www.wikidata.de-de.nina.az
Utagawa Hiroshige japanisch 歌川 広重 alte Schreibung 歌川 廣重 1797 in Edo heute Tokio 12 Oktober 1858 war zusammen mit Kuniyoshi und Kunisada einer der drei stilbildenden Meister des japanischen Farbholzschnitts am Ende der Edo Zeit Seine besondere Bedeutung liegt in einer vollig neuartigen Komposition des Landschaftsdruckes seiner Zeit und seinem massgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des europaischen Impressionismus Posthumes Portrat Hiroshiges von Kunisada Gedachtnisbild 1858Er ist auch unter dem Namen Andō Hiroshige bekannt einer falschlich gebrauchten Kombination seines burgerlichen Familiennamens Andō mit dem ihm von seinem Lehrer verliehenen Kunstlernamen Hiroshige zu dem zwingend der Name der Schule Utagawa hinzugefugt werden muss Inhaltsverzeichnis 1 Lebensdaten 2 Signaturen 3 Schuler 4 Werk 5 Einfluss 6 Literatur 7 Anmerkungen 8 Einzelnachweise 9 WeblinksLebensdaten BearbeitenUtagawa Hiroshige wurde 1797 Anm 1 als Andō Tokutarō 安藤 徳太郎 im Stadtviertel Yayosugashi heute Marunouchi im Stadtbezirk Chiyoda in Edo dem heutigen Tokyo geboren 1 Seine Rufnamen in spateren Jahren waren Juemon 重右衛門 Tokube 徳兵衛 und eine Zeit lang Tetsuzō 2 nbsp Hiroshige bijin Serie Acht Ansichten Frauen und Landschaften im Vergleich Anfang 1820erSein Vater war Mitsuemon Genemon der von Andō Juemon adoptiert worden war und von diesem das erbliche Amt eines untergeordneten Feuerwehroffiziers Hikeshi Dōshin Verwalter der Vereinigung zur Feuerbekampfung 3 im Dienst des Bakufu ubernommen hatte 2 Als Dienstmann des Bakufu war er Angehoriger des Samurai Stands sein Einsatzgebiet war das Viertel Yayosugashi Im Februar 1809 starb Tokutarōs Mutter Im selben Monat ubergab ihm sein Vater das Amt des Feuerwehroffiziers wenige Monate spater gegen Ende des Jahres starb auch der Vater Von seinen drei Schwestern ist nur bekannt dass die alteste bereits im Jahr 1800 verstorben war 4 Tokutarō war Vorgesetzter einer kleinen Gruppe von Feuerwehrleuten 2 Seine Lebensverhaltnisse waren bescheiden Die mit dem Amt verbundene Besoldung war gerade ausreichend zwei Menschen ein Jahr lang mit Reis zu versorgen Die zehn Baracken in denen die Feuerwehrabteilung untergebracht war musste er sich mit 30 weiteren Offizieren und 300 Mannschaften und deren Familien teilen 5 Wie andere Angehorige des untersten Rangs der Samurai den Gokenin war er gezwungen sich nach anderen Einkunften umzusehen Gokenin Familien beschaftigten sich oft mit Heimarbeit wie der Herstellung von Schirmen Kisten und Holzsandalen 3 nbsp Fruher Hiroshige Druck Serie Acht Ansichten der Osthauptstadt koban 1820erDie Pflichten eines Feuerwehroffiziers in Edo zu Beginn des 19 Jahrhunderts waren allem Anschein nach nicht besonders umfangreich Anm 2 und so hatte Tokutarō nebenbei Zeit eine Lehre als Farbholzschnittzeichner zu beginnen Weshalb er ausgerechnet diesen handwerklichen burgerlichen Beruf wahlte um ein Zubrot zu seinen Lebensunterhalt zu verdienen ist vollig ungeklart Inoffiziellen Malunterricht im Stil der Kanō Schule hatte er bei einem seiner Vorgesetzten und Freund Okajima Rinzō oder Rinsai 6 erhalten Fur einen Angehorigen des Samurai Stands selbst des niedrigsten Rangs ware dies nichts Aussergewohnliches da Kalligrafie und Grundkenntnisse des Malens zu deren Standardausbildung gehorten Die Signatur eines angeblich aus seiner Kindheit erhaltenen Gemaldes das eine Gesandtschaft des Konigs der Ryukyu Inseln zum Shogun zeigt und seine fruhe ausserordentliche