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Hermann von Sachsenheim um 1428 1430 15 November 1508 war ein deutscher Politiker aus dem Rittergeschlecht der Sachsenheimer und Sohn des gleichnamigen Minnesangers Als Landhofmeister und Diplomat stand er im Dienst der wurttembergischen Herrscher Die Stadt Sachsenheim verdankt ihm die Verleihung des Stadtrechts 1495 durch den spateren Kaiser Maximilian I Hermann von Sachsenheim 1501 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Ausbildung 1 3 Politik und Diplomatie 1 4 Vermogen 1 5 Sachsenheim Haus 1 6 Lebensabend 2 Familie 3 Mitgliedschaften 4 Der Betende Ritter 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Hermann von Sachsenheim wurde zwischen 1428 und 1430 geboren als Sohn des Minnedichters Hermann von Sachsenheim und seiner ersten Frau Agnes Monch 1 Sein Vater entstammte einem alten Rittergeschlecht aus Sachsenheim war Rat der wurttembergischen Grafen und wandte sich im hohen Alter der Minnesangdichtung zu Familie Ausbildung Bearbeiten Hermann von Sachsenheim begann im Wintersemester 1446 1447 ein Studium an der Universitat Heidelberg Wahrscheinlich beendete er das Studium wie sein Bruder Jorg von Sachsenheim als Baccalaureus Artium 2 Falls er sich wie dieser mit 18 Jahren immatrikulierte ware er 1428 geboren worden War er junger aber mindestens 16 Jahre alt ware er spatestens 1429 oder 1430 geboren worden In jedem Fall ware er ein Sohn von Agnes Monch der ersten Frau des Minnedichters die 1431 starb Politik und Diplomatie Bearbeiten Um 1462 begann Hermann seine politische Karriere Er bekleidete hohe Amter in Wurttemberg und war oft als Gesandter unterwegs zuerst in den 1460er Jahren unter Graf Ulrich dem Vielgeliebten Von 1466 bis 1471 hatte er zum ersten Mal das Amt eines Landhofmeisters inne Der Landhofmeister war der erste Beamte der zunachst fur staatliche nicht fur Geschafte des Hofhalts aufgestellt war Ihm wurden solche Geschafte aus dem ganzen Lande ubertragen ihm lag vor allem die Aufsicht uber die Amtleute ob Er war oberste Instanz fur alle Finanzsachen 3 1468 begleitete er Graf Eberhard im Bart auf einer Pilgerfahrt nach Jerusalem wo er und die ubrigen adligen Begleiter in der Grabeskirche zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen wurden in den 1470er Jahren stand Hermann im Dienst von Mechthild von der Pfalz verwitwete Grafin von Wurttemberg und Mutter von Graf Eberhard im Bart die in Rottenburg am Neckar ihren Sitz hatte Daneben war Hermann Landvogt in Horb und in Rottenburg 1474 war er im Gefolge von Graf Eberhard im Bart als dieser nach Mantua reiste um sich dort mit Markgrafin Barbara Gonzaga zu verheiraten 4 1481 wurde Hermann fur 15 Jahre zum Landhofmeister des Stuttgarter Teils von Wurttemberg bestellt Im Munsinger Vertrag 1482 an dessen Abschluss er zusammen mit Ludwig Vergenhans beteiligt war wurden der Uracher und der Stuttgarter Teil von Wurttemberg wieder vereinigt Eberhard im Bart bisher Graf in Urach ubernahm die Regierung in Stuttgart und sein bisheriger Landhofmeister trat an Hermanns Stelle Hermann diente nun dem Grafen als Rat zu den gleichen Bedingungen wie in seiner vorigen Position als Landhofmeister und war dauernd in der nachsten Umgebung Eberhards 5 1486 entsandte Eberhard im Bart seinen Kanzler Ludwig Vergenhans Johannes Reuchlin und Hermann von Sachsenheim zum Reichstag nach Frankfurt wo diese sich in seinem Auftrag fur die Konigswahl des spateren Kaisers Maximilian I einsetzten 1488 gehorte Hermann zu den Unterzeichnern der Urkunde des Schwabischen Bundes uber den Beitritt von Graf Eberhard im Bart und wurde mit dem Landhofmeister und acht anderen Raten als Vertreter Wurttembergs beim Bund bestellt 6 Die Unterstutzung fur die Konigswahl Maximilians zahlte sich 1495 aus als Maximilian auf dem Reichstag in Worms die Grafschaft Wurttemberg zum Herzogtum erhob und Hermann von Sachsenheim das Stadtrecht fur Grosssachsenheim verlieh 7 Nach dem Tod von Eberhard im Bart 1496 und der baldigen Entmachtung von dessen Nachfolger Eberhard dem Jungeren war Hermann um 1500 vorubergehend Landhofmeister von Markgraf Christoph I von Baden Als Herzog Ulrich 1503 die Volljahrigkeit erlangte ernannte er Hermann zum Rat und Diener auf Lebenszeit und setzte ihn als Verweser des Landhofmeisteramts ein 8 nbsp Haus des Minnedichters Hermann von