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Hugo Dionizy Steinhaus 14 Januar 1887 in Jaslo Osterreich Ungarn 25 Februar 1972 in Wroclaw war ein polnischer Mathematiker Er gehorte zu den Begrundern und fuhrenden Wissenschaftlern der Lemberger mathematischen Schule Hugo Dionizy Steinhaus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Ehrungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSteinhaus studierte Mathematik an der Universitat Lemberg und in Gottingen wo er 1911 mit der Arbeit Neue Anwendungen des Dirichlet schen Prinzips bei David Hilbert promovierte Im Jahr 1917 habilitierte er in Lemberg 1918 veroffentlichte er die vielbeachtete Arbeit Additive und stetige Funktionaloperationen 1920 wurde er Professor der Universitat im seinerzeit polnischen und nunmehr ukrainischen Lemberg Gemeinsam mit Stefan Banach den er als Mathematiker entdeckte was nach Steinhaus seine grosste Leistung in der Mathematik war 1 Stanislaw Marcin Ulam und anderen Wissenschaftlern beschaftigte sich Steinhaus mit der Funktionalanalysis Steinhaus war Jude und uberlebte die Grauel der Nationalsozialisten und der deutschen Besatzung indem er mit seiner Frau ab Juli 1941 unter dem Namen Grzegorz Krochmalny untertauchte und unter allen Umstanden vermied auf Listen gleich welcher Art gefuhrt zu werden In seinen Tagebuchaufzeichnungen in denen auch diese Zeit eindringlich geschildert wird schreibt er im November 1945 Ich erfuhr dass das Ministerium mich wahrend des Krieges gesucht hatte um mir zu helfen Man konnte mich aber nicht finden Gott sei Dank 2 Steinhaus zog 1945 nach Breslau wo er zum Professor der Mathematik der Universitat Breslau wurde und massgeblich am Wiederaufbau der Universitat beteiligt war 1952 wurde er Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften Polska Akademia Nauk 1919 grundete Steinhaus in Krakau den Vorlaufer der spateren Polnischen Mathematischen Gesellschaft Steinhaus veroffentlichte insgesamt ca 250 Arbeiten Darunter befanden sich populare Bucher uber Mathematik wie Kalejdoskop matematyczny Kaleidoskop der Mathematik zuerst 1938 welches in zehn Sprachen ubersetzt wurde Neben der Funktionalanalysis arbeitete Steinhaus vor allem in der angewandten Mathematik und Statistik Steinhaus entwickelte mit Leo Moser die Steinhaus Moser Notation fur sehr grosse Zahlen Der fur die Funktionalanalysis grundlegende Satz von Banach Steinhaus ist mit seinem Namen verbunden Er grundete Studia Mathematica mit Stefan Banach 1929 und Zastosowania matematyki Applications of Mathematics 1953 Der Maler Logiker und Philosoph Leon Chwistek war sein Schwager Steinhaus war ein uberzeugter Atheist Mark Kac uberlieferte folgende Anekdote 3 Einmal waren nur Kac und ein weiterer Student in der Vorlesung von Steinhaus dieser hielt sie aber dennoch mit den Worten dass drei Mitglieder ein Kollegium ausmachten Tres faciunt collegium Aber auch als der andere Student ausfiel setzte Steinhaus die Vorlesung fort Auf die Frage was mit der Dreier Regel sei antwortete er Gott ware immer prasent Schriften Auswahl BearbeitenCzym jest a czym nie jest matematyka Was Mathematik ist und was nicht 1923 mit Stefan Kaczmarz Theorie der Orthogonalreihen Mathematische Monographien 6 Warschau 1936 2 Auflage New York Chelsea Publ 1951 Kalejdoskop matematyczny Lwow Ksiaznica Atlas 1938 Englische Ausgabe Kaleidoscope of Mathematics New York G Stechert 1938 spatere englische Ausgaben als Mathematical Snapshots Oxford University Press 1950 3 Auflage 1969 Vorwort Morris Kline Dover 2011 Deutsche Ubersetzung Kaleidoskop der Mathematik Deutscher Verlag der Wissenschaften 1959 Tablica liczb przetasowanych czterocyfrowych table of shuffled four digit numbers Warschau 1954 Taksonomia wroclawska A Wroclaw Taxonomy mit anderen 1951 mit K Florek J Lukaszewicz J Perkal und S Zubrzycki Sur la liaison et la division des points d un ensemble fini Colloquium Mathematicum Band 2 1951 S 282 285 eudml Sto zadan A Hundred Problems 1958 One Hundred Problems In Elementary Mathematics Basic Books 1964 Dover 2016 Vorwort Martin Gardner One Hundred Problems in Elementary Analysis Pergamon Press 1963 Deutsche Ausgabe 100 Aufgaben hundert Probleme aus der elementaren Mathematik Harri Deutsch 1968 100 neue Aufgaben Harri Deutsch 1973 Orzel czy reszka Kopf oder Zahl 1961 Warschau PWN 2010 Slownik racjonalny Ein rationales Worterbuch 1980 Wspomnienia i zapiski Erinnerungen und Aufzeichnungen 1992 2010 Englische Ausgabe Mathematician for all seasons recollections and notes 2 Bande Birkhauser 2015 2016Ehrungen BearbeitenAn der Universitat Breslau gibt es ein Hugo Steinhaus Zentrum 4 Im Jahr 2002 wurde das Hugo Steinhaus Jahr in Polen zelebriert 5 Seit 2018 ist an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Planckstrasse 1 in Gottingen durch die Georg August Universitat Gottingen eine Gedenktafel angebracht 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hugo Steinhaus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John J O Connor Edmund F Robertson Hugo Steinhaus In MacTutor History of Mathematics archive Publikationen von und uber Hugo Steinhaus im Bibliotheks und Bibliographieportal Herder Institut Marburg Einzelnachweise Bearbeiten O Connor Robertson Artikel Steinhaus McTutor Archive Hugo Steinhaus Erinnerungen und Aufzeichnungen II Neisse Verlag 2010 ISBN 978 3 940310 28 6 S 97 Steven Krantz Mathematical Apocrypha MAA 2002 S 202 prac im pwr wroc pl prac im pwr edu pl alumni goettingen deNormdaten Person GND 119168995 lobid OGND AKS LCCN n80162704 NDL 00457590 VIAF 56627428 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinhaus HugoALTERNATIVNAMEN Steinhaus Hugo DionizyKURZBESCHREIBUNG polnischer MathematikerGEBURTSDATUM 14 Januar 1887GEBURTSORT JasloSTERBEDATUM 25 Februar 1972STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Steinhaus amp oldid 238594180