zeichnerische Fahigkeit beweisen soll ist nach Forrer zweifelhaft und selbst wenn es Hiroshige zugeschrieben werden konnte liesse es keine besondere Begabung erkennen 7 nbsp Hiroshige Ono no Komachi von einer fruhen und seltenen Dichterserie um 1825Der Uberlieferung nach bewarb sich Tokutarō zunachst um eine Lehrstelle bei dem angesehensten Holzschnittzeichner seiner Zeit Utagawa Toyokuni I wurde von diesem jedoch abgewiesen Auf Vermittlung eines beguterten Besitzers einer Leihbibliothek konnte er schliesslich im Jahr 1810 oder 1811 bei dem weniger bekannten Utagawa Toyohiro seine Ausbildung beginnen 6 7 Von diesem erhielt er wie durch einen uberlieferten Brief bewiesen ist bereits im Jahr 1812 die Erlaubnis den Schulnamen Utagawa und den Kunstlernamen Hiroshige zu fuhren 4 Ungewohnlich war dass er bereits vor dem Abschluss der Lehre diese Erlaubnis erhalten hatte Dass dieser Umstand seiner aussergewohnlichen Begabung geschuldet war wie haufig in der Literatur behauptet ist dagegen hochst unwahrscheinlich Aus dieser Zeit gibt es keine von Hiroshige signierten Arbeiten ein angeblich von seinem Pinsel stammender Druck aus 1813 ist nach Forrer auf 1819 zu datieren 7 und auch die Arbeiten die nach Abschluss der Lehre im Jahr 1818 und den zehn darauf folgenden Jahren von ihm signiert sind lassen keine uberdurchschnittlichen Fahigkeiten erkennen eher ist das Gegenteil der Fall nbsp Hiroshige Serie 28 Ansichten des Mondes Anfang 1830erWahrend der Lehrzeit war der angehende Grafiker wie alle anderen Lehrlinge mit dem Erlernen der Grundtechniken des Malens und Zeichnens einschliesslich des Uki e dem Nachzeichnen der Arbeiten des Lehrers und anderer angesehener Holzschnittmeister mit dem Studium anderer Malschulen wie der Nanga und der Shijō Schule und von Zeit zu Zeit mit Entwurfen fur Buchillustrationen beschaftigt Toyohiro selbst zeichnete wie andere Kunstler des Ukiyo e Entwurfe fur Schauspieler und Kabuki Drucke Yakusha e Bilder schoner Frauen Bijin ga Drucke historischer Begebenheiten Musha e Stadtansichten von Edo Meisho e und Illustrationen fur die beim Publikum beliebten Ehon nbsp Hiroshige der Dichter Ariwara no Narihira chuban um 1830Bis um das Jahr 1827 herum erhielt Hiroshige von den Verlegern nur wenige Auftrage fur Druckentwurfe Es entstanden einige Buchillustrationen Kabuki Drucke Bijin ga und Musha e die alle besonders von seinem Zeitgenossen Kunisada inspiriert sind gelegentlich finden sich auch Anklange an Kuniyoshi Die Qualitat seiner Vorbilder erreichte er jedoch nicht und M Forrer bezeichnet diese fruhen Drucke eher als Kuriositaten 8 Im Jahr 1823 hatte Tokutarō Hiroshige sein Amt als Feuerwehroffizier an seinen Adoptivsohn Nakajirō weitergegeben fur den er noch einige Jahre als Stellvertreter tatig war 9 10 1828 verstarb sein Lehrmeister Toyohiro der ihm vor seinem Tod angeboten hatte sein Studio und seinen Namen zu ubernehmen Hiroshige hatte dies jedoch aus unbekannten Grunden abgelehnt 11 Von 1827 an bis ins Jahr 1830 sind von Hiroshige keine Arbeiten bekannt erst danach erhielt er wieder kleine Auftrage fur die Gestaltung von Surimono und entwarf wohl seine ersten Vogel und Blumen Drucke Gegen 1831 erschien seine erste 21 Blatter umfassende Serie Beruhmte Ansichten der Osthauptstadt 12 Diese in bisher unbekannter Art ausgefuhrten Drucke haben offensichtlich Anklang beim Publikum gefunden sie sind bereits in mehreren Auflagen gedruckt worden Daraufhin erhielt Hiroshige seinen ersten wirklich bedeutenden