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Horst Freese 30 Januar 1944 in Graal Muritz ist ein ehemaliger deutscher Eisschnelllaufer Er gewann sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik Deutschland nationale Meistertitel und nahm an den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck teil Horst FreeseNation Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik bis 1969 Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland ab 1969 Geburtstag 30 Januar 1944Geburtsort Graal MuritzKarriereVerein SC Empor Rostock TSC BerlinBSG Einheit Berliner BarAltonaer SVStatus zuruckgetretenMedaillenspiegelNationale Medaillen 8 3 3 DDR MeisterschaftenVorlage Medaillen Wintersport Wartung unerkanntSilber 1965 Berlin MehrkampfGold 1966 Berlin MehrkampfGold 1967 Berlin MehrkampfGold 1968 Berlin 500 m EinzelBronze 1968 Berlin 1500 m EinzelBronze 1969 Berlin 500 m EinzelDeutsche MeisterschaftenVorlage Medaillen Wintersport Wartung unerkanntSilber 1971 Hamburg Kleiner VierkampfBronze 1971 Inzell Sprint VierkampfSilber 1972 Inzell Sprint VierkampfGold 1973 Inzell Sprint VierkampfGold 1974 Inzell Sprint VierkampfGold 1975 Inzell Sprint VierkampfGold 1975 Berlin MehrkampfGold 1976 Berlin Sprint Vierkampf Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 1 1 Erfolge in der DDR 1 2 Ausschluss aus dem DDR Leistungssport 1 3 Flucht in die Bundesrepublik und weitere sportliche Karriere 1 4 Nach der sportlichen Karriere 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenErfolge in der DDR Bearbeiten Freese begann in seiner Jugend zunachst bei der BSG Motor Rostock mit dem Handballsport Die BSG war Mitte der 1950er Jahre in der DDR mehrfacher Meister im Feld und Hallenhandball Nach Grundung von Sportclubs in der DDR wurde die erfolgreichen Handballer in den neu gegrundeten SC Empor Rostock eingegliedert dem nun auch Freese angehorte 1958 wechselte er innerhalb des Clubs die Sportart und begann nunmehr mit dem Eisschnelllaufen In dieser Sportart stellten sich alsbald Erfolge ein und Freese belegte bei republikweiten Wettkampfen vorderste Platze 1963 erhielt Freese einen Studienplatz fur Maschinenbau an der Ingenieurhochschule in Berlin Lichtenberg woraufhin er zum neu gegrundeten TSC Berlin wechselte Die innerdeutschen Ausscheidungswettkampfe fur die Olympischen Winterspiele 1964 kamen fur Freese noch zu fruh ab der darauffolgenden Saison 1964 65 gehorte er aber zum Nationalmannschaftskader In der gleichen Saison konnte er auch seine ersten Meisterschaftsmedaillen auf der Eisbahn in Berlin Hohenschonhausen erringen Uber 500 und 1500 m gewann er jeweils Silber uber die Langstrecke von 10 000 m gewann Freese Bronze Dies ergab auch in der Mehrkampfwertung den Silberrang 1 Lohn fur diese Leistungen war die Nominierung fur die Eisschnelllauf Europameisterschaften im schwedischen Goteborg Zusammen mit Dieter Halbach vertrat Freese dort die Manner des DELV Am Ende reichte es nur zu Platz 22 in der Mehrkampfwertung uber 500 m erreichte Freese mit Platz 11 sein bestes Ergebnis 2 Zur folgenden Weltmeisterschaft Mitte Februar 1965 in Oslo wurde Freese als einziger mannlicher Athlet vom DELV nominiert Dort belegte er unter 43 Teilnehmern den 27 Platz 3 Die darauffolgende Saison 1965 66 begann fur Freese mit den DDR Meisterschaften ausserst erfolgreich Neben Gold auf den zwei kurzen Strecken von 500 und 1500 m sicherte er sich noch Silber uber 5000 m und Bronze uber 10 000 m Dies bedeutete am Ende in der Mehrkampfwertung den Meistertitel Folgerichtig wurde Freese zusammen mit Herbert Braun fur die in Deventer stattfindenden Eisschnelllauf Europameisterschaften nominiert Dort liess Freese in der ersten Disziplin uber 500 m mit dem zweiten Platz aufhorchen konnte aber uber die weiteren Distanzen von 5000 und 1500 m nicht an diese Leistung anknupfen In der Gesamtwertung belegte er den 21 Platz