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Hexe Kobes 24 Februar 1865 in Bensberg 17 Marz 1944 in Bergisch Gladbach war ein deutscher Altmaterialhandler und stadtbekanntes Original von Bergisch Gladbach Sein richtiger Name war Jakob Altenrath Foto von Hexe Kobes um 1910 In der oberen Hauptstrasse von Bergisch Gladbach steht dieses Denkmal von Hexe Kobes Der Gladbacher Fronhof um 1910 Kobes ist die kolsche Form von Jakob 1 und gleichermassen auch in anderen Dialekten im Rheinland vertreten wird aber gelegentlich auch in der Nebenbedeutung eigensinniger kantiger oder vierschrotiger Mensch verwendet 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Der Handler 3 Der Zauberer 4 Der Sammler und sein Museum 5 Der Schelm 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksLeben BearbeitenSeine ulkigen Redewendungen und Zauberkunste verschafften ihm eine gewisse Volkstumlichkeit und seinen Spitznamen wobei die Leute der und nicht die Hexe Kobes sagten Er war verheiratet und hatte zehn Kinder Die Familie wohnte im Gladbacher Fronhof den man 1959 abgerissen hat Dort betrieb er einen An und Verkauf von Altmaterial jeglicher Art Er war klein und schmachtig und hatte einen ordentlich gezwirbelten Schnauzbart Seine Behandigkeit und Beweglichkeit traf allseits auf grosse Anerkennung Auf dem Kopf hatte er eine blaue verblichene Militarmutze Dazu trug er ein Kamisol das zugeknopft bis an die Knie reichte und Armel hatte die ruckseitig einen ehrwurdigen Glanz aufwiesen Er war ein Allerweltskerl der uber viel Phantasie und ein reiches Wissen verfugte Von Jahr zu Jahr vergrosserten sich sein Geschaft das er betrieb und seine Familie Geld war fur ihn kein Bedurfnis 3 Der Handler BearbeitenHexe Kobes war ein kleiner Handler der jegliches Altmaterial kaufte und verkaufte Hinter seinem Haus turmten sich Haufen von Eisen und Knochen uber denen im Sommer Scharen von Fliegen und Mucken schwebten Er hatte einen guten Ruf als redlicher und ehrlicher Mann und muhte sich taglich mit einer Sackkarre ab mit der er weiteres Material heranschaffte Ausrangierten Gebrauchsgegenstanden die nur wenig beschadigt oder verrostet waren gab er mit Eifer viel Geschick Lack und Farbe ein neues Aussehen und Glanz Dann stellte er sie im Vorraum zum Verkauf aus Hier war alles zu finden von Ofen zu Putten Gipsfiguren Blumenstander Standuhren Topfen Schalen Petroleumlampen Kommoden Schranken und mehr 3 Der Zauberer BearbeitenSeine Zauberkunste waren beruhmt Oft traf man ihn auf den Kirmessen wo man seine Redensarten und Vorfuhrungen bewundern konnte Bei solchen Gelegenheiten zog er den verblufften Zuschauern Geldstucke aus Mund und Nase oder weisse Mause aus der Tasche Mit pfeifendem Gerausch schob er sich einen vierzolligen Nagel in die Nase bis er verschwunden war Besonderes Vergnugen bereiteten seine Kartentricks 3 Der Sammler und sein Museum BearbeitenViele Gegenstande die in seine Hande kamen begeisterten ihn so sehr dass er sich nicht mehr von ihnen trennen wollte Das brachte ihn auf die Idee ein Museum einzurichten das er offentlich machte Uber der Tur brachte er ein Schild mit der Aufschrift Museum an Wenn er Gaste durch seine Museumsraume fuhrte war er der Direktor der mit geistvoller Komik seine Sammlung vorzeigte 3 Seine Tochter Maria berichtete nach seinem Tod dass viele Leute ihm immer wieder Gegenstande aus seiner Sammlung abkaufen wollten er aber nichts davon hergegeben habe Sie habe oft samstags mit ihrer Mutter zusammen viele Einzelstucke mit einer Mischung aus Sand Essig und Salmiakgeist blank geputzt damit sich die Sonne darin spiegeln konnte 4 Der Schelm BearbeitenBei seinen Fuhrungen in seinem Museum erzahlte er auch regelmassig haarstraubende Geschichten zu einigen Ausstellungsstucken Auf einem Tisch lag zum Beispiel der Bauchriemen des Schinderhannes An einer anderen Stelle standen die Reitstiefel des Jan von Werth An einer Wand lehnte das Schwert eines Spartaners erbeutet in der Schlacht von Marathon Neben der Schnupftabakdose des Propheten Mohammed schaute der gebleichte Schadel des Wolfs hervor der Rotkappchen und dessen Oma aufgefressen hatte Schliesslich gab es auch einen versteinerten Rossapfel eines romischen Streitrosses 3 Bekannt ist noch folgende Geschichte Hexe Kobes fragte einen Bekannten Sag hur ens Jupp kanns de mir nit fonnef Mark liehne Sag hor mal Josef kannst du mir nicht funf Mark leihen Antwort Jo wann krijen ech die dann widder Ja wann bekomme ich die denn zuruck Hexe Kobes erneut Jo wenn de die widder han moss dann kanns de se och behale Ja wenn du die zuruckhaben musst dann kannst du sie auch behalten Einzelnachweise Bearbeiten Band 2 Seite 68 links in Adam Wrede Neuer Kolnischer Sprachschatz 3 Bande mit 1168 Seiten Greven Verlag Koln 12 Auflage 1999 ISBN 3 7743 0243 X Peter Honnen Alles Kokolores Worter und Wortgeschichten aus dem Rheinland Greven Verlag Koln 2008 ISBN 978 3 7743 0418 5 Seite 127 a b c d e Hermann Haas Jakob Altenrath Museumsleiter und Zauberer in Bergisch Gladbach in Bergischer Kalender 1958 S 55 ff Maria Altenrath Gross Kellwing Erinnerungen einer Tochter Altenraths an ihren Vater ohne Datum Stadtarchiv Bergisch Gladbach E 3 395Literatur BearbeitenTotenglocke Nachruf fur Jakob Altenrath in Westdeutscher Beobachter vom 22 Marz 1944 Totenzettel Stadtarchiv Bergisch Gladbach R 7 26 1Weblinks BearbeitenLebenskunstler und listiger SchelmPersonendatenNAME Hexe KobesALTERNATIVNAMEN Altenrath Jakob wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Altmaterialhandler und Original von Bergisch GladbachGEBURTSDATUM 24 Februar 1865GEBURTSORT BensbergSTERBEDATUM 17 Marz 1944STERBEORT Bergisch Gladbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hexe Kobes amp oldid 236762687