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Ingeborg Huld Zetsche 11 Oktober 1934 in Berlin 18 Oktober 2013 in Oberursel war eine deutsche Provinzialromische Archaologin Sie war langjahrige Kustodin der romischen Abteilung im Archaologischen Museum Frankfurt Schwerpunkte ihrer Forschung waren die romische Keramik die Romerstadt Nida Heddernheim und der Mithraskult Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Forschungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenIngeborg Huld Zetsche wurde 1968 mit dem Thema Trierer Reliefsigillata Werkstatt I an der Universitat Mainz bei Hans Klumbach und Rafael von Uslar promoviert Gegenstand dieser Arbeit wie auch des 1993 erschienenen Nachfolgebandes Trierer Reliefsigillata Werkstatt II sind die reliefverzierten Terra Sigillata Gefasse aus den Topfereien am Pacelliufer in Trier Augusta Treverorum Fur ihre Forschungen zur romischen Keramik erhielt sie spater Lehrauftrage an den Universitaten Marburg und Frankfurt am Main Seit 1972 war sie Kustodin am damaligen Frankfurter Museum fur Vor und Fruhgeschichte heute Archaologisches Museum Frankfurt Von 1980 bis 1991 war sie zudem Stellvertreterin des Direktors Walter Meier Arendt Ihre Hauptaufgabe im Museum war die Neukonzeption der romischen Abteilung die 1989 in der Karmeliterkirche eroffnet wurde Zuvor waren die Bestande in zwei Ausstellungen und mehrere Depots verteilt was besonders bei den Steindenkmalern und weiteren Funden aus der bedeutenden Romerstadt Nida heute Frankfurt Heddernheim auf dem Frankfurter Stadtgebiet kaum eine zusammenhangende Prasentation ermoglichte Huld Zetsche gelang es das Interesse fur die Romerstadt ab 1976 durch eine vielbeachtete Ausstellung im Deutschordenshaus erneut zu wecken Forschungen BearbeitenEin Forschungsschwerpunkt Huld Zetsches war die Keramik der romischen Antike Grossen Einfluss auf die Forschung hatten ihre zwei Monographien 1972 1993 zur reliefverzierten Terra Sigillata aus Augusta Treverorum heutiges Trier in denen sie jeweils die Produktpalette einer der dort tatigen Keramikwerkstatten zusammenstellte und analysierte 1 Ein wichtiges Ergebnis dieser Studien war ihre Erkenntnis dass die Formschusseln solcher Reliefgefasse in einigen Fallen noch viele Jahrzehnte nach ihrer Herstellung in den Werkstatten genutzt wurden Analysiert man als heutiger Archaologe die Dekoration einer so entstandenen Spatausformung so gelangt man damit lediglich zu einer Datierung der Formschussel die aber eben erheblich alter sein kann als das daraus ausgeformte Gefass 2 Wie ublich solche Spatausformungen waren und wie verlasslich man reliefverzierte Terra Sigillata Gefasse demnach uber ihre Dekoration datieren kann gilt in der Forschung seitdem als unklar und konnte noch nicht ausreichend beantwortet werden 3 Gemeinsam mit Bernd Steidl publizierte Huld Zetsche 1994 einen Aufsatz zu zwei antiken Geschirrdepots in den antiken Zivilsiedlungen der Kastelle Echzell und Langenhain die fur die absolute Datierung romischer Keramik des fruhen 3 Jahrhunderts n Chr wichtig sind Weitere von ihr erforschte Keramikgattungen sind die rotbemalte Ware der Wetterau kurz Wetterauer Ware und die Tonlampen die in den romischen Topfereien von Frankfurt Nied produziert wurden Wichtige Publikationen zur Wetterauer Ware veroffentlichte sie 1978 und 1984 Eine Monographie zu den antiken Lampen aus Frankfurt Nied konnte sie vor ihrem Tod nicht mehr fertigstellen sie wurde 2014 durch Peter Fasold und Carsten Wenzel postum publiziert In ihrer Frankfurter Zeit wandte sich Ingeborg Huld Zetsche zusatzlich verstarkt dem Mithraskult zu der in den germanischen Provinzen des Romischen Reiches eine bedeutende Rolle spielte Sie veroffentlichte Monographien zu den Mithraen von Nida 1986 und Mogontiacum dem heutigen Mainz 2008 aber auch Untersuchungen zur Deutung und dem Gesamtkontext des Mithraismus zum Beispiel 1997 und 2001 Als Zustandige fur die romische Abteilung des Frankfurter Museums fur Vor und Fruhgeschichte verfasste