unter 28 Startern 4 Fur die in Goteborg stattfindenden Eisschnelllauf Weltmeisterschaften im gleichen Jahr wurde Freese ebenfalls nominiert Dort belegte er knapp hinter Erhard Keller den 23 Platz 5 In der Saison 1966 67 konnte Freese Anfang Januar 1967 seinen DDR Meistertitel verteidigen Er erreichte dabei haargenau die gleichen Platzierungen wie in der Vorsaison 6 Ausschluss aus dem DDR Leistungssport Bearbeiten Nach einigen folgenden internationalen Top Ergebnissen war die Nominierung fur die Europameisterschaften im finnischen Lahti nur noch Formsache Nun folgte Ende Januar 1967 aber der Paukenschlag Die Berliner Zeitung vermerkte dazu am 26 Januar 1967 Die beiden jungen Berliner Eisschnelllaufer Rainer Klehr vom TSC 18 Jahre und der noch um ein Jahr jungere Dynamo Laufer Bernd Prusowski vertreten am Wochenende die DDR bei den Eisschnelllauf Europameisterschaften in Lahti Der ebenfalls vorgesehene TSCer Freese wurde aus disziplinarischen Grunden gesperrt und aus dem Auswahlkader des DELV ausgeschlossen 7 Hintergrund waren unerlaubte Westkontakte Nach Freeses eigenen Aussagen die er 2014 tatigte besuchte ihn seine spatere Frau die 1960 mit ihrer Mutter in die Bundesrepublik gezogen war seit dieser Zeit jedes Jahr im Sommer 8 Somit wurde dem damals leistungsstarksten Eisschnelllaufer der DDR seine leistungssportliche Karriere verwehrt und die Olympischen Spiele 1968 in Grenoble waren in weite Ferne geruckt Dies ist umso bemerkenswerter da noch im Dezember 1967 das SED Zentralorgan Neues Deutschland Freese auf vier Einzelstrecken und im Mehrkampf als damaligen DDR Rekordhalter auflistete und damit seine Leistungsstarke erneut aufzeigte 9 Freese wurde zur BSG Einheit Berliner Bar delegiert wo er weiterhin auf gutem Niveau Eisschnelllauf betrieb Dies zeigte sich noch kurz vor Weihnachten 1967 als er bei den DDR Einzelmeisterschaften uber 500 und 1500 m antrat Uber die kurze Distanz dupierte der BSG Sportler alle anderen Mitkonkurrenten und verteidigte seinen Vorjahrestitel Uber 1500 m reichte es mit Saisonbestleistung noch fur Bronze 10 Trotz dieser guten Leistungen durfte Freese nicht wieder in den Auswahlkader zuruckkehren Auch in der nacholympischen Saison 1968 69 trat er nochmals bei DDR Meisterschaften fur die BSG Berliner Bar an Im Rahmen der Mehrkampfmeisterschaften die bereits Ende Dezember 1968 stattfanden errang Freese uber die Sprintstrecke von 500 m den ersten Platz mit Saisonbestleistung 11 Bei den Einzelmeisterschaften im Februar 1969 gewann Freese uber 500 m nochmals Bronze 12 Dies war fur ihn die letzte Meisterschaftsmedaille in der DDR Flucht in die Bundesrepublik und weitere sportliche Karriere Bearbeiten Im Mai 1969 gelang Freese mittels Fluchthelfern in Berlin die Flucht nach Westberlin Er zog zu seiner Verlobten nach Koln nach der Heirat verzog das Paar nach Hamburg Erhard Keller uberredete den gerade erst 25 jahrigen wieder die Schlittschuhe anzuziehen so dass Freese noch im Jahr 1969 wieder auf Kufen stand und fur den Altonaer SV startete Bereits im Februar 1970 startete das Nordlicht bei den Deutschen Meisterschaften im Sprintvierkampf im bayerischen Inzell wo er einen siebenten Platz belegte 13 Es folgten 1971 eine Bronzemedaille und Anfang Januar 1972 14 sogar der Silberrang bei den Deutschen Meisterschaften im Sprintvierkampf Diese Leistung bewog offensichtlich die DEU Freese fur den bundesdeutschen Olympiakader zu den Olympischen Winterspielen im 1972 im japanischen Sapporo zu nominieren Dagegen insistierte allerdings das NOK der DDR beim IOC mit Bezug auf die damalige Regel Nr 27 der Statuten Regeln und Teilnahmebedingungen des IOC fur die Olympischen Spiele 15 Sinngemass war ein Sportler nach einem NOK Wechsel international fur 3 Jahre gesperrt wenn er vorher international eingesetzt worden war Freese hatte im Mai 1969 die DDR verlassen somit lief seine Sperre