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Hilde Walter 4 Marz 1895 in Berlin 22 Januar 1976 in West Berlin war eine deutsche Publizistin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHilde Walter besuchte die Soziale Frauenschule bei Alice Salomon in Berlin Bis 1918 arbeitete sie als Sozialarbeiterin Spater studierte sie Literatur und Kunstgeschichte an der Berliner Universitat Nach dem Ersten Weltkrieg begann sie journalistisch zu arbeiten anfangs fur die Deutsche Allgemeine Zeitung Spater schrieb sie fur das liberale Berliner Tageblatt und fur die Gewerkschaftspresse Von 1927 bis 1933 verfasste sie Artikel fur die Weltbuhne und war auch in deren Redaktion tatig Walters Themenschwerpunkte waren Sozialpolitik Arbeitsgesetzgebung und Frauen im Berufsleben Sie wurde Mitglied des Anfang 1930 von der Berliner Chirurgin Edith Peritz gegrundeten deutschen Clubs des Frauenverbandes Soroptimist International Walter berichtet dass sie und andere Oppositionelle nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten anfanglich deren Antisemitismus unterschatzten und glaubten am meisten gefahrdet seien die politischen Gegner der Nationalsozialisten wahrend unpolitische Juden nichts zu furchten hatten 1 Ende Februar 1933 wurde Walter denunziert einen Witz uber den Reichstagsbrand erzahlt zu haben Sie wurde daraufhin zweimal verhort und ihre Wohnung mehrfach durchsucht ohne dass sie verhaftet wurde Walter glaubte dass sie als weniger bekannte Journalistin und als Frau von der Regierung weniger ernst genommen wurde 2 Obwohl Walter eine Emigration unausweichlich erschien zogerte sie einen Reisepass zu beantragen um nicht die Aufmerksamkeit der Behorden auf sich zu ziehen Als der Herausgeber der Weltbuhne Carl von Ossietzky nach dem Reichstagsbrand verhaftet wurde blieben Walter und die Sekretarin der Weltbuhne Hedwig Hunicke die einzigen Personen in Deutschland welche ihn finanziell und mit Nahrung unterstutzten Walter und Hunicke kummerten sich zudem um von Ossietzkys Ehefrau Maud und die Tochter Rosalind Walter stellte Kontakte zu auslandischen Autoren und Politikern her um von Ossietzky zu unterstutzen und Geld fur ihn zu sammeln Am Vortag des Judenboykotts vom 1 April 1933 ersuchte die Anordnung des Reichskommissars fur das Preussische Justizministerium alle Prasidenten der Oberlandesgerichte Generalstaatsanwalte und Prasidenten der Strafvollzugsamter in Preussen 3 darum mit den Anwaltskammern oder ortlichen Anwaltsvereinen noch heute zu vereinbaren dass ab morgen fruh 10 Uhr nur noch bestimmte judische Rechtsanwalte und zwar in einer Verhaltniszahl die dem Verhaltnis der judischen Bevolkerung zur sonstigen Bevolkerung etwa entspricht auftreten und diese Rechtsanwalte im Einvernehmen der Gaugruppen des Bundes nationalsozialistischer deutscher Juristen auszuwahlen und zu bestimmen Wo eine Vereinbarung dieses Inhaltes infolge Obstruktion der judischen Anwalte nicht zu erzielen ist ersuche ich das Betreten des Gerichtsgebaudes diesen zu verbieten Das Gesetz uber die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft vom 7 April 1933 sah zudem vor Personen die nicht arischer Abstammung sind oder sich in kommunistischem Sinne betatigt haben aus der Anwaltschaft auszuschliessen Walter befurchtete daher auch ihre Tatigkeit als freie Gerichtsreporterin nicht fortzusetzen zu konnen Ihr Verlag bot ihr daraufhin an uber ahnliche Themen zu schreiben welche keinen Besuch von Prozessen erforderten Auch dies wurde Walter unmoglich infolge des Ausschlusses von Juden und Kommunisten aus ihrem Berufsverband im Sommer 1933 Die zur Berufsausubung erforderliche Zulassung zum Schriftleiterberuf nach dem Schriftleitergesetz vom 1 Oktober 1933 konnte sie mangels arischer Abstammung ohnehin nicht erlangen Im November 1933 floh sie nach Frankreich wo sie von einem Soroptimist Mitglied aufgenommen wurde Sie war fuhrend im Freundeskreis Carl von Ossietzky der diesen und seine Familie unterstutzte Von Paris aus leitete Hilde Walter als Nachfolgerin des im August 1935 verstorbenen Hellmut von Gerlach eine internationale Kampagne dem inhaftierten Ossietzky den Friedensnobelpreis zu verleihen wie es 1936 dann auch geschah 1940 wurde sie in Gurs interniert konnte dort aber entweichen 1941 gelang ihr mit einem Not Visum die Flucht in die USA Dort grundete sie eine Agentur fur Exilautoren 1952 kehrte sie als Korrespondentin des American Council on Germany nach Berlin zuruck Mit Lotte Philips der zweiten Ehefrau Alfred Wieners befreundet verfasste sie 1959 auf dessen Anfrage fur die Wiener Library einen Augenzeugenbericht uber die fruhen Jahre des nationalsozialistischen Diktatur Sie erhielt 1965 das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse Literatur BearbeitenHilde Walter Eyewitness testimony 1959 Wiener Library Document Collection 1641 Eyewitness testimony series reference P II a No 1090 Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Bd 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 792 f Gerhard Kraiker Elke Suhr Carl von Ossietzky Reinbek bei Hamburg 1994 ISBN 3 499 50514 2 Frithjof Trapp Knut Bergmann Bettina Herre Carl von Ossietzky und das politische Exil Die Arbeit des Freundeskreises Carl von Ossietzky in den Jahren 1933 1936 Hamburg 1988 Leo Katcher Post mortem the Jews in Germany now 1968 S 88 90 Walter Hilde In Ernst Fischer Verleger Buchhandler amp Antiquare aus Deutschland und Osterreich in der Emigration nach 1933 Ein biographisches Handbuch 2 Auflage Berlin De Gruyter 2020 S 540Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hilde Walter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Paula Oppermann Beyond a Biography Hilde Walter s Testimony and a Research Journey through the Wiener Library Archives Wiener Library 19 Marz 2015 Collection Freundeskreis Carl von Ossietzky beim Internationalen Institut fur SozialgeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Of course we all abhorred the Anti Semitism of the Nazis But we saw ourselves and our friends as the actual victims and the most endangered enemies of the Nazis Jews as much as Non Jews and thought that the a political Jews had nothing to fear zitiert nach Paula Oppermann Beyond a Biography Hilde Walter s Testimony and a Research Journey through the Wiener Library Archives Wiener Library 19 Marz 2015 I was only a second rate oppositionist and considerably unimportant compared to the journalists and politicians who were arrested at that time and finally women were not taken seriously in general zitiert nach Paula Oppermann Beyond a Biography Hilde Walter s Testimony and a Research Journey through the Wiener Library Archives Wiener Library 19 Marz 2015 holocaust chronologie de Memento des Originals vom 24 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www holocaust chronologie deNormdaten Person GND 117131105 lobid OGND AKS LCCN n96080140 VIAF 27840589 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Walter HildeKURZBESCHREIBUNG deutsche JournalistinGEBURTSDATUM 4 Marz 1895GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 22 Januar 1976STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hilde Walter Journalistin amp oldid 238683512