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Hermann Stresau 19 Januar 1894 in Milwaukee USA 21 August 1964 in Waldacker Rodermark war ein deutscher Germanist Bibliothekar Ubersetzer und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Familie 1 2 Berufliches Wirken als Bibliothekar 1929 1933 1 3 Tatigkeiten nach der Entlassung aus dem Dienst ab 1933 2 Werke in Auswahl 3 Horspiele 4 Herausgeberschaft 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Familie Bearbeiten Stresau wurde als Sohn deutscher Eltern in Milwaukee Wisconsin geboren 1900 zogen die Eltern 1 zusammen mit der 14 Jahre alteren Tochter und Stresau nach Frankfurt am Main wo er die Schule besuchte und das Abitur ablegte Ab 1912 studierte er Germanistik Kunstgeschichte Philosophie und Geschichte 1915 erwarb er die deutsche Staatsangehorigkeit und meldete er sich als Freiwilliger zum Kriegsdienst Sein Studium nach dem Krieg in Berlin Frankfurt Munchen Greifswald und Gottingen schloss er nie ab Am 4 April 1925 heiratete er Margarete genannt Grete Dubislav 12 April 1885 7 Juli 1958 der einzige Sohn Kurt starb als Kind Grete brachte aus erster Ehe ihren Sohn Heinz Beutin mit in die Ehe dessen Vater als Offizier im Ersten Weltkrieg gefallen war Der Wissenschaftstheoretiker Walter Dubislav 1895 1937 war ihr Bruder Berufliches Wirken als Bibliothekar 1929 1933 Bearbeiten Nach einem bibliothekarischen Volontariat 1928 begann Stresau 1929 seine Tatigkeit als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in Berlin Spandau Er weigerte sich in die NSDAP einzutreten was seine Anstellung gefahrdete 1933 wurde er nach Denunziation als Nationalbolschewik seitens des Spandauer Bibliotheksleiters Max Wieser und einer Mitarbeiterin wegen angeblicher marxistischer Betatigung zum 30 Juni 1933 entlassen Bis 1934 hatte er noch eine Dozentur fur Deutsche Literatur und Volkskunde an den Bibliotheksschulen in Berlin und Stettin die ihm jedoch von deren neuem Leiter Wilhelm Schuster entzogen wurde da Stresau Schusters Ansinnen er musse in die SA oder SS eintreten ablehnte 2 3 Tatigkeiten nach der Entlassung aus dem Dienst ab 1933 Bearbeiten Nach seiner Entlassung arbeitete er als Journalist und Kritiker fur die Neue Rundschau und die Frankfurter Zeitung sowie als Schriftsteller Lektor und aufgrund seiner guten Kenntnisse der amerikanischen Sprache und Kultur als Ubersetzer aus dem Englischen und Amerikanischen 1939 zog er mit seiner Frau von Berlin nach Gottingen um wo er zwangsverpflichtet bis zur Befreiung durch die US Armee als Hilfsarbeiter in den Optischen Werken Josef Schneider amp Co in Weende 4 arbeiten musste Neben zahlreichen journalistischen Arbeiten publizierte er literaturwissenschaftliche Werke uber Joseph Conrad sowie uber deutsche Tragiker Holderlin Kleist Hebbel und Grabbe mehrere Romane sowie seine Tagebucher die 1948 erstmals erschienen 2021 neu aufgelegt wurden und heute als sein Hauptwerk gelten Er hat sich auch als Ubersetzer aus dem englischen und amerikanischen Schrifttum einen Namen gemacht und ubertrug Werke u a von Webb Miller William Faulkner S Hicks Beach Frank Norris Oland D Russell V Cronin und Robert E Sherwood ins Deutsche In der Nachkriegszeit galt er als angesehener Intellektueller der Bundesrepublik Er gehorte ab 1957 dem PEN Zentrum Deutschland an war Mitglied in der Deutschen Akademie fur Sprache und Dichtung sowie Ehrenprasident des