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Heinz Krug Waffenhändler Arno Fritz Kurt Heinz Horst Krug 16 August 1913 in Muskau verschollen am 11 September 1962 in M

Heinz Krug (Waffenhändler)

Arno Fritz Kurt Heinz Horst Krug (* 16. August 1913 in Muskau; verschollen am 11. September 1962 in München) war ein deutscher Nationalsozialist, Jurist und späterer Waffenhändler.

Leben Bearbeiten

Krug wurde als Sohn eines Mittelschullehrers geboren und besuchte die Oberrealschule in Waldenburg (Schlesien). 1925 war er Mitglied des Jungstahlhelms. Krug studierte Rechtswissenschaften in Innsbruck und Breslau. Während seines Studiums wurde Krug 1932/33 Mitglied der Breslauer Burschenschaft der Raczeks. Später wurde er auch Mitglied der Burschenschaft Carolina Prag in München.

Als Student war Krug am 1. Mai 1933 in die NSDAP eingetreten (Mitgliedsnummer 1.971.204).

1936 unterbrach er sein Studium, um sich bei der Luftwaffe zum Flugzeugführer ausbilden zu lassen. 1937 trat er dem NSFK bei, wo er als Referent für Dienststraf- und Beschwerdewesen sowie für das Sozialwesen wirkte. Er setzte sein Studium in Breslau fort und leistete nebenbei seinen Dienst bei der Luftwaffe. 1938 nahm er am Deutschlandflug teil, 1939 am Mitteldeutschen Rundflug. Er machte einen Segelkurs auf der Yacht von Friedrich Christiansen und nahm Ende 1938 an einer Italienreise teil.

1939 wurde er Unteroffizier und legte sein Erstes juristisches Staatsexamen ab. Er wurde Gerichtsreferendar. Am 24. Februar 1940 wurde er in Breslau zum Dr. iur. promoviert. In den Jahren 1941 und 1942 war Krug in Klagenfurt als Fluglehrer an der Flugzeugführerschule tätig. Er arbeitete später in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde am deutschen Raketenprogramm unter Wernher von Braun mit, lehnte 1945 ein Angebot zur Weiterarbeit in den USA jedoch ab.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Krug in München bei der Luftfahrtabteilung der Allianz Versicherung. Am 12. Dezember 1946 heiratete Heinz Krug seine Frau Margot (1921–2004). Ihre Tochter Beate Krug kam 1947, ihr Sohn Kaj Rüdiger 1951 zur Welt. 1958 ging er nach Stuttgart ans Forschungsinstitut für Physik der Strahlenantriebe, um den wissenschaftlichen Leiter Eugen Sänger als Geschäftsführer zu entlasten. Mit diesem und unter anderem Wolfgang Pilz entwickelte er ein Raketenprogramm für Ägypten. Am 14. Juli 1960 ließ er die „Intra-Handelsgesellschaft mbH“ in das Stuttgarter Handelsregister eintragen. Darüber hinaus leitete Krug die Münchner Vertretung der United Arab Airlines. Am Raketenprogramm Ägyptens beteiligte er sich unter anderem mit der Lieferung von benötigtem Material und Technik.

Verschwinden Bearbeiten

Heinz Krug verschwand am 11. September 1962 spurlos aus München. Zwei Tage später wurde sein Mercedes 300 SE gefunden.

In verschiedenen Medien wurde im Rahmen der Affäre um deutsche Raketenexperten in Ägypten eine Beteiligung des Mossad oder Ägyptens vermutet. Die israelische Zeitschrift HaBoker vermutete 1962 eine Entführung und Ermordung durch Ägypten.

Später fiel auch der Name Otto Skorzeny. Nach einem Bericht der Haaretz 2016 traf sich Krug mit Otto Skorzeny, der ihn im Auftrag Israels erschoss und gemeinsam mit Helfern seinen Leichnam mit Säure überschüttete und in einem Wald vergrub.

