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Hugo Berthold von Buttel Reepen ursprunglich Reepen 12 Februar 1860 in Bremen 7 November 1933 in Oldenburg war ein deutscher Zoologe Bienenforscher und Museumsdirektor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bienenwissenschaftliche Studien 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHugo Bertold Reepen wurde 1860 als Sohn des Bremer Kaufmanns Georg Reepen 1818 1906 und dessen Frau Astra Helene geborene von Buttel 1835 1878 geboren 1 Seine Mutter war die Tochter des oldenburgischen Ministerprasidenten Dietrich Christian von Buttel sein Urgrossvater mutterlicherseits war Johann Heinrich von Thunen Reepen besuchte das Gymnasium in Bremen und Oldenburg und begann danach zunachst eine landwirtschaftliche Lehre in Mecklenburg und Holstein Diese musste er jedoch wegen einer Lungenerkrankung abbrechen 1885 reiste er nach Ostindien wo er sich als Kaufmann und Plantagenbesitzer niederlassen wollte 2 Wegen einer Malariaerkrankung musste er diese Plane im Jahr 1887 allerdings aufgeben und kehrte zuruck nach Deutschland wo er nach einem langeren Rekonvaleszenzurlaub zu seiner Tante Minna von Buttel 1838 1931 zog Diese adoptierte ihn im Jahr 1900 so dass er ab da den Namen von Buttel Reepen trug Bereits wahrend des Aufenthaltes in Indien entwickelte er naturwissenschaftliche und volkerkundliche Interessen 1897 unternahm er deshalb eine ausgedehnte Reise nach Chile Um eine wissenschaftliche Ausbildung nachzuholen begann er 1898 im Alter von 38 Jahren ein Universitatsstudium der Zoologie und Palaontologie das er 1902 mit einer Promotion im Fach Zoologie zum Dr rer nat in Freiburg abschloss Anschliessend ging er nach Oldenburg zuruck und widmete sich als Privatgelehrter naturwissenschaftlichen Studien Sein Vermogen erlaubte ihm frei von finanziellen Zwangen seinen Interessen nachzugehen In Oldenburg konzentrierte er seine Forschungen vor allem auf die Stammesgeschichte das Verhalten und die Biologie der Bienen uber die er zahlreiche Aufsatze und Untersuchungen veroffentlichte 1911 12 unternahm er im Auftrag der Preussischen Akademie der Wissenschaften eine Forschungsreise nach Java Sumatra und Malakka zum Studium der staatenbildenden Insekten Buttel Reepen widmete sich daneben auch intensiv der Praxis der Bienenzucht Er war Mitbegrunder des Bienenwirtschaftlichen Zentralvereins in Oldenburg in dem er eine fuhrende Rolle spielte Ausserdem grundete er 1921 die Oldenburger Imkerschule deren Leitung er ubernahm und war Vorsitzender des Forschungsausschusses des Deutschen Imkerbundes Nach dem Verlust seines Vermogens durch die Deutsche Inflation musste sich Buttel Reepen dann doch um eine Anstellung bemuhen Von 1922 bis 1924 war er bei der Landesbrandkasse angestellt und wurde danach zum Direktor des staatlichen naturwissenschaftlichen Museums ernannt das er bis zu seinem Tode leitete Buttel Reepen starb am 7 November 1933 in Oldenburg Bienenwissenschaftliche Studien BearbeitenAls Imker beschaftigte sich Buttel Reepen intensiv mit der Bienenkunde Er veroffentlichte Abhandlungen zur Stammesgeschichte und der Biologie der Bienen Er wandte sich darin gegen eine rein mechanistische Deutung der Bienen als blosse Reflexmaschine warnte aber gleichzeitig davor in ihr scheinbar intelligente Verhalten zu vermenschlichen Er erkannte dass Bienen offenbar ein Gedachtnis besitzen und dass sie in der Lage sind gemachte Erfahrungen zu verarbeiten Er glaubte dass sich Bienen untereinander uber eine sehr entwickelte Lautsprache verstandigen konnen Einen wesentlichen Beitrag leistete er zur Systematik und Taxonomie der Honigbienen 3 Er wandte dabei eine strenge Artdefinition an und reduzierte