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Ignaz Jeitteles jiddisch יגנץ ייטלס geboren am 6 oder 13 September 1783 in Prag gestorben am 19 Juni 1843 in Wien war ein osterreichischer Schriftsteller Josef Kriehuber Ignatz JeittelesInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJeitteles stammt aus einer bedeutenden judischen Gelehrtenfamilie in Prag Sein Vater Baruch Jeitteles war Talmudgelehrter sein Grossvater Jonas Jeitteles war Arzt Nach dem Besuch des Piaristengymnasiums in der Prager Neustadt studierte Jeitteles Jurisprudenz an der Prager Universitat wo August Gottlieb Meissner sein Mentor wurde der dort uber Asthetik und klassische Literatur las Hausliche Umstande zwangen ihn jedoch zum Abbruch des Studiums und zum Umzug nach Wien wo er Gesellschafter eines Grosshandelshauses wurde In Wien entfaltete Jeitteles eine rege publizistische Tatigkeit und verfasste in den folgenden Jahren ungefahr 500 Beitrage kritischen historischen satirischen oder poetischen Inhalts die teils unter seinem Namen teils anonym unter anderem in den Annalen der osterreichischen Literatur im Wiener Literarischen Anzeiger im Morgenblatt fur gebildete Stande 1816 1820 in der Zeitung fur die elegante Welt 1809 1812 in der Dresdner Abend Zeitung 1817 in Frankels Sulamith 1806 1818 in Hormayrs Archiv fur Geographie Historie Staats und Kriegskunst 1812 und 1813 in der Wiener Zeitschrift fur Kunst Literatur Theater und Mode 1817 1820 in Beckers Allgemeinem Anzeiger in Andres Patriotischem Tageblatt in Lewalds Europa und in verschiedenen Taschenbuchern zum Beispiel in Castellis Huldigung der Frauen 1 in Graffers Ceres 2 und Philomele 3 erschienen Ausserdem redigierte er 1819 zusammen mit seinem Vetter dem Arzt und Lustspieldichter Alois Jeitteles die Zeitschrift Siona encyklopadisches Wochenblatt fur Israeliten die allerdings nur ein halbes Jahr lang erschien 4 Er verfasste auch mehrere selbststandige Schriften darunter eine Biografie seines Grossvaters Jonas Jeitteles sein Hauptwerk war aber das 1835 und 1837 in zwei Banden erschienene Aesthetische Lexicon Ist Jeitteles in seinen Journalbeitragen durchaus kritisch fortschrittlich orientiert und dem osterreichischen Vormarz zuzurechnen so zeigt er sich in seiner Kunstauffassung konservativ und ruckwarts gewandt indem er sich insbesondere an Johann Georg Sulzers Allgemeiner Theorie der schonen Kunste orientierte das Ziel verfolgte diese gewissermassen fortzuschreiben und dementsprechend an die gesamte goethezeitliche Literatur veraltete normative Massstabe anlegte Jeitteles schreibt in der Vorrede des Lexicons Um zu diesem Fortbau von Sulzers Werk beizutragen war mein Streben aus dem seit der Sulzer schen Periode vielfach angehauften zerstreuten Materiale asthetisch scientifischer und artistischer Natur in den Lehrbuchern gediegener Aesthetiker und sachreicher Encyklopadisten das Gehorige auszuscheiden das Beste nach einem festen Principe und mit kritischem Blicke auszuwahlen und die Darstellung fern vom Nebel der Schule ohne der Wurde der Wissenschaft Etwas zu vergeben klar zu halten 5 1825 heiratete er Fanni Tochter des Grosshandlers Hirsch Barach Die Ehe blieb kinderlos 1839 verlieh die Universitat Jena Jeitteles die Ehrendoktorwurde Der Plan einer Literaturgeschichte zu der er schon umfangreiche Vorarbeiten geleistet hatte gelangte nicht mehr zur Ausfuhrung In seinen letzten Jahren unternahm er eine Reise nach Italien deren Resultat Eine Reise nach Rom 1844 von Lewald postum herausgegeben wurde Jeitteles starb 1843 in Wien im Alter von 59 Jahren Der Dichter Franz Grillparzer schrieb als Entwurf fur einen Grabspruch Die sich sonst so ferne stehen Einsicht in das Notwendige und Warme fur das Wirkliche sie reichen sich uber diesem Grabe die Hand 6 Seine Frau Fanni ist 1857 gestorben und vermachte ihr gesamtes nicht unbedeutendes Vermogen der israelitischen Kultusgemeinde in Wien zu wohltatigen Zwecken Stipendien fur Mediziner Juristen Maler und Bildhauer und der Einrichtung eines Versorgungshauses fur arme Witwen das ab 1857 im Stadtteil Landstrasse entstand 7 Ignaz Jeitteles wird oft falschlich das Pseudonym Julius Seidlitz beigelegt das tatsachlich dem Schriftsteller Isaak Jeitteles 1814 1857 zuzuordnen ist Auch im OBL Eintrag zum Lemma Julius Seidlitz 8 wird noch Ignaz Jeitteles als eigentlicher Name genannt und Angaben der beiden Personen vermengt beispielsweise das Ehrendoktorat von Ignaz Jeitteles Werke BearbeitenSeiner Majestat Franz dem Zweyten bei Gelegenheit der Aufnahme der erblichen Kaiserwurden von Oesterreich Prag 1804 mit Baruch Jeitteles Die Kuhpockenimpfung Eine Predigt Prag 1805 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fnbn resolving de 2Furn 