Auftrag Er sollte die Entwurfe fur eine 55 Drucke umfassenden Serie der Stationen der Tōkai Strasse zeichnen Im Folgejahr erschienen die ersten Drucke der Serie Die 53 Stationen des Tōkaidō Anm 3 Spatestens 1834 bzw 1836 13 waren alle Drucke der Serie fertiggestellt und wurden als komplette Sammelalben mit Titelblatt und Inhaltsverzeichnis verkauft ein besonderes Indiz dafur dass sie bei den Kaufern auf rege Nachfrage getroffen waren Mit den Drucken dieser Serie unter denen sich einige der bekanntesten Arbeiten Hiroshiges finden begrundete er seinen Ruf als der Zeichner von Landschaften fur Farbholzschnitte in den letzten drei Jahrzehnten der Edo Zeit In den Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 1858 erhielt er zahlreiche Auftrage fur die Gestaltung von Farbholzschnitten und Farbholzschnittserien Die Zahl der von Hiroshige gezeichneten Druckentwurfe wird von manchen Autoren mit ca 8 000 Arbeiten angegeben 14 eine realistischere Zahl durfte wohl 4 000 bis 4 500 sein plus die zahlreichen Illustrationen fur ca 120 Bucher 15 Gezeichnet hat er nicht nur die Entwurfe fur Landschaftsdrucke sondern auch fur Facher Briefumschlage Bijin ga Vogel und Blumen Drucke Kacho ga Spielbretter und Genji Drucke 1 nbsp Hiroshige Wasserfall und Reh Anfang 1830er nbsp Hiroshige Fisch Serie Graubarbe ōban um 1834 35Trotz dieser enormen Zahl an Arbeiten konnte er mit seinem Handwerk keinen grossen Wohlstand erwerben Fur seine Entwurfe bekam er gerade mal doppelt so viel Entlohnung wie die Arbeiter die an den Befestigungsanlagen von Shinagawa arbeiteten 16 Zur Verbesserung seiner finanziellen Situation haben die Auftrage fur seine Malereien beigetragen von denen sich einige Dutzend erhalten haben und fur die ihre privaten Auftraggeber fur jedes einzelne bis zu einem Jahreseinkommen eines einfachen Arbeiters bezahlt haben nbsp Hiroshige Fisch Serie Garnelen und Makrelen ōban um 1834 35Ansonsten ist uber das Leben Hiroshiges nicht viel bekannt Eine Autobiografie die er geschrieben haben soll ist im Jahr 1876 verbrannt 2 Eine erste Ehefrau starb 1839 Uspenski erwahnt den Tod eines Sohnes mit dem Namen Tojirō im Jahr 1845 17 Aus der zweiten Ehe mit Oyasu der Tochter eines Bauern mit dem Namen Kaemon hatte er eine Tochter Otatsu Anm 4 Diese war in erster Ehe mit Shigenobu verheiratet dem Adoptivsohn und Meisterschuler Hiroshiges der nach dem Tod des Lehrers im Jahr 1858 den Namen Hiroshige II fuhrte 5 Erst nach dem Tod der ersten Ehefrau war Hiroshige aus den Feuerwehrbaracken ausgezogen 5 zunachst in das Viertel Oga chō dann nach Tokiwa chō und schliesslich um das Jahr 1850 nach Nakabashi Kanō Shindō 18 alle Adressen innerhalb des Stadtgebiets von Edo Nach dem Jahr 1840 sind mehrere ausgedehnte Reisen in die Provinzen Japans belegt 1841 in die Provinz Kai 1844 zur Halbinsel Bōsō 1845 in die Provinz Mutsu und 1848 nach Shinano auf denen zahlreiche Skizzen der jeweiligen Landschaften entstanden die spater in Druckentwurfe und Gemalde ausgearbeitet wurden 18 Im Alter von 62 Jahren starb Hiroshige beerdigt ist er in einem buddhistischen Tempel im Edo Stadtteil Asakusa 5 In den beiden Jahren die seinem Tod vorausgingen hat er die Entwurfe fur seine letzte Serie 100 beruhmte Ansichten von Edo gezeichnet Diese Serie war sein kunstlerisches Vermachtnis Die Drucke zeigen seine Heimatstadt Edo von ihrer schonsten Seite und sie zeigen Hiroshige auf dem Hohepunkt seiner kunstlerischen Schaffenskraft In der Serie sind viele seiner besten Arbeiten