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Max Wieser 14 Mai 1890 in Berlin 15 Dezember 1946 in Gottingen war ein deutscher Bibliothekar und Bearbeiter der Liste der 1933 verbrannten Bucher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen von Max Wieser in Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMax Wieser studierte Germanistik Philosophie und Geschichte 1 1918 promovierte er in Heidelberg zum Dr phil mit einer Dissertation uber Deutsche und romanische Religiositat 1920 wurde er Leiter der neu gegrundeten Stadtbucherei Berlin Spandau Er publizierte insbesondere zu Themen der Literaturgeschichte Rassenkunde und Vorgeschichte 2 Der damalige Berliner Oberburgermeister Heinrich Sahm setzte 1933 einen Ausschuss zur Neuordnung der Berliner Stadt und Volksbuchereien ein um die kulturelle Erneuerung der Nation voranzutreiben 3 Zusammen mit Wieser wurden Hans Engelhardt Leiter der Stadtbibliothek Berlin Kopenick und Wolfgang Herrmann Leiter der Zentralstelle fur das deutsche Bibliothekswesen berufen und beauftragt sog Schwarze Listen zu erstellen Diese Liste wurde auf Herrmanns Betreiben dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund zur Verfugung gestellt der am 10 Mai 1933 deutschlandweit die Bucherverbrennungen inszenierte bei der allein in Berlin auf dem Bebel Platz uber 20 000 Bande von 140 Autoren die durch Plunderung von Buchhandlungen Leihbuchereien Bibliotheken und Instituten zusammenkamen verbrannt wurden 1933 denunzierte Wieser seinen Mitarbeiter den Bibliothekar Hermann Stresau den er fachlich angeblich schatzte wegen marxistischer Betatigung und bezeichnete ihn lt Protokoll als Nationalbolschewik 4 Stresau wurde daraufhin von Wieser mit Unterstutzung des Betriebsrats der Bibliothek zum 30 Juni 1933 entlassen 5 Stresau beschreibt in seinem Tagebuch Wiesers Verlogenheit in seiner Angelegenheit 6 sowie Wiesers Versuche sowohl Wolfgang Herrmann als auch den bibliothekarischen Verbandsaktivisten Wilhelm Schuster in dem er einen Konkurrenten sah politisch anzuschwarzen 7 obwohl beide sich ebenfalls langst den Nationalsozialisten verschrieben hatten 1934 wurde Wieser ausgewahlt um als reinrassiger Arier in bestimmter Frist Kinder zu zeugen 8 Publikationen von Max Wieser in Auswahl BearbeitenDer Volksbuchereibau Anh Auslandische Buchereibauten von Erwin Ackerknecht Stettin Verl Bucherei u Bildungspflege 1930 Beziehungen Bucherei und Bildungspflege Beih 9 Rasse und Seele Leipzig Adolf Klein 1933 Literaturfuhrer zum nordischen Gedanken H 1 Volkischer Glaube Blut u Geist Als Wahrzeichen d nord Menschen in Vergangenheit u Gegenwart Leipzig Adolf Klein 1933 Reden und Aufsatze zum nordischen Gedanken H 2 Das Schrifttum zum deutschen Glauben Leipzig Adolf Klein 1936 Literaturfuhrer zum nordischen Gedanken H 3 Literatur BearbeitenSiegfried Schliebs Verboten verbrannt verfolgt Wolfgang Herrmann und seine Schwarze Liste Schone Literatur vom Mai 1933 Der Fall des Volksbibliothekars Dr Wolfgang Hermann In Hermann Haarmann Walter Huder Klaus Siebenhaar Hrsg Das war ein Vorspiel nur Bucherverbrennung Deutschland 1933 Voraussetzungen und Folgen Katalog zur gleichnamigen Ausstellung der Akademie der Kunste Berlin 1983 Medusa Verlagsgesellschaft Berlin Wien 1983 ISBN 3 88602 076 2 S 442 444Einzelnachweise Bearbeiten Wieser Max In Alexandra Habermann Rainer Klemmt Frauke Siefkes Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925 1980 Klostermann Frankfurt am Main 1985 Wieser Max In Kurschners Deutscher Literatur Kalender Nekrolog 1936 1970 De Gruyter Berlin 1973 Hermann Stresau Von den Nazis trennt mich eine Welt Tagebucher aus der inneren Emigration 1933 1939 Stuttgart Klett Cotta 2021 ISBN 978 3 608 98329 6 S 373 Hermann Stresau Von den Nazis trennt mich eine Welt Tagebucher aus der inneren Emigration 1933 1939 Stuttgart Klett Cotta 2021 ISBN 978 3 608 98329 6 S 95f vgl dazu auch Barbian Jan Pieter Die schwierige Suche nach einem Vorbild Hermann Stresau und der bibliothekarische Berufsstand im NS Staat In BuB Forum Bibliothek und Information 63 2011 H 5 S 376 Hermann Stresau Von den Nazis trennt mich eine Welt Tagebucher aus der inneren Emigration 1933 1939 Stuttgart Klett Cotta 2021 ISBN 978 3 608 98329 6 S 33 Hermann Stresau Von den Nazis trennt mich eine Welt Tagebucher aus der inneren Emigration 1933 1939 Stuttgart Klett Cotta 2021 ISBN 978 3 608 98329 6 S 39f und S 43 Hermann Stresau Von den Nazis trennt mich eine Welt Tagebucher aus der inneren Emigration 1933 1939 Stuttgart Klett Cotta 2021 ISBN 978 3 608 98329 6 S 190Normdaten Person GND 118998021 lobid OGND AKS LCCN n93039511 VIAF 71759461 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wieser MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher BibliothekarGEBURTSDATUM 14 Mai 1890GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 15 Dezember 1946STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Wieser amp oldid 218308550