Nach 2018 veröffentlichten Recherchen des israelischen Journalisten Ronen Bergman wurde Krug von München aus entführt, über Marseille nach Israel gebracht, dort monatelang verhört, im Auftrag von Isser Harel nördlich von Tel Aviv getötet und seine Leiche anschließend aus einem Flugzeug der Israelischen Luftstreitkräfte ins Meer geworfen.

TV-Beitrag Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Beate Krug, Kaj R. Krug: Raketen-Krug. Das rätselhafte Verschwinden unseres Vaters. 2016, ISBN 978-3-7766-2800-5.
  • Ronen Bergman: Der Schattenkrieg. Israel und die geheimen Tötungskommandos des Mossad. DVA, München 2018, ISBN 978-3-421-04596-6.
  • Susanne Benöhr-Laqueur: Im Fadenkreuz. Rezension des Buches von Beate Soller-Krug und Kaj Krug: Am Ufer des Nils. Unser Vater „Raketen-Krug“ und der Mossad, Stuttgart 2018.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 9: Nachträge. Koblenz 2021, S. 97–99. (Online-PDF)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vom Amtsgericht München für tot erklärt am 18. September 1973.
  2. Mossad tötete deutschen Geschäftsmann – Entführt, erschossen, aus dem Flugzeug geworfen. In: Spiegel Online, 19. Januar 2018
  3. Beate Soller-Krug, Kaj Krug: Am Ufer des Nils. Unser Vater Raketen-Krug und der Mossad. München 2018.
  4. Norbert Weidner: Nach 55 Jahren bestätigt: Mossad lässt Raczek töten, in: Burschenschaftliche Blätter, 133. Jahrgang (2018), H. 3, S. 138–139
  5. Susanne Benöhr-Laqueur: Im Fadenkreuz. Rezension des Buches: Beate Soller-Krug und Kaj Krug: Am Ufer des Nils. Unser Vater „Raketen-Krug“ und der Mossad, Stuttgart 2018. 19. August 2018, abgerufen am 19. Januar 2022 (FN. [xxviii]).
  6. Andere Angaben zur Promotion: 1955 promovierte ein Heinz Krug mit der Dissertationsschrift Das Recht auf Führung eines Titels: Unter bes. Berücks. d. in Bayern geltenden Rechtes an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zum Dr. iur., siehe: Heinz Krug: Das Recht auf Führung eines Titels: Unter bes. Berücks. d. in Bayern geltenden Rechtes. o. O 1955 (dnb.de [abgerufen am 22. November 2020]).
  7. ↑ Waffen-SS-Offizier Otto Skorzeny. Wie Hitlers Liebling zum Mossad-Killer wurde. In: Stern, 29. März 2016
  8. Eva-Beate Soller, Kaj Rüdiger Krug von Camster: Am Ufer des Nils: Unser Vater Raketen-Krug und der Mossad. Langen-Müller, 2018, ISBN 978-3-7844-8338-2 (google.de [abgerufen am 22. November 2020]).
  9. Intra für „International Rakete“
  10. ↑ Raketen-Krug – Freunde der Braut. In: Der Spiegel. Nr. 40, 1962, S. 48–49 (online – 3. Oktober 1962).
  11. Der Mossad brauchte einen Nazi. In: Die Zeit, Nr. 16/2016
  12. Willi Winkler: Die gezielte Tötung des Heinz Krug. In: Politik. Süddeutsche Zeitung, 22. Januar 2018, abgerufen am 23. Januar 2018: „Im Herbst 1962 entführt der israelische Geheimdienst mitten in München einen bekannten Geschäftsmann. Der BND weiß Bescheid.“
  13. The Strange Case of a Nazi Who Became an Israeli Hitman. In: Haaretz, 27. März 2016
  14. Buchautor: Mossad soll 3000 Menschen getötet haben. Israelischer Journalist schrieb Buch über Geheimdienst. In: Der Standard, 19. Jänner 2018
  15. Ronen Bergman: Der Schattenkrieg. Israel und die geheimen Tötungskommandos des Mossad. Ein SPIEGEL-Buch. 2018, ISBN 978-3-421-04596-6
