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Hermann Raschke 20 Oktober 1887 in Altona Provinz Schleswig Holstein 3 September 1970 in Bremen war ein deutscher evangelischer Theologe 40 Jahre lang war er Pastor an der Grossen Kirche in Bremerhaven Hermann Raschke Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Zwischen Philologie und Theologie 1 2 Ruhestand in Bremen 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRaschkes Vater war Schmied und starb an Tuberkulose als der Sohn sechs Jahre alt war Die Mutter heiratete darauf den Schneider Friedrich Kriemelmeyer Hermann Raschke machte nach der Hauptschule eine Lehre bei einem Rechtsanwalt Die Abende verbrachte er immer mit der Jugendgruppe des Altonaer Pastoren Clemens Schultz Schultz erkannte Raschkes Begabungen und ermoglichte ihm den Besuch des Hamburger Wilhelm Gymnasiums Die Abiturprufung bestand er im Alter von 23 Jahren Am liebsten hatte er Philosophie studiert aber das von Pastor Schultz verschaffte Stipendium sah allein den Weg in die Evangelische Theologie vor Wahrend des Studiums an der Philipps Universitat Marburg lernte er seine erste Frau Auguste kennen Er zog in den Ersten Weltkrieg und wurde in Galizien verwundet Darauf blieb er freigestellt 1 1917 wurde Raschke als Pastor der Vereinigten Protestantischen Gemeinde in Bremerhaven berufen Zur einjahrigen Tochter Marlott kamen noch die Sohne Hartmann 1918 und Klaus 1920 Die Mutter starb schon 1923 im schlimmsten Jahr der Weimarer Republik Die Haushalterin Hanni Meyer versorgte die Kinder Die zweite Ehe mit Else Madrian aus Bremerhaven scheiterte im dritten Jahr Die dritte Ehe mit Nora Nora et labora war glucklich Ihr entsprang 1931 der Sohn Eckehard 1 Auf Raschkes Vorschlag wurde die Grosse Kirche 1927 nach Johann Smidt benannt Raschke hatte in Bremerhaven einen grossen auch politisch denkenden Freundeskreis Politisch stand er den Sozialdemokraten naher als allen anderen Parteien Eine Zeitlang war er Parteimitglied In der Zeit des Nationalsozialismus hatte er bald Probleme Im April 1933 wurde er durch den gleichgeschalteten Kirchenausschuss der Bremischen Kirche kurzfristig beurlaubt Anders als 34 Bremer Pfarrer hatte er eine Ergebenheitsadresse an die nationalsozialistischen Machthaber nicht unterzeichnet Sein Sohn Hartmann von Jugend auf im Bund mit den Kommunisten kam fur drei Jahre ins Zuchthaus weil er auf einer alten Druckerpresse regierungskritische Schriften verfasst hatte Als die unierte Gemeinde 1940 zwangsweise in die Evangelisch lutherische Landeskirche Hannovers eingegliedert werden sollte setzten er und Ernst Walter Schmidt ihren Verbleib bei der Bremischen Evangelischen Kirche durch Der schwerste der vielen Luftangriffe auf Wesermunde am 18 September 1944 liess von Bremerhaven wenig und von der Kirche nur den Turm stehen Raschkes Stiefvater kam im Pfarrhaus um Zum zweiten Mal in seinem Leben vor dem Nichts stehend machte Raschke sich an den Wiederaufbau Mit seinem Kollegen Schmidt sammelte er die Gemeindeglieder die in die umliegenden Dorfer geflohen oder in den wenigen unzerstorten Hausern Bremerhavens untergekommen waren Fur verdiente Manner aus der Gemeinde stellte er Persilscheine aus 1952 bezog er das neue Pastoren und Gemeindehaus zur Burgermeister Smidt Gedachtniskirche Drei Jahre nach seiner Emeritierung erlebte er im Oktober 1960 die Wiedereroffnung der Grossen Kirche Zur Freude der Bremerhavener Bevolkerung hielt er die Einweihungspredigt 1 Zwischen Philologie und Theologie Bearbeiten Als ausgesprochen liberaler Christ war Raschke angezogen von Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Eduard von Hartmann 1 Meine theologisch wissenschaftliche Entwicklung stand seit 1910 unter dem Einfluss der historisch kritischen Schule die uber Adolf Harnack hinaus die Religionen der Antike besonders des Orients auf die Entstehung des Christentums bis ins Einzelne der Evangelien hinein verfolgte Hier fesselte mich besonders die Frage nach der Sprache die hinter den Evangelien steht insbesondere die Forderung Julius Wellhausens Gottingen dass das Aramaische als Sprache Jesu fur die Erklarung der Evangelien zu berucksichtigen sei Mein Hang zur Metaphysik machte es mir selbstverstandlich dass Jesus Christus eine Gestalt ist die der metaphysischen Sphare des Ewigen und nicht der physischen Sphare des diesseitig Historischen angehort Uber meinem ganzen Denken und Forschen stehen die Worte Fichtes und Lessings Das Metaphysische nicht das Historische macht selig das Historische macht nur verstandig Und das Christentum ware uberhaupt keine Religion und hatte niemals den Sieg uber die hohe antike Metaphysik davongetragen wenn es das ware als was Harnack und der historische Positivismus es uns darstellte Es war einmal ein Mann namens Jesus Hermann Raschke Ruhestand in Bremen Bearbeiten Nach 40 Jahren emeritiert zog Raschke nach Bremen Dort war er gewohnliches Gemeindeglied von St Remberti Als er mit 83 Jahren gestorben war und beigesetzt wurde hielten Rembertis Pastor Heinz Nolle und der Kommunist Folkert Potrykus Grabreden 1 Pastor Raschke liebte das freie Wort Er sprach es aus als die Nacht uber Deutschland lag Die Kanzel wurde zur Tribune fur die Verfolgten des Nationalsozialismus Er war ein Rufer gegen Krieg und Unmenschlichkeit Er und seine Familie haben dafur leiden mussen Folkert PotrykusSchriften BearbeitenDer Romerbrief des Markion nach Epiphanius Bremen 1926 Orte und Wege Jesu nach dem Markus Evangelium Vortrag auf dem Kongress fur Geschichte des Christentums Paris 1927 Revolution um Gott Thesen einer neuen Reformation 1933 Der innere Logos im antiken und deutschen Idealismus Bremen 1949 Das Christusmysterium Wiedergeburt des Christentums aus dem Geiste der Gnosis 1954 Von Kantate zu Kantate 1917 1957 zwei Predigten von Pastor Hermann Raschke an der Vereinigten Protestantischen Gemeinde zur Burgermeister Smidt Gedachtniskirche Bremerhaven 1957 Literatur BearbeitenFrank Muhring Ein flammendes Bekenntnis zum Frieden Pastor Hermann Raschke und der Widerstand in der NS Zeit in Kirchenvorstand der Vereinigten Protestantischen Gemeinde Hg 150 Jahre Grosse Kirche Burgermeister Smidt Gedachtniskirche 2005 S 24 26 Weblinks Bearbeitenradikalkritik deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Frank Muhring Spurensuche nach Pastor Hermann Raschke Teil 2 Bremerhaven 31 August 2004 Normdaten Person GND 116335688 lobid OGND AKS LCCN no2011165203 VIAF 27574409 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Raschke HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe Pastor in BremerhavenGEBURTSDATUM 20 Oktober 1887GEBURTSORT Altona Provinz Schleswig HolsteinSTERBEDATUM 3 September 1970STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Raschke Theologe amp oldid 195622976