enthalten z B der Adler uber der schneebedeckten Ebene von Jumantsubo oder der Regenschauer uber der grossen Brucke von Atake Signaturen BearbeitenDie meisten Arbeiten Hiroshiges sind mit Hiroshige ga bzw Hiroshige hitsu bezeichnet einige Bucher sind mit Utashige 歌重 signiert 1830 44 Von ihm verwendete Beinamen gō Namen waren Ichiyusai von 1818 bis 1830 mit den Kanji 一勇斎 und 1830 31 mit den Kanji 一幽斎 geschrieben Ichiryusai 一立斎 von 1832 bis 1842 und Ryusai 立斎 von 1842 bis 1858 Auf Gemalden war gelegentlich zusatzlich zum Namen das Siegel Tōkaidō in Gebrauch Schuler BearbeitenUtagawa Hiroshige II 1826 69 vormaliger Kunstlername Shigenobu nach dem Tod von Hiroshige I ubernahm er dessen Namen nach der Scheidung von Hiroshiges Tochter Otatsu im Jahr 1865 nannte er sich wieder Shigenobu 重宣 er gebrauchte ebenfalls den Namen Risshō 立祥 Utagawa Hiroshige III 1842 94 vormalige Kunstlernamen Shigemasa 重政 und Hiromasa 広政 ubernahm den Namen des Lehrers nach seiner Heirat mit Otatsu im Jahr 1865 Utagawa Hirokage 広景 tatig zwischen 1855 und 1865 Nakayama Sugakudō tatig zwischen 1850 und 1860 Daneben listet F Schwan noch Shigemasa Shigemaru Shigefusa Shigehisa Shigeyoshi Shigehana Shigetoshi und Shikō alle ohne weitere Angaben 19 Werk BearbeitenHiroshiges erste bestatigte Arbeiten wurden 1818 veroffentlicht Es waren Illustrationen zu dem Buch der Gedichte Murasakis sowie einige Schauspielerdrucke Im folgenden Jahr entwarf er sein erstes Surimono Im Jahr 1820 entwarf er einige Serien mit Frauenbildern Bijin ga einige Kriegerbilder Musha e und illustrierte einige Bucher Bis zum Jahr 1827 folgten vereinzelt ahnliche Drucke erganzt um einige Landschaftsserien mit kleinformatigen Drucken und weitere Surimono Kurz nach 1830 erhielt er vom Verleger Kawaguchiya Shozō den Auftrag fur die Gestaltung der ersten Serie mit dem Titel Beruhmte Ansichten der Osthauptstadt Eine zweite gleichnamige Serie mit 28 Blattern wurde um 1833 34 von Sanoya Kihei in Auftrag gegeben nbsp Die Station Kambara aus der Serie Die 53 Stationen des Tōkaidō Bereits ein oder zwei Jahre zuvor um 1832 33 hatte Hiroshige vom Verleger Takenouchi Magohachi Hōeidō den Auftrag zum Entwurf von 55 Drucken seiner ersten Tōkaidō Serie erhalten Die 53 Stationen des Tōkaidō bekannt als Hōeidō Tōkaidō Mit dieser Serie begrundete er seinen Ruf als fuhrendem Kunstler des Landschaftsdrucks seiner Zeit Viele Drucke der Serie sind inspiriert von Illustrationen bekannter Reisefuhrer wie dem zuerst von Akisato Ritō im Jahr 1797 kompilierten und in den folgenden Jahren immer wieder neu aufgelegten Tōkaidō meisho zue Gesammelte Ansichten schoner Platze entlang der Tōkaidō Neu an Hiroshiges kunstlerischer Landschaftsauffassung war nicht dass er lebendige Strassenszenen mit Menschen aus dem einfachen Volk die ihren Geschaften auf der grossen Strasse nachgingen zum Gegenstand der kunstlerischen Auseinandersetzung machte Solche Genreszenen waren zuvor bereits unter anderen von Toyohiro und Hokusai gezeichnet worden Neu an Hiroshiges Bildern war die harmonische Eingliederung der Menschendarstellung in weitlaufige Landschaften Er gestaltete lyrische Bilder in dem der Betrachter die Stimmung der Natur ungetrubt von philosophischem Nachsinnen uber Natur und Mensch unmittelbar wahrnehmen konnte Hiroshiges Menschen tragen Lasten aber sie sind nicht belastet Damit traf er den Geschmack breiter Bevolkerungsschichten und setzte den Gedanken des Ukiyo als der heiteren verganglichen Welt vollendet in den japanischen