007 S 212 Sandra Sandri Har pa chered Harpokrates Leuven 2006 S 268 a b c d Peter Janosi Die Pyramidenanlagen der Koniginnen Wien 1996 S 11 amp 125 Garrett G Fagan Archaeological Fantasies London 2006 S 111 112 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Inventar Stele amp oldid 235813579