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Das Herrenhaus Carlsburg oder heute auch Karlsburg ist das bedeutendste Gebaude innerhalb einer Gutshofanlage mit mehreren Bauwerken in der Siedlung Karlsburg bereits 1335 als Gereby erwahnt und 1807 in Karlsburg umbenannt Das Herrenhaus Carlsburg gehort als Mittelpunkt des einstigen Adligen Guts Gereby benannt nach der fruheren Ansiedlung zu den wesentlichen Kulturdenkmalen der Gemeinde Winnemark im Amt Schwansen im nordlichen Schleswig Holstein Das auch als Schloss Carlsburg bekannte Gebaude war unter anderem im Besitz der Herzoge von Schleswig Holstein Sonderburg Glucksburg und befindet sich heute in Privatbesitz Es handelt sich um ein Landschloss mit Festsaal 25 Wohnungen mehreren Buros und einem Cafe Sudfassade vom Herrenhaus Carlsburg am Muhlenholzer Weg in KarlsburgDas Herrenhaus Carlsburg Blick auf die Sudfassade Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Uberblick 1 1 Vom 16 bis zum 18 Jahrhundert 1 2 Vom 19 Jahrhundert bis zur Gegenwart 2 Das Herrenhaus und der Park 3 Anwesen um das Herrenhaus 4 Literatur 5 WeblinksGeschichtlicher Uberblick BearbeitenVom 16 bis zum 18 Jahrhundert Bearbeiten Das Gut in der Nahe der Schlei ging aus dem Dorf Gereby hervor das 1539 in den Besitz der Familie Rantzau gelangte Unter dem ersten Gutsherren Cai Rantzau wurde das Dorf weitgehend abgebrochen und stattdessen ein grosser Wirtschaftshof angelegt als dessen Mittelpunkt ein burgartiges befestigtes Herrenhaus errichtet wurde Das Gut blieb nur zwei Generationen im Besitz der Rantzaus dann wurde es 1586 an ein Mitglied der Familie Ahlefeld veraussert Durch Erbgange oder Verkaufe wechselten die Besitzer in der Folgezeit von 1598 bis 1671 gehorte das Gut der Familie Rathlow Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges und auch wahrend des sogenannten Polackenkriegs wurde das Gut ausgeplundert Von 1671 bis 1785 gehorte es der Familie von Brombsen Um 1720 wurde auf dem Gut ein neues Herrenhaus errichtet und ein grosser barocker Garten angelegt Zum Ende des 18 Jahrhunderts gelangte das Gut an Karl von Hessen Kassel der im nahen Schleswig auf Schloss Gottorf als Statthalter Schleswig Holsteins residierte Unter seiner Herrschaft wurde 1790 die Leibeigenschaft auf Gereby aufgehoben und die Landereien parzelliert und weitgehend verpachtet Vom 19 Jahrhundert bis zur Gegenwart Bearbeiten 1826 wurde das Gut nach dem neuen Besitzer in Carlsburg umbenannt und das Herrenhaus im selben Jahrzehnt umgebaut Es diente in dieser Zeit vorwiegend der Unterbringung des Pachters des Forsters und anderer Mitglieder des verbliebenen Gutsbezirks nur selten wurde es durch die Familie des Landgrafen genutzt Durch einen Erbgang gelangte das Herrenhaus im Laufe des 19 Jahrhunderts in den Besitz des herzoglichen Hauses Schleswig Holstein Sonderburg Glucksburg und verblieb in der Folgezeit in deren Besitz Wahrend des Zweiten Weltkriegs beherbergte das Haus ausgebombte Fluchtlinge aus Kiel nach dem Krieg wurden die verbliebenen Landereien verpachtet und die herzogliche Familie grundete im nicht weit entfernten Herrenhaus Louisenlund 1949 ein Internat Das Carlsburger Herrenhaus wurde der Stiftung 1951 als Wohnort der unteren Schulstufen zugefuhrt und behielt diese Funktion mehrere Jahrzehnte Das Herrenhaus ging spater an eine therapeutische Einrichtung uber und diente der stationaren Rehabilitation Suchtkranker