Landschaftsdruck um Schatzungen zufolge wurden von einzelnen Blattern der Serie bis zu 20 000 Exemplare von den ersten Druckplatten gefertigt bis diese nicht mehr zu gebrauchen waren Bereits im 19 Jahrhundert waren neue Platten geschnitten worden um weitere Auflagen anzufertigen Im 20 Jahrhundert erfolgten weitere Neuauflagen und selbst im 3 Jahrtausend werden noch immer Drucke dieser Serie als Farbholzschnitte verkauft nbsp Serie Acht Ansichten des Biwa Sees Abendglocke am Mi Tempel 1 Auflage in Grautonen nbsp Serie Acht Ansichten des Biwa Sees Abendglocke am Mi Tempel spatere Auflage mit mehreren Farbplatten gedrucktUm 1835 entstand ebenfalls im Auftrag von Takenouchi Magohachi die Serie Acht Ansichten von Ōmi bekannt als Acht Ansichten des Biwa Sees die unzweifelhaft zu seinen Meisterwerken gehort In der ersten Auflage nur in Grautonen gedruckt zeigen die Drucke der Serie stimmungsvoll die grossartige Landschaft rund um einen der beliebtesten Seen Japans Um dem Publikumsgeschmack entgegenzukommen mussten fur spatere Auflagen allerdings einige Farbplatten hinzugefugt werden 1836 37 begann Hiroshige Drucke fur die Serie Die 69 Stationen der Kisokaidō zu zeichnen Dieses Projekt hatte der Verleger Iseya Rihei von Magohachi ubernommen der zunachst Keisai Eisen mit dem Entwurf der Drucke beauftragt hatte und der bis 1836 24 Entwurfe geliefert hatte Die letzten Entwurfe fur diese sehr umfangreiche Serie stellte Hiroshige erst im Jahr 1841 fertig Von 1835 bis Mitte der 1850er Jahre entstanden einige tausend Meisho e Drucke Bilder schoner Platze die zumeist die Stationen der Tokaidō und die Ausflugsplatze in und um Edo herum zeigen aber auch Ansichten von Ōsaka und Kyōto waren darunter Letztlich Variationen ein und desselben Themas vielfach von fraglichem kunstlerischem Wert Oberflachlich gezeichnet und meist von schlechter Druckqualitat um sie billig als Andenken an Reisende und Ausflugler verkaufen zu konnen In den 1840er Jahren beteiligte sich Hiroshige mit einigen Entwurfen an den zusammen mit Kunisada und Kuniyoshi produzierten Serien der Hundert Dichter und der Parallelbilder zur Tōkaidō Und in den 1850er Jahren entstanden mehrere Serien in Kooperation mit Kunisada Unter anderem die 50 Drucke der Serie Beruhmte Restaurants der Osthauptstadt 1852 und die 55 Drucke der Serie Die Tōkai Strasse von zwei Pinseln gemalt 1857 Fur alle gemeinsamen Serien zeichnete Kunisada die Figuren des Vordergrunds und Hiroshige den Hintergrund bzw die Kartuschen der Hintergrundbilder Ein besonders gelungenes Beispiel dieser Zusammenarbeit waren die Triptychen der 1853 entstandenen Serie Ein moderner Genji von der acht Entwurfe bekannt sind Hiroshiges Meisterschaft in der Gestaltung des Landschaftsdrucks erreichte in den 1850er Jahren trotz der gleichzeitig produzierten Massenware einen erneuten Hohepunkt nbsp Serie 36 Ansichten des Berges Fuji Beeindruckende Bilder der grossartigen Landschaft Japans entstanden in hochformatigen Drucken von bester Druckqualitat 1853 56 in der Serie Beruhmte Platze der mehr als 60 Provinzen Japans 1855 in der Serie Die 53 Stationen des Tōkaidō die er hier zum letzten Mal alleine zeichnete und 1858 in den Die 36 Ansichten des Berges Fuji der tatsachlich letzten von Hiroshige gezeichneten Serie Uoya Eikichi produzierte schliesslich die ebenfalls hochformatige Serie Hundert beruhmte Ansichten von Edo Insgesamt erschienen in den Jahren 1856 58 abweichend vom Titel insgesamt 118 Blatter drei davon von seinem