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Horst Karasek 7 Oktober 1939 in Wien 25 November 1995 in Frankfurt am Main war ein deutscher Schriftsteller Publizist und Erzahler Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenKarasek war ein jungerer Bruder von Hellmuth Karasek Wahrend des Kriegs zog die Familie zunachst nach Stollberg Erzgeb 1944 nach Bernburg Saale und schliesslich nach Laichingen In Wurzburg begann Karasek zu studieren und zu schreiben Er grundete u a mit Karl Heinz Roth die literarische Zeitschrift Die Sonne An den Universitaten Wurzburg Munchen und Frankfurt am Main studierte er Germanistik Psychologie und Soziologie In Frankfurt am Main liess er sich nieder 1970 erschien Wohnhaft im Westend in dem er zusammen mit Helga M Novak die Umwandlung des burgerlichen Frankfurter Stadtteils Westend durch Abriss und Vertreibung der Mieter von einem Wohnquartier zu einer Burolandschaft beschrieb Die Autoren berichten in ihren veroffentlichten Dokumenten in einer nuchternen sich des Kommentars enthaltenden Sprache die vermittelten Fakten sprechen eindeutig genug von dieser Umschichtung 1 Horst Karasek galt als Anhanger anarchistischer Gruppierungen und Experte fur historische Volksaufstande wobei ihn vorzugsweise die Geschichte der gescheiterten Utopien interessierten In ihnen sah Karasek Vorlaufer der 68er Bewegung Er untersuchte die Bewegung deutscher Anarchisten im Chicago des auslaufenden 19 Jahrhunderts in Haymarket 1975 ebenso wie die Munsteraner Kommune der Wiedertaufer 1977 oder den gescheiterten Aufstand des Frankfurter Lebkuchenbackers Fettmilch Der Fedtmilch Aufstand 1979 1980 wurde Karasek zum Chronisten der Startbahn West Gegner die auf dem vorgesehenen Bauplatz am Rhein Main Flughafen ein Huttendorf mit einer Schreiberei errichtet hatten Noch 1981 wurde diese Widerstandschronik unter dem Titel Das Dorf im Florsheimer Wald veroffentlicht 2 Bereits Ende der 1970er Jahre wurde bei Karasek eine Niereninsuffizienz diagnostiziert deren Belastung und Behinderung er ab 1985 in den Mittelpunkt seiner schriftstellerischen Arbeit stellte In Blutwasche Chronik eines eingeschrankten Lebens schildert er detailliert seine Auseinandersetzung mit der Krankheit dem Leben im Takt der regelmassigen Bauchfelldialyse und das vergebliche Hoffen auf eine Nierentransplantation Die letzten Lebensmonate verbrachte er schreibend und mit einem Moped durch die Weinlandschaft des Chablis streifend in einem ehemaligen Pfarrhaus in Sainte Vertu Departement Yonne das seine in Frankreich lebende Schwester zu einem Feriensitz ausgebaut hatte Die Erfahrungen dieser letzten Zeit beschrieb er in dem 1998 posthum erschienenen Buch Rasend das Herz Chronik eines zu Ende gehenden Lebens Werke Bearbeitenmit Helga M Novak Wohnhaft im Westend Dokumente Berichte Konversation Luchterhand Druck Luchterhand Typoskript Band 10 Luchterhand Neuwied Berlin 1970 DNB 457717106 Die Kommune der Wiedertaufer Wagenbachs Taschenbucherei Band 16 Wagenbach Berlin 1978 ISBN 3 8031 2016 0 Der Fedtmilch Aufstand oder wie die Frankfurter 1612 14 ihrem Rat einheizten Wagenbachs Taschenbucherei Band 58 Wagenbach Berlin 1979 ISBN 3 8031 2058 6 Der Brandstifter Lehr und Wanderjahre des Maurergesellen Marinus van der Lubbe der 1933 auszog den Reichstag anzuzunden Wagenbachs Taschenbucherei Band 73 Wagenbach Berlin 1980 ISBN 3 8031 2073 X Das Dorf im Florsheimer Wald Eine Chronik vom alltaglichen Widerstand gegen die Startbahn West Luchterhand Darmstadt Neuwied 1981 ISBN 3 472 61368 8 Blutwasche Chronik eines eingeschrankten Lebens Luchterhand Darmstadt Neuwied 1985 ISBN 3 472 86616 0 Das Haus an der Grenze Eine Fluchtgeschichte Luchterhand Darmstadt Neuwied 1987 ISBN 3 472 61690 3 Die Stelzer Ein historischer Roman Luchterhand Frankfurt 1990 ISBN 3 630 86751 0 Die Vierteilung wie dem Konigsmorder Damiens 1757 in Paris der Prozess gemacht wurde geschildert von Sanson Henker Bouton Wachposten Lebreton Gerichtsschreiber Voltaire Geschichtsschreiber Casanova Lebemann Wagenbachs Taschenbucherei Band 230 Wagenbach Berlin 1994 ISBN 3 8031 2230 9 Rasend das Herz Chronik eines zu Ende gehenden Lebens Mit einem Vorwort von Hellmuth Karasek Luchterhand Munchen 1998 ISBN 3 630 86995 5Literatur BearbeitenPetra Ernst Neues Handbuch der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945 Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1993 ISBN 978 3 423 03296 4 S 612 Wilhelm Kuhlmann Achim Aurnhammer Killy Literaturlexikon Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes Band 6 Walter de Gruyter 2009 ISBN 978 3 11 021394 2 S 294 295 Hartmut Schulze Ein kranker Storer In Der Spiegel vom 6 Dezember 1985Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Horst Karasek im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Anita Baus Standortbestimmung als Prozess eine Untersuchung zur Prosa von Marie Luise Kaschnitz Bouvier Verlag H Grundmann 1974 ISBN 978 3 416 00885 3 S 34 Kaschnitz wohnte ebenfalls im Frankfurter Westend Horst Karasek Das Dorf im Florsheimer Wald Eine Chronik gegen die Startbahn West Luchterhand Verlag Darmstadt und Neuwied 1981 ISBN 3 472 61368 8 Normdaten Person GND 118559923 lobid OGND AKS LCCN n81052479 VIAF 59132015 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karasek HorstKURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 7 Oktober 1939GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 25 November 1995STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horst Karasek amp oldid 220991810