Die Gesellschaft ging 2005 in Insolvenz Nach einer Zeit des Leerstands wurde das Gebaude an einen danischen Kaufer veraussert und befindet sich heute in Privatbesitz Der einstige Gutshof befindet sich noch immer im Besitz der alten Pachterfamilie Schloss und Park sind nicht offentlich zuganglich und nur begrenzt von aussen zu besichtigen Das Herrenhaus und der Park Bearbeiten nbsp Blick durch den Park auf die Gartenfassade des HerrenhausesDas Herrenhaus wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut erweitert und Teile wieder abgebrochen Es entstammt im Kern noch dem Bau von 1720 bis 1727 Das heute aus einem schlichten langen Baukorper bestehende Gebaude besass einst zwei sudliche Flugel die im 19 Jahrhundert abgebrochen wurden Die heutige Gestalt des Schlosses ist das Ergebnis des Umbaus ab 1822 Es handelt sich um einen breiten Bau von zwolf Fensterachsen mit einem turmartigen Mittelrisalit der bis 1853 durch eine Laterne bekront war Der Gesamteindruck der Carlsburg ahnelte damit in Aufbau und Proportionen dem Sudflugel des Gottorfer Schlosses der Residenz Karl von Hessen Kassels Die herzogliche Familie erwog 1876 das Carlsburger Herrenhaus durch zwei nordliche Flugel und zwei Treppenturme in den Gebaudewinkeln zu erweitern die Plane wurden jedoch nie umgesetzt Im Inneren hat sich nur wenig der Ausstattung eines Landschlosses erhalten im Obergeschoss hat sich als bedeutendster Raum des Hauses ein Festsaal im Stil der Regence erhalten Mit dem Neubau des Herrenhauses wurde nordlich des Baus ein grosszugiger Garten im Stil des Barock angelegt Der Garten in direkter Nahe des Hauses bestand aus grossen mit Blumenmustern bepflanzten Parterres und einer zentralen Sichtachse die durch eine Allee gegliedert wurde und 500 Meter in die Ferne fuhrte Der barocke Garten wurde im 19 Jahrhundert in einen Landschaftspark umgestaltet die Mittelallee von 1737 blieb allerdings unangetastet und ist bis heute weitgehend erhalten Anwesen um das Herrenhaus BearbeitenNeben vier weiteren Wohnhausern gibt es innerhalb der Gutshofanlage noch wirtschaftliche Nebengebaude wie Pferdestall Grillhaus und Werkstattgebaude sowie ca 3 650 m an Wohn und Nutzflachen Parkanlage und Pferdekoppel Das Gutshofanwesen hat eine Grundstucksflache von 82 454 m und besitzt eine 650 m lange nicht offentliche Zufahrt uberwiegend auf eigenem Grund und Boden vom Kollnerfeld uber die Karlsburger Alle mit sehr altem Baumbestand zum Herrenhaus Literatur BearbeitenHenning v Rumohr Schlosser und Herrenhauser im Herzogtum Schleswig Droemer Knaur 1983 Henning v Rumohr Schlosser und Herrenhauser im Herzogtum Schleswig neubearb von Cai Asmus v Rumohr 1987 Verlag Weidlich Wurzburg 3 Auflage ISBN 3 8035 1302 2 S 194 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hamburg Schleswig Holstein Deutscher Kunstverlag Munchen 3 Auflage ISBN 978 3 422 03120 3 2009 Deert Lafrenz Gutshofe und Herrenhauser in Schleswig Holstein Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Schleswig Holstein 2015 Michael Imhof Verlag Petersberg 2 Auflage ISBN 978 3 86568 971 9 S 119Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herrenhaus Karlsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt des Carlsburger Gutshofs mit Bildern des Schlossgelandes54 618279 9 95276 Koordinaten 54 37 5 8 N 9 57 9 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrenhaus Carlsburg amp oldid 224030515