  16. hagalil.com
Personendaten
NAME Krug, Heinz
ALTERNATIVNAMEN Krug, Arno Fritz Kurt Heinz Horst
KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Händler von Waffentechnik
GEBURTSDATUM 16. August 1913
GEBURTSORT Muskau
STERBEDATUM nach 1961
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Veröffentlichungsdatum:
Arno Fritz Kurt Heinz Horst Krug 16 August 1913 in Muskau verschollen am 11 September 1962 in Munchen 1 war ein deutscher Nationalsozialist Jurist und spaterer Waffenhandler 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verschwinden 3 TV Beitrag 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKrug wurde als Sohn eines Mittelschullehrers geboren und besuchte die Oberrealschule in Waldenburg Schlesien 1925 war er Mitglied des Jungstahlhelms Krug studierte Rechtswissenschaften in Innsbruck und Breslau Wahrend seines Studiums wurde Krug 1932 33 Mitglied der Breslauer Burschenschaft der Raczeks 3 Spater wurde er auch Mitglied der Burschenschaft Carolina Prag in Munchen 4 Als Student war Krug am 1 Mai 1933 in die NSDAP eingetreten Mitgliedsnummer 1 971 204 5 1936 unterbrach er sein Studium um sich bei der Luftwaffe zum Flugzeugfuhrer ausbilden zu lassen 1937 trat er dem NSFK bei wo er als Referent fur Dienststraf und Beschwerdewesen sowie fur das Sozialwesen wirkte Er setzte sein Studium in Breslau fort und leistete nebenbei seinen Dienst bei der Luftwaffe 1938 nahm er am Deutschlandflug teil 1939 am Mitteldeutschen Rundflug Er machte einen Segelkurs auf der Yacht von Friedrich Christiansen und nahm Ende 1938 an einer Italienreise teil 1939 wurde er Unteroffizier und legte sein Erstes juristisches Staatsexamen ab Er wurde Gerichtsreferendar Am 24 Februar 1940 wurde er in Breslau zum Dr iur promoviert 6 In den Jahren 1941 und 1942 war Krug in Klagenfurt als Fluglehrer an der Flugzeugfuhrerschule tatig Er arbeitete spater in der Heeresversuchsanstalt Peenemunde am deutschen Raketenprogramm unter Wernher von Braun mit 7 lehnte 1945 ein Angebot zur Weiterarbeit in den USA jedoch ab Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Krug in Munchen bei der Luftfahrtabteilung der Allianz Versicherung Am 12 Dezember 1946 heiratete Heinz Krug seine Frau Margot 1921 2004 8 Ihre Tochter Beate Krug kam 1947 ihr Sohn Kaj Rudiger 1951 zur Welt 1958 ging er nach Stuttgart ans Forschungsinstitut fur Physik der Strahlenantriebe um den wissenschaftlichen Leiter Eugen Sanger als Geschaftsfuhrer zu entlasten Mit diesem und unter anderem Wolfgang Pilz entwickelte er ein Raketenprogramm fur Agypten Am 14 Juli 1960 liess er die Intra Handelsgesellschaft mbH 9 in das Stuttgarter Handelsregister eintragen Daruber hinaus leitete Krug die Munchner Vertretung der United Arab Airlines 10 Am Raketenprogramm Agyptens beteiligte er sich unter anderem mit der Lieferung von benotigtem Material und Technik Verschwinden BearbeitenHeinz Krug verschwand am 11 September 1962 spurlos aus Munchen 11 Zwei Tage spater wurde sein Mercedes 300 SE gefunden 12 In verschiedenen Medien wurde im Rahmen der Affare um deutsche Raketenexperten in Agypten eine Beteiligung des Mossad oder Agyptens vermutet Die israelische Zeitschrift