2Fresolver pl 3Furn 3Durn 253Anbn 253Ade 253Ahebis 253A30 253A4 63426 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Jonas Jeitteles der Heilkunde Doctor der Weltweisheit Baccalaureus des gewesenen bohmisch israelitisch chirurgischen Gremiums immerwahrender Prases Eine biographische Skizze von seinen Enkel Ig Jeitteles der Rechtsgelehrsamkeit Beflissenen Prag 1806 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fnbn resolving de 2Furn 2Fresolver pl 3Furn 3Durn 253Anbn 253Ade 253Ahebis 253A30 253A4 63412 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Analecten Arabesken und Allegorien Prag 1807 nicht nachgewiesen Clio eine Reihe welthistorischer Scenen Mit 17 Kupferstichen von Franz Xaver Stober Wien 1834 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fdata onb ac at 2FABO 2F 252BZ205244300 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Aesthetisches Lexicon Ein alphabetisches Handbuch zur Theorie der Philosophie des Schonen und der schonen Kunste nebst Erklarung der Kunstausdrucke aller asthetischen Zweige 2 Bde Wien 1835 1837 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fdata onb ac at 2FABO 2F 252BZ170824808 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Weitere Auflage Aesthetisches Lexikon enthaltend Kunstphilosophie Poesie Poetik Rhetorik Musik Plastik Graphik Architektur Malerei Theather 2 Bde Wien 1839 Eine Reise nach Rom Hg August Lewald Siegen amp Wiesbaden 1844 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww mdz nbn resolving de 2Furn 2Fresolver pl 3Furn 3Durn 3Anbn 3Ade 3Abvb 3A12 bsb10483465 1 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Literatur BearbeitenGotthard Deutsch S Mannheimer Solomon Schechter Alexander Kisch Peter Wiernik Frederick T Haneman Isidore Singer Jeiteles Jeitteles In Isidore Singer Hrsg Jewish Encyclopedia Funk and Wagnalls New York 1901 1906 Cornelia Fischer Jeitteles Ignaz In Wilhelm Kuhlmann Hrsg Killy Literaturlexikon Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes 2 vollst uberarb Aufl de Gruyter Berlin 2009 Bd 6 S 125 Karl Goedeke Edmund Goetze Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen 2 Auflage Ehlermann Leipzig 1906 Bd 6 S 776 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3DGoedekeGrundrissZurGeschichteDerDeutschenDichtung 2 6 MDZ 3D 0A SZ 3Dn789 doppelseitig 3D LT 3D776 PUR 3D 778 Heinz Rieder Jeiteles Ignaz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 388 Digitalisat Herbert Seidler Osterreichischer Vormarz und Goethezeit Wien 1982 Henry Wasserman Meir Lamed Jeiteles In Encyclopaedia Judaica Hrsg Michael Berenbaum und Fred Skolnik 2 Aufl Bd 11 Macmillan Reference Detroit 2007 S 114 116 Constantin von Wurzbach Jeitteles Ignaz In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 10 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1863 S 122 Digitalisat Jeitteles Ignaz In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 13 Jaco Kerr Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 2005 ISBN 3 598 22693 4 S 48 49 Einzelnachweise Bearbeiten Ignaz Franz Castelli Huldigung den Frauen Ein Taschenbuch Bibliothek der deutschen Literatur Wien 1823 1847 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fopacplus bsb muenchen de 2Ftitle 2F525997 6 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Franz Graffer Ceres Originalien fur Zerstreuung und Kunstgenuss Wien 1823 Teil 1 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww mdz nbn resolving de 2Furn 2Fresolver pl 3Furn 3Durn 3Anbn 3Ade 3Abvb 3A12 bsb10106691 3 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Franz Graffer Hrsg Philomele Brunn 1825 f Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fdata onb ac at 2FABO 2F 252BZ156278101 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Vgl Killy und Goedeke Konnte bibliografisch nicht nachgewiesen werden Jeitteles Aesthetisches Lexicon Wien 1837 Bd 1 S V Franz Grillparzer Samtliche Werke Band 1 Munchen 1960 1965 S 460 Constantin von Wurzbach Jeitteles Fanni In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 10 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1863 S 124 Digitalisat P H Kucher Seidlitz Julius In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 132 f Direktlinks auf S 132 S 133 Normdaten Person GND 117614823 lobid OGND AKS LCCN no2002032599 VIAF 3253069 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jeitteles IgnazALTERNATIVNAMEN Jeiteles IgnazKURZBESCHREIBUNG osterreichischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 6 September 1783 oder 13 September 1783GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 19 Juni 1843STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ignaz Jeitteles amp oldid 230307693