die Zahl der bekannten Bienenarten auf drei denen er alle anderen bisherigen bekannten Bienenarten als Unterarten zuordnete 4 Apis dorsata Apis florea und Apis mellifera Dazu stellte er Uberlegungen zur phylogenetischen Entwicklung der Honigbienen an die vor allem auf seinen Beobachtungen zum Sozialverhalten von Solitarbienen und den staaten bildenden Honigbienen basierten von Buttel Reepen gab der Heidebiene einem Okotyp der Dunklen Biene den lateinischen Namen Apis mellifera lehzeni 5 und beschrieb als erster die Asiatische Rote Honigbiene der er dem russischen Bienenwissenschaftler Grigorij Aleksandrovic Kozevnikov 1866 1933 zu Ehren den Namen Apis koschevnikovi gab Veroffentlichungen BearbeitenSind die Bienen Reflexmaschinen Experimentelle Beitrage zur Biologie der Honigbiene Georg Thieme Verlag Leipzig 1900 Die stammesgeschichtliche Entstehung des Bienenstaates sowie Beitrage zur Lebensweise der solitaren und sozialen Bienen Hummeln Meliponinen etc G Thieme Leipzig 1903 doi 10 5962 bhl title 11069 Entstehen die Drohnen aus befruchteten Eiern Gohmann 1904 Uber den gegenwartigen Stand der Kenntnisse von den geschlechtsbestimmenden Ursachen bei der Honigbiene apis mellifica L ein Beitrag zur Lehre von der geschlechtlichen Praformation Vortrag gehalten auf dem Zoologen Kongress in Tubingen Wilhelm Engelmann 1904 Aus dem Werdegang der Menschheit Der Urmensch vor und wahrend der Eiszeit in Europa G Fischer Verlag Jena 1911 Meine Erfahrungen mit den denkenden Pferden Gustav Fischer Verlag 1913 Zur Psychobiologie der Hummeln Dysteleologen in der Natur Band 1 Thieme Verlag 1914 Das Problem der Elberfelder Pferde und die Telepathie 1914 Leben und Wesen der Bienen 1915 Eine merkwurdige Wirkung der Milbenkrankheit in Amerika Fischer Verlag 1922 Uber Fensterurnen Band I und Band II Gerhard Stalling Verlag Oldenburg 1925 Band I und 1927 Band II Das Hugelgraberfeld von Holtinghausen In Oldenburger Jahrbuch des Vereins fur Altertumskunde und Landesgeschichte 1926 Zur Vorgeschichte Nordwest Deutschlands Oldenburg 1930 Ein neuer Fund des Urmenschen in Deutschland Homo visurgensis In Mannus Zeitschrift fur Deutsche Vorgeschichte 22 1930 S 169 170 Literatur BearbeitenHans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 120 PDF Einzelnachweise Bearbeiten K v Frisch Buttel Reepen Hugo Berthold von In Neue Deutsche Biographie 3 1957 S 80 Onlinefassung URL http www deutsche biographie de pnd117185701 html R Vierhaus Buttel Reepen Hugo Bertold von In Deutsche Biographische Enzyklopadie 2 Band 2 Verlag Walter de Gruyter 2005 S 254 H R Hepburn S E Radloff Honeybees of Asia Springer Heidelberg 2011 ISBN 978 3 642 16422 4 S 24f H v Buttel Reepen Apistica Beitrage zur Systematik Biologie sowie zur geschichtlichen und geographischen Verbreitung der Honigbiene Apis mellifica L ihrer Varietaten und der ubrigen Apis Arten In Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin 1906 S 117 201 Eintrag zur Heidebiene im Imker Lexikon Memento des Originals vom 14 Juli 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www imkerschule sh de auf der Homepage des Landesverbandes Schleswig Holsteinischer und Hamburger Imker e V abgerufen am 28 Juni 2014 Normdaten Person GND 117185701 lobid OGND AKS LCCN no2004018101 VIAF 31700946 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buttel Reepen Hugo vonALTERNATIVNAMEN Buttel Reepen Hugo Berthold von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Zoologe Bienenforscher und MuseumsdirektorGEBURTSDATUM 12 Februar 1860GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 7 November 1933STERBEORT Oldenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo von Buttel Reepen amp oldid 199792935