HaBoker vermutete 1962 eine Entfuhrung und Ermordung durch Agypten 10 Spater fiel auch der Name Otto Skorzeny 7 Nach einem Bericht der Haaretz 2016 traf sich Krug mit Otto Skorzeny der ihn im Auftrag Israels erschoss und gemeinsam mit Helfern seinen Leichnam mit Saure uberschuttete und in einem Wald vergrub 13 Nach 2018 veroffentlichten Recherchen des israelischen Journalisten Ronen Bergman wurde Krug von Munchen aus entfuhrt uber Marseille nach Israel gebracht dort monatelang verhort im Auftrag von Isser Harel nordlich von Tel Aviv getotet und seine Leiche anschliessend aus einem Flugzeug der Israelischen Luftstreitkrafte ins Meer geworfen 14 15 TV Beitrag BearbeitenWar Mossad verantwortlich fur Verschwinden des Munchner Geschaftsmannes Heinz Krug Bayerischer Rundfunk 25 Januar 2018Literatur BearbeitenBeate Krug Kaj R Krug Raketen Krug Das ratselhafte Verschwinden unseres Vaters 2016 ISBN 978 3 7766 2800 5 Ronen Bergman Der Schattenkrieg Israel und die geheimen Totungskommandos des Mossad DVA Munchen 2018 ISBN 978 3 421 04596 6 Susanne Benohr Laqueur Im Fadenkreuz Rezension des Buches von Beate Soller Krug und Kaj Krug Am Ufer des Nils Unser Vater Raketen Krug und der Mossad Stuttgart 2018 16 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 9 Nachtrage Koblenz 2021 S 97 99 Online PDF Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinz Krug im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Vom Amtsgericht Munchen fur tot erklart am 18 September 1973 Mossad totete deutschen Geschaftsmann Entfuhrt erschossen aus dem Flugzeug geworfen In Spiegel Online 19 Januar 2018 Beate Soller Krug Kaj Krug Am Ufer des Nils Unser Vater Raketen Krug und der Mossad Munchen 2018 Norbert Weidner Nach 55 Jahren bestatigt Mossad lasst Raczek toten in Burschenschaftliche Blatter 133 Jahrgang 2018 H 3 S 138 139 Susanne Benohr Laqueur Im Fadenkreuz Rezension des Buches Beate Soller Krug und Kaj Krug Am Ufer des Nils Unser Vater Raketen Krug und der Mossad Stuttgart 2018 19 August 2018 abgerufen am 19 Januar 2022 FN xxviii Andere Angaben zur Promotion 1955 promovierte ein Heinz Krug mit der Dissertationsschrift Das Recht auf Fuhrung eines Titels Unter bes Berucks d in Bayern geltenden Rechtes an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg zum Dr iur siehe Heinz Krug Das Recht auf Fuhrung eines Titels Unter bes Berucks d in Bayern geltenden Rechtes o O 1955 dnb de abgerufen am 22 November 2020 a b Waffen SS Offizier Otto Skorzeny Wie Hitlers Liebling zum Mossad Killer wurde In Stern 29 Marz 2016 Eva Beate Soller Kaj Rudiger Krug von Camster Am Ufer des Nils Unser Vater Raketen Krug und der Mossad Langen Muller 2018 ISBN 978 3 7844 8338 2 google de abgerufen am 22 November 2020 Intra fur International Rakete a b Raketen Krug Freunde der Braut In Der Spiegel Nr 40 1962 S 48 49 online 3 Oktober 1962 Der Mossad brauchte einen Nazi In Die Zeit Nr 16 2016 Willi Winkler Die gezielte Totung des Heinz Krug In Politik Suddeutsche Zeitung 22 Januar 2018 abgerufen am 23 Januar 2018 Im Herbst 1962 entfuhrt der israelische Geheimdienst mitten in Munchen einen bekannten Geschaftsmann Der BND weiss Bescheid The 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