erst im Mai 1972 ab da er den DELV bei Europameisterschaften vertreten hatte wenngleich diese Teilnahme mehr als drei Jahre zurucklag Das IOC gab letztlich dem Einspruch recht und Freese erlebte Sapporo nur als Tourist Quasi als Entschadigung wurde Freese dafur fur die Sprintweltmeisterschaften Ende Februar 1972 im schwedischen Eskilstuna nominiert wo er nach einem schwachen ersten Lauf Platz 32 von 35 Startern nur einen eher enttauschenden 30 Platz belegte 16 Dieses Resultat konnte Freese im Folgejahr 1973 bei den Sprint Weltmeisterschaften in Oslo deutlich verbessern er belegte als bester deutscher Starter den elften Platz 17 Dieser guten Platzierung ging bereits der erstmalige Gewinn des Deutschen Meistertitels im Sprintvierkampf voraus den er zum Jahresende 1972 in Inzell gewann Freese erreichte dabei auf allen vier Strecken Bestzeit Diesen Erfolg konnte er in den Jahren 1974 bis 1976 wiederholen 1975 gelang ihm zusatzlich dazu sogar mit hauchdunnem Vorsprung der Gewinn der Mehrkampfmeisterschaften Auf internationalem Parkett war Freese bis zu seinem Rucktritt vom Leistungssport 1976 der beste deutsche Sprinter Da Europameisterschaften nur im Mehrkampf stattfanden wurde Freese von der DEU nur fur die Sprint Weltmeisterschaften gemeldet Nach einem neunten Platz 1974 in Innsbruck belegte er 1975 in Goteborg nur den 19 Platz Zum Karriereende gelang Freese im Marz 1976 bei den Sprint Weltmeisterschaften in Westberlin die beste WM Platzierung er belegte als bester deutscher Sprinter Rang 8 18 Zuvor wurde ihm noch eine besondere Genugtuung zuteil Nach den verpassten Olympischen Winterspielen 1968 und 1972 nominierte die DEU den damals schon 32 jahrigen Freese fur die Olympischen Winterspiele in Innsbruck Dort erlebte er Licht und Schatten Uber seine Paradedisziplin 500 m sturzte er und verschwand hinter einer Werbebande Uber die 1000 m belegt er einen guten neunten Platz 19 Nach der sportlichen Karriere Bearbeiten Nach seinem Rucktritt vom Leistungssport war Freese bis 2007 als Maschinenbau Ingenieur in Hamburg tatig Nach dem Eintritt in den Ruhestand kehrte er im gleichen Jahr nach Rostock zuruck Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Horst Freese Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Norddeutsche Neueste Nachrichten vom 8 April 2014 Horst Freese in der Datenbank von Olympedia org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Neues Deutschland vom 25 Januar 1965 S 6 Neues Deutschland vom 1 Februar 1965 S 4 Neues Deutschland vom 15 Februar 1965 S 4 Resultate der Europameisterschaften 1966 Abgerufen am 14 November 2018 Resultate der Weltmeisterschaften 1966 Abgerufen am 15 November 2018 Resultate der DDR Meisterschaften 1967 Abgerufen am 15 November 2018 Berliner Zeitung vom 26 Januar 1967 S 7 Norddeutsche Neueste Nachrichten vom 8 April 2014 Abgerufen am 15 November 2018 Neues Deutschland vom 5 Dezember 1967 S 5 Resultate der DDR Einzelmeisterschaften 1968 Abgerufen am 15 November 2018 Resultate der DDR Mehrkampfmeisterschaften 1968 Abgerufen am 15 November 2018 Resultate der DDR Einzelmeisterschaften 1969 Abgerufen am 15 November 2018 Resultate der Deutschen Meisterschaften im Sprintvierkampf 1970 Abgerufen am 15 November 2018 Resultate der Deutschen Meisterschaften im Sprintvierkampf 1972 Abgerufen am 15 November 2018 Berliner Zeitung vom 2 Februar S 8 Resultate der Sprint Weltmeisterschaften 1972 Abgerufen am 15 November 2018 Resultate der Sprint Weltmeisterschaften 1973 Abgerufen am 15 November 2018 Resultate der Sprint Weltmeisterschaften 1976 Abgerufen am 15 November 2018 Resultate des 1000 m Lauf bei Olympia 1976 Abgerufen am 15 November 2018 PersonendatenNAME Freese HorstKURZBESCHREIBUNG deutscher EisschnelllauferGEBURTSDATUM 30 Januar 1944GEBURTSORT Graal Muritz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horst Freese amp oldid 237897233