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Helga M Novak Islandischer Name ab 1966 Maria Karlsdottir 8 September 1935 in Berlin Kopenick 24 Dezember 2013 in Rudersdorf bei Berlin 1 war eine deutsch islandische Schriftstellerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Auszeichnungen 3 Werke 4 Tontrager 5 Herausgeberschaft 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHelga M Novak wuchs bei Adoptiveltern auf Sie trat gegen deren Willen in die FDJ ein und besuchte ein staatliches Internat in der Nahe von Berlin Dort legte sie 1954 ihr Abitur ab Anschliessend studierte sie bis 1957 an der Fakultat fur Journalistik der Universitat Leipzig 1957 erklarte sie ihren Studienabbruch da sie nicht bereit war fur die Staatssicherheit Spitzeldienste zu leisten was laut Brigitte Klump allen Studierenden angetragen wurde 2 Auch wurde von ihr verlangt Mitglieder der in Leipzig studierenden und der kommunistischen Partei Islands angehorenden Gruppe nach ihren Meinungen und Tatigkeiten auszuforschen was sie ebenfalls ablehnte Ausschluss aus der SED auf eigenen Wunsch Danach ubte sie verschiedene Tatigkeiten in der Produktion aus u a als Monteurin Laborantin und Buchhandlerin 1960 Heirat mit einem Islander 1961 ging sie nach Island unter Beibehaltung der DDR Staatsburgerschaft jahrlich ungehindert Besuch der DDR Aus dieser spater geschiedenen Ehe gingen zwei Kinder hervor Novak arbeitete zeitweise in einer Fischfabrik und in einer Teppichweberei unternahm daneben aber auch Reisen nach Frankreich Spanien und in die USA 1965 kehrte sie in die DDR zuruck Sie studierte am Literaturinstitut Johannes R Becher in Leipzig 1966 wurde ihr wegen des Verteilens selbst vervielfaltigter regimekritischer Texte die DDR Staatsburgerschaft aberkannt mit der Auflage die DDR sofort zu verlassen und den Boden dieses Staates nicht mehr zu betreten Sie hielt sich danach zuerst wieder in Island auf und nahm 1966 erstmals an einer Tagung der Gruppe 47 in Princeton teil 3 Sie war ab 1966 islandische Staatsburgerin 1967 ging sie in die Bundesrepublik Deutschland unter Beibehaltung ihrer islandischen Staatsburgerschaft Seitdem lebte sie zeitweise in Berlin Jugoslawien und Frankfurt am Main 1968 wurde ihr der Literaturpreis der Stadt Bremen verliehen Sie begann als Verfasserin von politisch gepragter Lyrik in der die massiven Eingriffe des ostdeutschen Staates ins Privatleben angeprangert werden spater erfolgte der Ubergang zu realistischer Naturlyrik Ihre Prosa ist anfangs dokumentarischer Natur bedeutend sind ihre drei autobiografischen Romane Die Eisheiligen Vogel federlos und Im Schwanenhals Novak hat ausserdem eine grosse Zahl von Horspielen verfasst Trotz ihres umfangreichen von der Kritik uberwiegend positiv bewerteten Werkes nahm sie innerhalb der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur eine Aussenseiterstellung ein Wolf Biermann bezeichnete sie als die grosste Dichterin der DDR 4 Helga M Novak gehorte seit 1972 dem Verband deutscher Schriftsteller und seit 1971 dem PEN Zentrum Deutschland an 1991 bekannte sie sich offentlich zu ihrer fruheren Betatigung als inoffizielle Mitarbeiterin fur das Ministerium fur Staatssicherheit 5 Ab 1987 lebte sie in Legbad Powiat Tucholski Tuchel Polen 6 7 und seit Mitte der 2000er Jahre in Erkner bei Berlin Ihre Bibliothek befindet sich heute im Deutschen Literaturarchiv Marbach 8 Auszeichnungen Bearbeiten1968 