Meisterschuler Shigenobu Hiroshige II gezeichnet nach dem Tod Hiroshiges I zeichnete Hiroshige II im Jahr 1859 den Entwurf eines weiteren Drucks der in spateren Auflagen das Blatt Paulownien in Akasaka ersetzte Hiroshige selbst bezeichnete die Drucke dieser Serie als seine beste Arbeit die sein kunstlerisches Vermachtnis darstellen sollte Im Laufe seiner Karriere hat Hiroshige Entwurfe fur das gesamte Spektrum des japanischen Holzschnitts gezeichnet Wenig uberzeugend sind dabei seine wenigen Schauspiel Krieger und Chushingura Drucke Beeindruckender dagegen sind seine zahlreichen Vogel und Blumen Drucke die stimmungsvoll Natureindrucke wiedergeben Auch unter seinen rund 500 Entwurfen fur Facherdrucke und gelegentlich angefertigten Bijin ga finden sich ansprechende Drucke Von Sammlern und Museen geschatzt und gesucht sind ebenfalls einige hundert Gemalde die er auf Bestellung fur seine zeitgenossischen Bewunderer gemalt hatte Einfluss Bearbeiten nbsp links Hiroshige Garten der Pflaumenbaume in Kameido rechts Van Gogh Bluhender Pflaumenbaum nbsp links Hiroshige Regenschauer uber der grossen Brucke in Atake rechts Van Gogh Brucke im Regen Der Einfluss japanischer Holzschnitte und speziell Hiroshiges Einfluss auf die Malerei des Impressionismus wird besonders an zwei Bildern Vincent van Goghs deutlich die 1887 in Paris entstanden sind Die Vorbilder dafur waren zwei Drucke aus der Serie Hundert beruhmte Ansichten von Edo Garten der Pflaumenbaume in Kameido und Regenschauer uber der grossen Brucke in Atake die Drucke sind Bestandteil von van Goghs erhaltener knapp 500 Drucke umfassender Sammlung japanischer Holzschnitte die insgesamt ca 75 Hiroshige Drucke beinhaltet Beide Gemalde van Goghs waren noch vom Pariser Japonismus beeinflusst sein eigener Stil war noch unentwickelt und die Linienfuhrung schwach Die kraftigen flachigen Farbkontraste lassen aber bereits seine weitere Entwicklung erahnen Wenig spater setzte er die wesentlichen Elemente des japanischen Farbholzschnitts klare Linienfuhrung stilisierte Formen und farbig gefullte Flachen konsequent in die Technik der westlichen Olmalerei um Weitere kongeniale Kunstler wie Paul Gauguin und Henri Toulouse Lautrec griffen diese neue Malweise auf Literatur BearbeitenCynthea J Bogel e a Hiroshige Blumen und Vogel Munchen 1988 ISBN 3 7913 0884 X Julian Bicknell Hiroshige in Tokyo The Floating World of Edo San Francisco 1994 ISBN 1 56640 803 2 Herbert Brautigam Hiroshige und das Leben in Edo um 1850 in Kleine Beitrage aus dem Museum fur Volkerkunde Dresden Bd 9 Dresden 1988 Timothy Clark Ukioy e Paintings in the British Museum London 1992 ISBN 0 7141 1460 X Yang Enlin Ando Hiroshige Seemann Kunstmappe Leipzig 1990 Walter Exner Hiroshighe Monographie eines japanischen Malers 1958 auch englisch Rupert Faulkner Hiroshige Fan Prints London 2001 ISBN 1 85177 332 0 Matti Forrer Hiroshige Prints and Drawings Munchen London New York 2001 ISBN 3 7913 2594 9 Friese Gordon KEISAI EISEN UTAGAWA HIROSHIGE Die 69 Stationen des Kisokaidō Eine vollstandige Serie japanischer Farbholzschnitte und ihre Druckvarianten Unna 2008 Oliver R Impey Hiroshige s Views of Mount Fuji Oxford 2001 ISBN 1 85444 156 6 Marije Jansen Hiroshige s journey in the 60 odd provinces Leiden 2004 ISBN 90 74822 60 6 Amy G Poster Henry D Smith II Hiroshige One Hundred Famous Views of Edo New York 1986 ISBN 0 8076 1143 3 Isaburo Oka Hiroshige Japan s Great Landscape Artist Tokyo London New York 1992 TB 1997 ISBN 4 7700 2121 6 