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Hermann Barwald auch Hermann Baerwald 7 November 1828 in Nakel an der Netze 19 Februar 1907 in Frankfurt am Main war ein deutscher Padagoge und Autor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Barwald wurde im November 1828 in Nakel an der Netze in Posen als Sohn des judischen Kaufmanns Levin Baerwald geboren Hermann wurde zunachst von Privatlehrern unterrichtet und wechselte dann auf das Gymnasium in Conitz Anschliessend besuchte er das Elisabethgymnasium in Breslau Sein Reifezeugnis erhielt er 1850 Baerwald studierte bis Winter 1852 Philologie und Geschichte an der Universitat Breslau und ging anschliessend an die Humboldt Universitat zu Berlin Er wurde insbesondere von Leopold Ranke beeinflusst der in Berlin lehrte 1855 wurde Baerwald mit einer Arbeit uber Die Erwahlung Konig Rudolfs I von Habsburg promoviert 1856 legte Baerwald die Prufung zum hoheren Lehramt ab Aufgrund der restriktiven Bestimmungen konnte er als Jude jedoch nicht in den Staatlichen Schuldienst ubernommen werden Baerwald wurde sodann Hauslehrer der Kinder des preussischen Konsuls Moritz Ritter von Goldschmidt in Wien Daneben widmete er sich 1856 und 1857 der Erforschung der mittelalterlichen Geschichte und trat in engen Kontakt mit Ottokar Lorenz und Karl Friedrich Stumpf Brentano 1829 1882 Fur eine seiner Veroffentlichungen erhielt er die osterreichische Goldmedaille fur Kunst und Wissenschaft 1859 wurde er Mitglied des Lehrerkollegiums der Religionsschule der Judischen Gemeinde Berlins und an der judischen Lehrerbildungsanstalt In dieser Funktion entstand ein enger Austausch mit Michael Sachs Rabbiner Barwald hatte in seiner Berliner Zeit auch engen Kontakt zu dem Nationalliberalen Politiker Eduard Lasker Barwald machte sich verdient um die Grundlegung bzw Reform des judischen Erziehungswesens Nach dem Tod von Sigismund Stern im Dezember 1867 wurde er auf Vermittlung von Eduard Lasker und Berthold Auerbach dessen Nachfolger als Direktor am Philanthropin Seine Position trat er im August 1868 an Er leitete die Realschule bis zu seiner Pensionierung Ende 1899 Sein Bestreben zielte insbesondere auf die Gleichbehandlung des Philanthropin mit anderen offentlichen Schulen sowie die Unterstellung unter die staatliche Schulaufsicht und weg von der Aufsicht durch die Stadt Frankfurt am Main In seiner Amtszeit wurde das Philanthropin zu einer neunklassigen Realschule ausgebaut Barwald konzentrierte sich insbesondere auf seine Arbeit an der Schule und wirkte weniger als sein Vorganger in die Stadt Frankfurt hinein Dennoch grundete er in Frankfurt den nationalliberalen Wahlverein Der hauptsachlich von Burgern judischen Glaubens besuchten Frankfurter Freimaurerloge Zur aufgehenden Morgenrothe trat er im Jahre 1868 bei Seit den 1870er Jahren war er an der Spitze des Komitees der Alliance Israelite Universelle 1885 gehorte er zu den Mitgliedern der beim Deutsch Israelitischen Gemeindebund unter der Leitung des Historikers und Diplomatikers Harry Bresslau eingerichteten Historischen Kommission fur die Geschichte der Juden in Deutschland 1 Am Ende seiner Amtszeit als Direktor des Philanthropin ging die Zahl der Schuler deutlich zuruck was zu einer erheblichen finanziellen Belastung der die Schule tragenden judischen Gemeinde fuhrte Barwald legte ein umfangreiches Memorandum zum Erhalt der Schule vor und sicherte damit den Erhalt der Schule Hermann Barwald starb im Februar 1907 im Alter 78 Jahren in Frankfurt am Main Hermann Barwalds Sohn Paul Baerwald wanderte um 1890 in die USA aus um dort Investmentbanker zu werden Er war 1914 einer der Mitbegrunder des American Jewish Joint Distribution Committee JDC und Namensgeber der heute an der Hebraischen Universitat Jerusalem angesiedelten Paul Baerwald School of Social Work 2 Ehrungen BearbeitenBaerwald war Ehrenmitglied der Alliance Israelite Universelle 1900 Verleihung des Roten Adlerordens 3 Klasse Veroffentlichungen BearbeitenZur Charakteristik und Kritik mittelalterlicher Formelbucher Wien 1858 Die Unterrichts und Erziehungsanstalten der judischen Gemeinde zu Berlin Wien 1862 Geschichte der Realschule der israelitischen Gemeinde Philanthropin zu Frankfurt M 1804 1904 Von Dir A D Hermann Barwald und Dir Dr Salo Adler Frankfurt M 1904 Literatur BearbeitenSalo Adler Zur Erinnerung an Hermann Baerwald Direktor der Realschule der israel Gemeinde Philanthropin 1869 1899 Frankfurt am Main 1907 Nachruf Dr Hermann Baerwald In Ost und West 1907 H 3 S 211 Arthur Galliner The Philanthropin in Frankfurt 1958 Judisches Lexikon I 748 Barwald Hermann In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 1 A Benc Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 1992 ISBN 3 598 22681 0 S 302 306 Weblinks BearbeitenCenter for Jewish History Baerwald Family Correspondence Baerwald Hermann Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Bettina Rabe Harry Bresslau 1848 1926 Wegbereiter der Historischen Hilfswissenschaften in Berlin und Strassburg In Peter Bahl Eckart Henning Hrsg Herold Jahrbuch NF Bd 1 1996 Berlin 1996 S 59 History of the Paul Baerwald SchoolNormdaten Person GND 116036990 lobid OGND AKS LCCN no97022027 VIAF 17963648 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Barwald HermannALTERNATIVNAMEN Baerwald HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und AutorGEBURTSDATUM 7 November 1828GEBURTSORT Nakel an der NetzeSTERBEDATUM 19 Februar 1907STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Barwald amp oldid 235699482