Literaturpreis der Stadt Bremen 1979 1980 Stadtschreiberin von Bergen Enkheim 1985 Kranichsteiner Literaturpreis 1989 Roswitha Gedenkmedaille 1989 Ernst Reuter Preis fur Nekropole 1990 Marburger Literaturpreis 1993 Gerrit Engelke Preis 1994 Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung 1997 Brandenburgischer Literaturpreis 1998 Ehrengabe der Bayerischen Akademie der Schonen Kunste 2001 Ida Dehmel Literaturpreis 2009 Johann Gottfried Seume Literaturpreis fur wo ich jetzt bin 2010 Christian Wagner Preis 2012 Droste Preis der Stadt Meersburg 9 10 Werke BearbeitenOstdeutsch Reykjavik 1963 Ballade von der reisenden Anna Neuwied u a 1965 Colloquium mit vier Hauten Neuwied u a 1967 Das Gefrierhaus Die Umgebung Hamburg 1968 zusammen mit Timm Bartholl Geselliges Beisammensein Neuwied u a 1968 Schlittenfahren 1968 Wohnhaft im Westend Neuwied u a 1970 zusammen mit Horst Karasek Aufenthalt in einem irren Haus Neuwied u a 1971 Seltsamer Bericht aus einer alten Stadt Hannover 1973 zusammen mit Dorothea Nosbisch Die Ballade von der kastrierten Puppe Leverkusen 1975 zusammen mit Peter Kaczmarek Balladen vom kurzen Prozess Berlin 1975 Die Landnahme von Torre Bela Berlin 1976 Margarete mit dem Schrank Berlin 1978 Die Eisheiligen Darmstadt u a 1979 Palisaden Darmstadt u a 1980 Vogel federlos Darmstadt u a 1982 Grunheide Grunheide Darmstadt u a 1983 Legende Transsib Darmstadt u a 1985 Markische Feemorgana Frankfurt am Main 1989 Aufenthalt in einem irren Haus Schoffling amp Co Frankfurt am Main 1995 Silvatica Gedichte Schoffling amp Co Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 89561 112 3 Solange noch Liebesbriefe eintreffen Gesammelte Gedichte hrsg von Rita Jorek mit einem Nachwort von Eva Demski Frankfurt am Main 1999 erweiterte Neuausgabe in zwei Banden Schoffling amp Co Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 89561 116 2 Wo ich jetzt bin Gedichte ausgewahlt von Michael Lentz Schoffling amp Co Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 89561 115 5 Aus Wut Gedichte Mit Dieter Goltzsche Lithogr Edition Mariannenpresse Berlin 2005 ISBN 3 926433 39 6 Liebesgedichte hrsg und mit einem Nachwort von Silke Scheuermann Schoffling amp Co Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 89561 118 6 Lebendiger Fund Eine Erzahlung Verlag Ulrich Keicher Warmbronn 2010 ISBN 978 3 938743 92 8 Im Schwanenhals Schoffling amp Co Frankfurt am Main 2013 ISBN 978 3 89561 119 3 Helga M Novak Poesiealbum 320 Lyrikauswahl von Rita Jorek Grafik Sabine Slatosch Markischer Verlag Wilhelmshorst 2015 ISBN 978 3 943708 20 2 Tontrager BearbeitenFibelfabel aus Bibelbabel oder Seitensprunge beim Studium der Mao Bibel Deutsche Grammophon Luchterhand 2574 001 solange noch Liebesbriefe eintreffen gesprochen von Doris Wolters Gugis Horbucher amp Bucher 3 939461 15 6 Herausgeberschaft Bearbeitenmit Horst Karasek Eines Tages hat sich die Sprechpuppe nicht mehr ausziehen lassen Texte zur Emanzipation zur Mundigkeit Lesebuch 3 Bertelsmann Munchen Gutersloh Wien 1972 ISBN 3 570 04587 0 mit Erich Fried Initiativgruppe P P Zahl Hrsg Am Beispiel Peter Paul Zahl Sozialistische Verlagsauslieferung Frankfurt am Main 1976 DNB 760406928 Literatur BearbeitenMadeleine Salzmann Die Kommunikationsstruktur der Autobiographie Bern u a 1988 Renate Dernedde Mutterschatten Schattenmutter Frankfurt am Main u a 1994 Florian Vassen Der Traum vom anderen Leben Skizzen zu