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Hermannsfeld Rhönblick Hermannsfeld ist ein Ortsteil der Gemeinde Rhönblick vor der Rhön im Landkreis Schmalkalden Meini

Hermannsfeld (Rhönblick)

Hermannsfeld ist ein Ortsteil der Gemeinde Rhönblick vor der Rhön im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen.

Hermannsfeld
Gemeinde Rhönblick
Koordinaten: 50° 30′ N, 10° 19′ OKoordinaten: 50° 30′ 15″ N, 10° 19′ 13″ O
Höhe: 375 (367–396) m ü. NN
Fläche: 60,2 ha
Einwohner: 253 (2021)
Bevölkerungsdichte: 420 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1996
Postleitzahl: 98617
Vorwahl: 036945
Hermannsfeld von Süden
Hermannsfeld von Süden
Das Weltfriedenskreuz und ein alter DDR-Grenzwachturm bei Hermannsfeld
Kirche in Hermannsfeld
Jagdschloss Fasanerie

Lage Bearbeiten

Das Dorf liegt im Süden der Gemeinde Rhönblick westlich von Henneberg an der Landesgrenze zu Bayern. Durch den Ort führt die Landesstraße 2625. Des Weiteren zweigt die Kreisstraße 69 nach Völkershausen in Bayern ab. Hermannsfeld liegt im Biosphärenreservat Rhön. In der Nähe des Ortes fließt die Sülze.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde 1144 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte zum Amt Maßfeld der Grafschaft Henneberg-Schleusingen. 1680 kam er zum Herzogtum Sachsen-Meiningen.

Hermannsfeld war von 1600 bis 1661 von Hexenverfolgungen betroffen: Sieben Personen wurden in den Hexenprozessen angeklagt, vier Personen hingerichtet, von drei Prozessen ist der Ausgang unbekannt. Das erste Opfer war Brigitta Scharfenberg.

Hermannsfelder See Bearbeiten

Die große Wiesenfläche westlich vom Dorf war bis 1800 ein fischreicher See von circa 100 ha Fläche, genannt „Hermannsfelder See“. Das Abfischen wurde wiederholt mit einem großen Volksfest unter Beteiligung des Landesherrn verbunden, bis Herzog Georg I. den See trockenlegen und in Wiesen umwandeln ließ.

Auf einer durch einen Damm mit dem Lande verbundenen Insel stand die berühmte Wallfahrtskapelle St. Wolfgang, 1462/76 durch Wilhelm III. von Henneberg anstelle eines Vorgängerbaues errichtet und 1525 von den Bauern zerstört. Erhalten sind nur noch Reste der Umwehrungsmauer der im 16. Jahrhundert aufgegebenen Kapelle.

In dem einst zum See gehörigen Fischhaus wurde 1860 ein „Rettungshaus für verwahrloste Kinder“ untergebracht, das fast 100 Jahre bestand. Oberhalb desselben stand im Mittelalter eine Kemenate, der „Turm“ genannt. Sie war verschiedenen Burgmännern zur Wehr überlassen und 1525 ebenfalls zerstört worden.

Fasanerie Bearbeiten

Das Jagdschloss Fasanerie wurde um 1790 im klassizistischen Stil erbaut. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau mit dreigeschossigem Mittelbau. Erbauer war Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen. Umgeben ist das Schloss von einer Parkanlage, der sich ein Naturlehrpfad anschließt. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein historisches Forsthaus. Bis Herbst 2010 wurde die Fasanerie als Gaststätte und Infozentrum Biosphärenreservat Rhön genutzt.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Kirche mit Umwehrung
  • Eingangstor mit Inschrift zum alten Friedhof
  • Fischhaus mit Bernhardshaus
  • Weltfriedenskreuz und Grenzturm auf dem Dachsberg
  • Wüstung Ellenbach
  • Reste Umwehrungsmauer von Sankt Wolfgang
  • vier Brunnen
  • zwei Backhäuser
  • Hirtenhaus
  • Große Eiche beim Thurmgut mit einem Brusthöhenumfang von 7,65 m (2015).

Sonstiges Bearbeiten

Der in Hermannsfeld stationierte DDR-Grenzsoldat Manfred Weiß wurde am 19. Mai 1962 von einem flüchtenden Kameraden getötet.