sie zudem Uberblicksarbeiten zur Geschichte des antiken Frankfurt 1994 und zur Geschichte der Erforschung von dessen Uberresten 1979 und war an einem Fuhrer durch die Dauerausstellung des Museums 1989 beteiligt Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenTrierer Reliefsigillata Werkstatt I Habelt Bonn 1972 ISBN 3 7749 1292 0 Materialien zur romisch germanischen Keramik 9 Romische rotbemalte Ware der Wetterau im Frankfurter Museum fur Vor und Fruhgeschichte Museum fur Vor und Fruhgeschichte Frankfurt 1978 Bildheftchen des Frankfurter Museums fur Vor und Fruhgeschichte 9 150 Jahre Forschung in Nida Heddernheim In Nassauische Annalen 90 1979 S 5 26 Der romische Fasanenkrug aus Mainz Zur figurlichen Bemalung der Wetterauer Ware Krach Mainz 1984 ISBN 3 87439 106 X Archaologische Berichte aus Rheinhessen und dem Kreis Bad Kreuznach 2 Mithras in Nida Heddernheim Museum fur Vor und Fruhgeschichte Frankfurt 1986 ISBN 3 88270 306 7 Archaologische Reihe 6 mit Angelika Schmidt Herwig Red Die Dauerausstellung Einfuhrung in die Abteilungen Museum fur Vor und Fruhgeschichte Frankfurt 1989 ISBN 3 88270 313 X Archaologische Reihe 12 Hrsg Frankfurter Beitrage zur Mittelalter Archaologie 2 Mit Untersuchungen zu Volkerwanderungszeit zur Frankfurter Altstadt und zum Antoniterkloster Frankfurt am Main Hochst Museum fur Vor und Fruhgeschichte Frankfurt 1990 ISBN 3 7749 2454 6 Schriften des Frankfurter Museums fur Vor und Fruhgeschichte 12 Trierer Reliefsigillata Werkstatt II Habelt Bonn 1993 ISBN 3 7749 2557 7 Materialien zur romisch germanischen Keramik 12 NIDA eine romische Stadt in Frankfurt am Main Stuttgart 1994 Schriften des Limesmuseums Aalen 48 mit Bernd Steidl Die beiden neuen Geschirrdepots von Echzell und Langenhain In Munstersche Beitrage zur antiken Handelsgeschichte XIII 2 1994 S 47 59 Die Stiertotung des Mithras ein astronomischer Code Archaologische und Volkskundliche Arbeitsgemeinschaft Dieburg e V AVA Dieburg 1997 ISBN 3 9805719 0 4 Dieburger Kleine Schriften 12 Hrsg Haute Couture in Frankfurt eine Ausstellung im Holzhausenschlosschen 27 Marz 22 April 1998 Retrospektive Konrad Zetsche Oberursel 1998 ISBN 3 00 002176 0 Der Mithraskult im romischen Germanien In Wolfgang Spickermann Hrsg Religion in den germanischen Provinzen Roms Mohr Siebeck Tubingen 2001 ISBN 3 16 147613 1 S 339 359 Der Mithraskult in Mainz und das Mithraum am Ballplatz Generaldirektion Kulturelles Erbe Direktion Archaologie Mainz 2008 ISBN 978 3 935970 05 1 Mainzer archaologische Schriften 7 Die Lampen aus den romischen Topfereien von Frankfurt am Main Nied Bearbeitet von Peter Fasold und Carsten Wenzel Mit einem Beitrag von Gerwulf Schneider Schnell amp Steiner Regensburg 2014 ISBN 978 3 7954 2838 9 Schriften des Archaologischen Museums Frankfurt 25 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ingeborg Huld Zetsche im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Siehe etwa die Rezension von Bernd Steidl zu Trierer Reliefsigillata Werkstatt II In Trierer Zeitschrift Band 62 1999 S 401 409 Zusammengefasst bei Ingeborg Huld Zetsche Spat ausgeformte romische Bilderschusseln In Bonner Jahrbucher Band 178 1978 S 315 334 Siehe etwa die vorsichtigen Kommentare bei Pia Eschbaumer Terra Sigillata In Thomas Fischer Hrsg Die romischen Provinzen Eine Einfuhrung in ihre Archaologie Konrad Theiss Stuttgart 2001 ISBN 3 8062 1591 X S 267 290 hier S 287 Joanna Bird Rezension zu David Hissnauer Ein Werkstattbereich des 3 Jahrhunderts n Chr der romischen Sigillata Topfereien von Rheinzabern In Germania Band 94 2016 S 372 375 hier S 373 374 Normdaten Person GND 120486407 lobid OGND AKS LCCN n87880313 VIAF 35288135 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Huld Zetsche IngeborgKURZBESCHREIBUNG deutsche Provinzialromische ArchaologinGEBURTSDATUM 11 Oktober 1934GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 18 Oktober 2013STERBEORT Oberursel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ingeborg Huld Zetsche amp oldid 238488088