vergessenen Texten Laudatio fur Helga M Novak In die horen 41 1996 Band 1 S 21 31 Ursula Bessen Helga M Novak In Heinz Ludwig Arnold Hrsg Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur 69 Nachlieferung edition text kritik Munchen 2001 Iris Radisch Die verlorene Tochter Ein Skandal Helga M Novak darf nicht nach Deutschland In DIE ZEIT Nr 48 18 November 2004 S 71 online Werner Bellmann Helga M Novak Abgefertigt In W B und Christine Hummel Hrsg Deutsche Kurzprosa der Gegenwart Interpretationen Reclam Stuttgart 2006 S 77 84 Siegmar Faust Helmut Muller Enbergs Novak Helga M In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Izabela Surynt Hubert Orlowski Laudatio Ewa Tomicka Krumrey Hrsg Zwischenraume Helga M Novaks polnische Phantasien Societas Jablonoviana Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2011 ISBN 978 3 86583 472 0 Marion Brandt Hrsg Unterwegs und zuruckgesehnt Studien zum Werk von Helga M Novak Mit Erinnerungen an die Dichterin Studia Germanica Gedanensia 36 Wydawnictwo Uniwersytetu Gdanskiego Gdansk 2017 ISBN 978 83 7865 596 1 ISSN 1230 6045 https czasopisma bg ug edu pl index php SGG issue view 91 Eva Maria Bast Helga Novak Die teppichwebende Literatin Mit der Feder in der Hand In dies Leipziger Frauen Historische Lebensbilder aus der Burgerstadt Bast Medien GmbH Uberlingen 2019 ISBN 978 3 946581 72 7 S 42 46 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Helga M Novak im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Helga M Novak in der Internet Movie Database englisch Autorenportrat unter perlentaucher de Werke von und uber Helga M Novak im Stadtschreiberarchiv Bergen EnkheimEinzelnachweise Bearbeiten Schriftstellerin Helga M Novak gestorben Nicht mehr online verfugbar In Berliner Zeitung 24 Dezember 2013 archiviert vom Original abgerufen am 7 Juni 2023 Brigitte Klump Das rote Kloster Eine deutsche Erziehung In Goldmann Taschenbuch 2 Auflage Nr 11291 Wilhelm Goldmann Verlag Munchen 1981 ISBN 3 442 11291 5 S 362 Julia Schoch Lebe abenteuerlich In DIE WELT 14 Dezember 2013 Die DDR war meine Rettung Ein Gesprach mit Wolf Biermann anlasslich seiner Tour fur die Demokratie In Die Zeit 36 vom 31 August 2017 S 41 Helga M Novak Offener Brief an Wolf Biermann Sarah Kirsch und Jurgen Fuchs In Der Spiegel 44 1991 vom 27 Oktober 1991 Novak Helga M eigtl Maria Karlsdottir Abgerufen am 12 Juni 2018 Wolf Biermann Warte nicht auf bessre Zeiten Berlin 2016 ISBN 978 3 549 07473 2 Dagmar Jank Bibliotheken von Frauen ein Lexikon In Beitrage zum Buch und Bibliothekswesen Nr 64 Harrassowitz Wiesbaden 2019 ISBN 978 3 447 11200 0 S 143 Helga M Novak erhalt den Droste Preis der Stadt Meersburg Memento vom 27 Dezember 2013 im Internet Archive In schwabische de Aktualisiert 5 Februar 2012 Droste Preis an Helga M Novak In Der Standard vom 1 Februar 2012 Anmerkung Islander werden mit dem Vornamen oder mit Vor und Nachnamen jedoch nicht allein mit dem Nachnamen bezeichnet Weiterfuhrende Informationen finden sich unter Islandischer Personenname Normdaten Person GND 11883147X lobid OGND AKS LCCN n83214363 VIAF 111119052 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Novak Helga M ALTERNATIVNAMEN Maria KarlsdottirKURZBESCHREIBUNG deutsch islandische SchriftstellerinGEBURTSDATUM 8 September 1935GEBURTSORT Berlin KopenickSTERBEDATUM 24 Dezember 2013STERBEORT Rudersdorf bei Berlin 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