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Die Hutberg Gruppe ist eine jungneolithische Regionalgruppe der Trichterbecherkultur TBK benannt nach einem Fundplatz nahe Wallendorf in Sachsen Anhalt Sie datiert in die Ubergangsphase zwischen Baalberger und Salzmunder Kultur Als Leitform gilt eine Form der stichverzierten Knickwandschusseln 1 Inhaltsverzeichnis 1 Die Siedlung am Hutberg 1 1 Bestattungen 1 2 Fundmaterial 2 Weitere Fundplatze 3 Literatur 4 EinzelnachweiseDie Siedlung am Hutberg BearbeitenDer Fundplatz entdeckt beim Schotterabbau 2 wurde 1938 und 1939 3 von Friedrich Benesch ausgegraben Ergraben wurde eine Befestigungsanlage bestehend aus einer inneren und ausseren Wallanlage die die aus drei kleinen Gipfeln Hugel 1 2 und 3 bestehende Erhohung umschlossen Im Inneren der Anlage befanden sich insgesamt 76 Gruben mit Uberresten Benesch gliederte die Gruben in verschiedene Typen und unterschied dabei Abfallgruben Vorratsgruben Wohngruben und Herdgruben Diese liessen sich aufgrund ihrer Lage zu kleinen Gruppen zusammenfassen die jeweils als Teil eines daruber liegenden Hauses interpretiert wurden So ergab sich die Struktur eines kleinen Dorfes Bestattungen Bearbeiten In funf Gruben fanden sich menschliche Uberreste Auffallend war dass von den insgesamt funf Personen je zwei Individuen in jeweils einer Grube im Bereich eines Hauses begraben waren Da jedoch ein Haus bei der Freilegung durch den Bagger zerstort worden war konnten die Knochen in den Gruben nicht mehr ausgewertet werden Die Gruben unter dem zweiten Haus waren jedoch intakt und enthielten zwei Individuen Der von Benesch als mannlich identifizierte Leichnam war in einer ehemaligen Herdgrube in Form einer Knochenbestattung begraben worden was auf eine Praparation des Toten bzw auf eine Sekundarbestattung hindeutet Das als weiblich identifizierte Individuum war eine Hockerbestattung Ost West orientiert und hatte keine Grabbeigaben Auf dem Hugel 1 befand sich ein Zentralgrab in dem ein Toter in Hockerstellung beigesetzt war 3 Fundmaterial Bearbeiten Die Funde zeigen Einflusse verschiedener jungsteinzeitlicher Kulturen So sind Keramikreste mit Formen aus der Salzmunder Michelsberger Baalberger Jordansmuhler Gaterslebener und Trichterbecherkultur vorhanden Es wird eine kontinuierliche Besiedelung angenommen in der sich die verschiedenen Kultureinflusse vermischten 4 Weitere Fundplatze BearbeitenHalle Dolauer Heide Bischofswiese Halle Zweitgrosster Fundkomplex der Hutberg Gruppe Grossjena KreisgrabenanlageLiteratur BearbeitenFriedrich Benesch Befestigte Siedlung der Michelsberger Kultur auf dem Hutberg bei Wallendorf Kr Merseburg in Nachrichtenblatt fur Deutsche Vorzeit 15 1939 89 92 Friedrich Benesch Die Festung Hutberg bei Wallendorf Kr Merseburg in Nachrichtenblatt fur Deutsche Vorzeit 16 1940 242 243 Friedrich Benesch Die Festung Hutberg Eine jungnordische Mischsiedlung bei Wallendorf Kr Merseburg Gebauer Schwetschke Verlag Halle 1941 Jonas Beran Untersuchungen zur Stellung der Salzmunder Kultur im Jungneolithikum des Saalegebietes Verlag Beier amp Beran Wilkau Hasslau 1993 Torsten Schunke Hutberg Gruppe In Hans Jurgen Beier Ralph Einicke Hrsg Das Neolithikum im Mittelelbe Saale Gebiet Eine Ubersicht und ein Abriss zum Stand der Forschung Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas Band 4 Beier amp Beran Wilkau Hasslau 1994 ISBN 3 930036 05 3 S 133 134 Einzelnachweise Bearbeiten Jonas Beran Untersuchungen zur Stellung der Salzmunder Kultur im Jungneolithikum des Saalegebietes Verlag Beier amp Beran Wilkau Hasslau 1993 S 54 62 Friedrich Benesch Befestigte Siedlung der Michelsberger Kultur auf dem Hutberg bei Wallendorf Kr Merseburg in Nachrichtenblatt fur Deutsche Vorzeit 15 1939 S 90 a b Friedrich Benesch Die Festung Hutberg Eine jungnordische Mischsiedlung bei Wallendorf Kr Merseburg Gebauer Schwetschke Verlag Halle 1941 Jonas Beran Untersuchungen zur Stellung der Salzmunder Kultur im Jungneolithikum des Saalegebietes Verlag Beier amp Beran Wilkau Hasslau 1993 S 61 51 353333333333 12 084166666667 Koordinaten 51 21 12 N 12 5 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hutberg Gruppe amp oldid 213162879