Charlotte van Rappard Boon Catalogue of the Collection of Japanese Prints Part IV Hiroshige and the Utagawa school Japanese prints c 1810 1860 Amsterdam 1984 Adele Schlombs Hiroshige 1797 1858 Master of Japanese Ukiyo e Woodblock Prints Koln Taschen 2010 ISBN 978 3 8365 2358 5 Michail Uspenski Hiroshige Hundert Ansichten von Edo Bournemouth 1997 ISBN 1 85995 332 8 Anmerkungen Bearbeiten Dieses Datum ist nicht gesichert es findet sich nur im Text des von Kunisada I angefertigten Gedachtnisbilds Hiroshiges das anlasslich seines Tods im Jahr 1858 entstand Siehe hierzu Forrer S 11 Siehe hierzu englische Wikipedia Anmerkung 2 The firemen of his day appear to have actually spent most of their time gambling drinking or otherwise amusing themselves Eigene Ubersetzung Die Feuerwehrmanner seiner Zeit scheinen offensichtlich den grossten Teil ihrer Zeit mit Spielen Trinken und anderen Vergnugungen verbracht zu haben p 2 of Ando Hiroshige authored by Professor Seiichirō Takahashi head of the Japan Art Academy and Minister of Education in 1947 trans by Charles S Terry published by the Charles E Tuttle Company in 1956 Als zweifelhaft muss die Geschichte gelten dass die Entwurfe fur die Drucke dieser Serie auf eigenhandige Skizzen Hiroshiges zuruckzufuhren sind die im Jahr 1832 anlasslich einer Delegationsreise im Auftrag des Shōgun an den kaiserlichen Hof in Kyōto entstanden waren Die Geschichte stammt von Hiroshige III einem Schuler Hiroshiges der sie dem ersten Biographen Hiroshiges Iijima Kyōshin erzahlt haben soll der sie 1894 veroffentlichte Forrer S 17 Ein wissenschaftlich nachprufbarer Beleg hierfur existiert nicht Nach der Angabe auf der Internetseite von artelino war Otatsu eine Adoptivtochter Einzelnachweise Bearbeiten a b Forrer S 11 a b c d Oka S 69 a b Bogel S 10 a b Oka S 70 a b c d Artikel Hiroshige auf der englischen Wikipedia a b Oka S 71 a b c Forrer S 12 Forrer S 13 Oka S 74 Bogel S 10 In Utagawa retsuden Das Leben der Utagawa Kunstler von Ijjima Kyōshin zitiert nach Oka S 74 Andreas Marks Kunisada s Tōkaidō Riddles in Japanese Woodblock Prints Hotei Publishing Leiden 2013 ISBN 9789004191464 S 46 englisch Setsuko Kuwabara Hōeidō ban Hiroshige Tōkaidō Gojusan tsugi In Andon 77 Society for Japanese Arts November 2004 S 51 englisch Oka S 67 Forrer S 25 Takahashi Seiichirō Hiroshige zitiert nach Oka S 68 Uspenski S 14 a b Clark S 182 Friedrich B Schwan Handbuch Japanischer Holzschnitt Hintergrunde Techniken Themen und Motive Iudicium Munchen 2003 ISBN 3 89129 749 1 S 247 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Utagawa Hiroshige Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Utagawa Hiroshige im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Utagawa Hiroshige in der Deutschen Digitalen Bibliothek Suche nach Utagawa Hiroshige im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Werke von Utagawa Hiroshige bei Zeno org https www hiroshige org uk Japanischer Name Wie in Japan ublich steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen Somit ist Andō bzw Utagawa der Familienname Hiroshige der Vorname Normdaten Person GND 118551469 lobid OGND AKS LCCN n50044379 NDL 00272450 VIAF 19678928 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Utagawa HiroshigeALTERNATIVNAMEN Andō Hiroshige Ichiyusai Hiroshige HiroshigeKURZBESCHREIBUNG japanischer KunstlerGEBURTSDATUM 1797GEBURTSORT EdoSTERBEDATUM 12 Oktober 1858 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Utagawa Hiroshige amp oldid 238321606