Schriftstellerverbandes Niedersachsen Werke in Auswahl BearbeitenJoseph Conrad der Tragiker des Westens Verlag Die Runde 1937 Deutsche Tragiker Holderlin Kleist Grabbe Hebbel Oldenbourg Munchen und Berlin 1939 Adler uber Gallien Roman Societats Verlag Frankfurt a M 1942 An der Werkbank Minerva Berlin 1947 Der Pfiff und andere Kulturmerkwurdigkeiten Badischer Verlag Freiburg i Br 1948 Von Jahr zu Jahr Minerva Verlag Berlin 1948 Das Paradies ist verriegelt Roman Scherz amp Goverts Stuttgart 1954 Ernest Hemingway Colloquium Verlag Berlin 1958 Kopfe des XX Jahrhunderts 6 George Bernard Shaw in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek 1962 rowohlts monographien 59 Thomas Mann und sein Werk Fischer Frankfurt a M 1963 Thornton Wilder Colloquium Verlag Berlin 1963 Kopfe des XX Jahrhunderts 30 Heinrich Boll Colloquium Verlag Berlin 1964 Kopfe des XX Jahrhunderts 35 Von den Nazis trennt mich eine Welt Tagebucher aus der inneren Emigration 1933 1939 Stuttgart Klett Cotta 2021 ISBN 9783608983296 Als lebe man nur unter Vorbehalt Tagebucher aus den Kriegsjahren 1939 1945 Stuttgart Klett Cotta September 2021 ISBN 9783608984729 Horspiele BearbeitenUbersetzung aus dem Englischen 1959 Jane Austen Stolz und Vorurteil Regie Ulrich Lauterbach Horspielbearbeitung HR 1962 Jerome Kilty Geliebter Lugner Regie N N Horspielbearbeitung HR 1963 Jerome Kilty Geliebter Lugner Bearbeitung und Regie Heinz Wilhelm Schwarz Horspielbearbeitung WDR RIAS Berlin Herausgeberschaft Bearbeiten1944 gab er die Dramatischen Dichtungen Christian D Grabbes heraus Literatur BearbeitenStresau Hermann in Wer ist wer Das deutsche Who is who Bd 1 Bundesrepublik Deutschland und Westberlin Berlin Grunewald arani Bd 14 1962 S 1545 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Stresau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek https literaturkritik de stresau von den nazis trennt mich eine welt 27906 html Stresau Hermann in Munzinger Online Personen Internationales Biographisches Archiv URL http www munzinger deEinzelnachweise Bearbeiten Die Mutter war Anna Stresau geborene Kommrusch 1863 1935 stammte aus Bromberg Provinz Posen der Vater war dann in Frankfurt Generalvertreter einer amerikanischen Lederfirma s dazu Hermann Stresau Von den Nazis trennt mich eine Welt Tagebucher aus der inneren Emigration 1933 1939 Stuttgart Klett Cotta 2021 ISBN 9783608983296 S 385 Anmerkung 2 vgl dazu Hermann Stresau Von den Nazis trennt mich eine Welt Tagebucher aus der inneren Emigration 1933 1939 Stuttgart Klett Cotta 2021 ISBN 9783608983296 S 432f vgl Barbian Jan Pieter Die schwierige Suche nach einem Vorbild Hermann Stresau und der bibliothekarische Berufsstand im NS Staat In BuB Forum Bibliothek und Information 63 2011 H 5 S 376 379 sowie derselbe Literaturpolitik im NS Staat Von der Gleichschaltung bis zum Ruin Frankfurt am Main Fischer Taschenbuch Verlag 2010 S 433 435 http www zwangsarbeit in goettingen de texte schneider htmNormdaten Person GND 11899803X lobid OGND AKS LCCN nr89016628 NDL 00457931 VIAF 52489729 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stresau HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Germanist Bibliothekar Ubersetzer und SchriftstellerGEBURTSDATUM 19 Januar 1894GEBURTSORT Milwaukee USASTERBEDATUM 21 August 1964STERBEORT Waldacker Rodermark Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Stresau amp oldid 232734469