Sachsenhausen Eckhaus rechts daneben Haus seiner Sohne Jorg und Hermann Erkerhaus um 1900 Vermogen Bearbeiten Nach dem Tod des Vaters 1458 und der Mutter 1459 erbten die Bruder Jorg und Hermann von Sachsenheim eine grosse Anzahl von Immobilien und Grundstucken in Sachsenheim und rund 80 weiteren Orten ausserdem in Stuttgart einen Teil des Laienzehnten und das Sachsenheimsche Haus siehe unten Hinzu kamen Abgaben die ihnen aus ihren Besitzungen zuflossen Die Sachsenheimer waren so begutert dass sie auch den wurttembergischen Herren ofter Darlehen gewahren konnten 9 Sachsenheim Haus Bearbeiten Hauptartikel Sachsenheim Haus Nach dem Tod ihrer Eltern ging das alte Sachsenheim Haus in Stuttgart in den Besitz der beiden Sohne Jorg und Hermann uber Sie bauten 1478 an dieses Gebaude ein weiteres Haus an Beide Hauser bestanden bis zum Zweiten Weltkrieg in dem sie zerstort wurden Lebensabend Bearbeiten Da die beiden Bruder Jorg und Hermann keine mannlichen Nachkommen hatten setzte Hermann Reinhard von Sachsenheim den Ehemann seiner Tochter Margaretha zum Erben ein Er starb am 15 November 1508 im Alter zwischen 78 und 80 Jahren Sein Bruder Jorg starb 4 Monate fruher am 25 Juli im Alter von 80 oder 81 Jahren Hermann wurde in der Stiftskirche der wichtigsten Kirche in Stuttgart beigesetzt wo heute noch das Steinbild des Betenden Ritters an ihn erinnert Familie BearbeitenHermann von Sachsenheim heiratete vor 1489 Susanna Volland Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor 10 Margaretha von Sachsenheim 1556 Sie war verheiratet mit dem Ritter Reinhard von Sachsenheim 1560 der 1544 das Schloss Grosssachsenheim erbaute Der Sohn des Ehepaars war Hans Melchior von Sachsenheim 1559 der sich mit Margaretha von Venningen 1569 verheiratete Susanna von Sachsenheim Sie war mit Kaspar von Nippenburg verheiratet in 2 Ehe mit Hans von Liebenstein Mitgliedschaften BearbeitenRittervereinigung mit Sankt Jorgenschild Teil am Neckar 11 Der Betende Ritter Bearbeiten nbsp Der Betende Ritter 1501 Der Betende Ritter im Chor der Stiftskirche in Stuttgart ist ein fast lebensgrosses Steinbild des Landhofmeisters Hermann von Sachsenheim Das Werk eines nicht bekannten Bildhauers entstand im Jahr 1501 sieben Jahre vor Hermanns Tod Die Figur zeigt einen schlanken Mann von etwa 70 Jahren in voller Rustung kniend mit zum Gebet gefalteten Handen mit Ordenskette und abgenommenem Helm mit gelocktem schulterlangem Haar auf einem kraftigen Kopf mit vorspringendem Jochbein pragnanter Nase zerfurchter Stirn und zahlreichen Falten und tiefen Ringen um die Augen Eine Kopie der Skulptur befindet sich in der Stadtkirche St Fabian und St Sebastian in Sachsenheim 12 Literatur BearbeitenKurt Bachteler Geschichte der Stadt Grosssachsenheim Handels und Gewerbeverein Grosssachsenheim 1962 besonders Seite 69 71 Kurt Bachteler Sachsenheim Tor zum Stromberg Stadt Sachsenheim 1975 Seite 63 80 Adolf Diehl Der betende Ritter in der Stuttgarter Stiftskirche In Wurttembergische Vierteljahrshefte fur Landesgeschichte 1939 Seite 102 126 Dietrich Huschenbett Hermann von Sachsenheim In Kurt Ruh Herausgeberin Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon 3 Ger Hil de Gruyter Berlin 1981 Spalte 1091 1106 Ernst Martin Herausgeber Hermann von Sachsenheim Litterarischer Verein Stuttgart 1878 online Seite 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann von Sachsenheim Landhofmeister Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten Martin 1878 Huschenbett 1981 Spalte 1091 Matrikel Heidelberg Band I Seite 253 247 Diehl 1939 Seite 109 110 Diehl 1939 Seite 110 111 Bachteler 1962 Seite 60 Diehl 1939 Seite 112 Diehl 1939 Seite 114 Diehl 1939 Seite 116 Diehl 1939 Seite 121 Bachteler 1962 Seite 38 43 62 65 66 Bachteler 1975 Seite 59 Wais 1954 2 Seite 44 Diehl 1939 Seite 108 124 Evangelische Kirchengemeinde Grosssachsenheim Bachteler 1962 Seite 65 Diehl 1939 Bachteler 1962 Seite 59 Evangelische Kirchengemeinde Grosssachsenheim Normdaten Person GND 135906504 lobid OGND AKS VIAF 89720951 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sachsenheim Hermann vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Landhofmeister und DiplomatGEBURTSDATUM zwischen 1428 und 1430STERBEDATUM 15 November 1508 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann von Sachsenheim Landhofmeister amp oldid 231989812