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Die Kreisgrabenanlage Grossjena ist eine jungneolithische Kreisgrabenanlage bei Grossjena einem Ortsteil von Naumburg Saale im Burgenlandkreis Sachsen Anhalt Kulturell ist sie vermutlich der Hutberg Gruppe zuzuordnen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Befunde 3 1 Der grosse Graben 3 2 Der Kreisgraben 3 3 Weitere Befunde 4 Funde 5 Datierung 6 LiteraturLage BearbeitenDie Kreisgrabenanlage befindet sich etwa 900 m sudlich des Ortskerns von Grossjena auf dem Tempelberg Sie liegt auf einem Feld ostlich der Strasse Blutengrund Forschungsgeschichte BearbeitenDie Anlage wurde bei einer Luftbildprospektion des Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt entdeckt Spater erfolgte eine geomagnetische Prospektion Da oberflachlich keine datierbaren Funde auftraten wurde im Rahmen des DFG Projekts Die Hohensiedlungen der Mikro und Makroregion okonomische politisch soziale administrative und kultische Zentralorte 2005 eine erste Grabung unter Leitung von M Wehmer durchgefuhrt Hierbei wurde von Flache von 34 m untersucht bei der aber mit Ausnahme einer einzelnen Scherbe keine Funde und Befunde auftraten 2006 wurde die Ausgrabung unter Leitung von Christiane Schmidt und T Spazier fortgesetzt Die Grabungsflache wurde auf 155 m erweitert Alle datierbaren Befunde erwiesen sich allerdings als neuzeitlich 2007 wurde einige Meter weiter nordlich eine zweite Grabungsflache von 140 m untersucht bei der schliesslich neolithische Befunde auftraten Befunde BearbeitenDer grosse Graben Bearbeiten Bei der Grabung von 2007 wurde ein Teilabschnitt eines Grabens freigelegt der ursprunglich ein grosseres Areal umschloss Es handelt sich um einen Sohlgraben mit einer maximalen Breite von 3 42 m Der Kreisgraben Bearbeiten Der grosse Graben wird von einem jungeren kleinen Kreisgraben geschnitten Bei diesem handelt es sich ebenfalls um einen Sohlgraben Seine maximale Tiefe betragt 0 75 m An seinem ausseren Rand wird der Kreisgraben an einer Stelle von einem Pfostenloch uberlagert Ob es zur ursprunglichen Struktur der Kreisgrabenanlage gehorte oder junger ist konnte nicht geklart werden Weitere Befunde Bearbeiten Innerhalb des Kreisgrabens und in geringerem Umfang auch ausserhalb davon wurden mehrere weitere Gruben und Pfostenlocher gefunden Funde BearbeitenDas meiste Fundmaterial stammt aus dem grossen Graben Die Funde aus dem kleinen Kreisgraben sind nicht genauer datierbar Im oberen Bereich der Uberschneidungszone der beiden Graben ist die genaue Zuordnung der Funde zu den beiden Graber allerdings unsicher Die Gruben und Pfostenlocher enthielten bis auf eine Ausnahme keine Funde Bei den Funden handelt sich zum Grossteil um Keramikscherben und Tierknochen In geringerem Umfang wurden auch Tierzahne Knochengerate und gebrannter Lehm entdeckt 30 Scherben und Gefasseinheiten konnten typologisch genauer bestimmt werden Die Scherben gehorten zu Schusseln Schalen Vorratsgefassen einem Trichterbecher und einem Schopfgefass Datierung BearbeitenDie Keramik lasst sich der Hutberg Gruppe der Baalberger Kultur der Michelsberger Kultur und der Salzmunder Kultur zuordnen Da die Keramik der Hutberg Gruppe per Definition Merkmale der drei letztgenannten Kulturen aufweist durfte der grosse Graben dieser Gruppe zuzuordnen sein und somit zwischen 3800 und 3500 v Chr entstanden sein Die Salzmunder Keramik konnte auf eine Entstehung um 3500 v Chr oder sogar etwas spater hinweisen sie konnte aber auch aus einer jungeren Verfullungsphase des Grabens stammen Der Kreisgraben kann mangels aussagekraftiger Funde nur allgemein ins Jung oder Spatneolithikum datiert werden Eine radiometrische Datierung des Fundmaterials wurde bislang nicht vorgenommen Literatur BearbeitenChristiane Schmidt Eine jungneolithische Kreisgrabenanlage vom Tempelberg bei Grossjena Burgenlandkreis In Archaologie in Sachsen Anhalt Band 9 2018 S 141 150 51 18066 11 79438 Koordinaten 51 10 50 4 N 11 47 39 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreisgrabenanlage Grossjena amp oldid 233404218