Literatur Bearbeiten

  • Hermannsfeld, in: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens. Stadt Meiningen und die Landorte, Jena 1909, Seite 371 ff.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. HCS-Content GmbH Germany: Rhönblick-Gemeinde stabil: Hochburg für Adebar war Stedtlingen – inSüdthüringen. Abgerufen am 4. November 2022.
  2. Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 134 f.; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Hermannsfeld, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 240–244, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).
  3. (Memento vom 4. Februar 2020 im Internet Archive)
  4. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hermannsfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Veröffentlichungsdatum:
Hermannsfeld ist ein Ortsteil der Gemeinde Rhonblick vor der Rhon im Landkreis Schmalkalden Meiningen in Thuringen HermannsfeldGemeinde RhonblickKoordinaten 50 30 N 10 19 O 50 504166666667 10 320277777778 375 Koordinaten 50 30 15 N 10 19 13 OHohe 375 367 396 m u NNFlache 60 2 haEinwohner 253 2021 1 Bevolkerungsdichte 420 Einwohner km Eingemeindung 1 August 1996Postleitzahl 98617Vorwahl 036945Hermannsfeld von SudenHermannsfeld von SudenDas Weltfriedenskreuz und ein alter DDR Grenzwachturm bei HermannsfeldKirche in HermannsfeldJagdschloss Fasanerie Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Hermannsfelder See 3 Fasanerie 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksLage BearbeitenDas Dorf liegt im Suden der Gemeinde Rhonblick westlich von Henneberg an der Landesgrenze zu Bayern Durch den Ort fuhrt die Landesstrasse 2625 Des Weiteren zweigt die Kreisstrasse 69 nach Volkershausen in Bayern ab Hermannsfeld liegt im Biospharenreservat Rhon In der Nahe des Ortes fliesst die Sulze Geschichte BearbeitenDer Ort wurde 1144 erstmals urkundlich erwahnt Der Ort gehorte zum Amt Massfeld der Grafschaft Henneberg Schleusingen 1680 kam er zum Herzogtum Sachsen Meiningen Hermannsfeld war von 1600 bis 1661 von Hexenverfolgungen betroffen Sieben Personen wurden in den Hexenprozessen angeklagt vier Personen hingerichtet von drei Prozessen ist der Ausgang unbekannt Das erste Opfer war Brigitta Scharfenberg 2 Hermannsfelder See Bearbeiten Die grosse Wiesenflache westlich vom Dorf war bis 1800 ein fischreicher See von circa 100 ha Flache genannt Hermannsfelder See Das Abfischen wurde wiederholt mit einem grossen Volksfest unter Beteiligung des Landesherrn verbunden bis Herzog Georg I den See trockenlegen und in Wiesen umwandeln liess Auf einer durch einen Damm mit dem Lande verbundenen Insel stand die beruhmte Wallfahrtskapelle St Wolfgang 1462 76 durch Wilhelm III von Henneberg anstelle eines Vorgangerbaues errichtet und 1525 von den Bauern zerstort Erhalten sind nur noch Reste der Umwehrungsmauer der im 16 Jahrhundert aufgegebenen Kapelle In dem einst zum See gehorigen Fischhaus wurde 1860 ein Rettungshaus fur verwahrloste Kinder untergebracht das fast 100 Jahre bestand Oberhalb desselben stand im Mittelalter eine Kemenate der Turm genannt Sie war verschiedenen Burgmannern zur Wehr uberlassen und 1525 ebenfalls zerstort worden 3 Fasanerie BearbeitenDas Jagdschloss Fasanerie wurde um 1790 im klassizistischen Stil erbaut Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau mit dreigeschossigem Mittelbau Erbauer war Herzog Georg I von Sachsen Meiningen Umgeben ist das Schloss von einer Parkanlage der sich ein Naturlehrpfad anschliesst In unmittelbarer Nahe befindet sich ein historisches Forsthaus Bis Herbst 2010 wurde die Fasanerie als Gaststatte und Infozentrum Biospharenreservat Rhon genutzt Hauptartikel Jagdschloss Fasanerie Hermannsfeld Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche mit Umwehrung Eingangstor mit Inschrift zum alten Friedhof Fischhaus mit Bernhardshaus Weltfriedenskreuz und Grenzturm auf dem Dachsberg Wustung Ellenbach Reste Umwehrungsmauer von Sankt Wolfgang vier Brunnen zwei Backhauser Hirtenhaus Grosse Eiche beim Thurmgut mit einem Brusthohenumfang von 7 65 m 2015 4 Siehe auch Liste der Kulturdenkmale in Rhonblick HermannsfeldSonstiges BearbeitenDer in Hermannsfeld stationierte DDR Grenzsoldat Manfred Weiss wurde am 19 Mai 1962 von einem fluchtenden Kameraden getotet Literatur BearbeitenHermannsfeld in Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Stadt Meiningen und die Landorte Jena 1909 Seite 371 ff Einzelnachweise Bearbeiten HCS Content GmbH Germany Rhonblick Gemeinde stabil Hochburg fur Adebar war Stedtlingen inSudthuringen Abgerufen am 4 November 2022 Kai Lehmann Unschuldig Hexenverfolgung sudlich des Thuringer Waldes Uber 500 recherchierte Falle aus dem 16 und 17 Jahrhundert Wehry Verlag Untermassfeld 2012 ISBN 978 3 9813902 8 5 S 134 f Kai Lehmann Ausstellung Luther und die Hexen Bereich Hermannsfeld Bibliothek Museum 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