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Heinz Abosch 5 Januar 1918 in Magdeburg 1 Marz 1997 in Dusseldorf war ein deutsch judischer Schriftsteller und Journalist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 2 1 Autorenschaft 2 2 Ubersetzungen und Herausgaben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIm Jahr 1933 floh Heinz Abosch mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten nach Frankreich wo er ab 1935 Graphik und Malerei an der Kunsthochschule Strassburg studierte 1936 zog er nach Paris und 1938 nach Saint Die des Vosges Er wurde Mitglied der franzosischen Resistance in Grenoble und Lyon Abosch wurde 1939 interniert und 1940 zum Arbeitsdienst herangezogen Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich 1941 42 als Bau und Metallarbeiter 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und in das von Klaus Barbie geleitete Lyoner Foltergefangnis uberstellt Aus dem Deportationszug der ihn von dort in ein Konzentrationslager bringen sollte konnte er fliehen Nach dem Krieg war Abosch Pariser Korrespondent fur den Neuen Vorwarts fur Die Quelle und andere Gewerkschaftszeitungen Ausserdem schrieb er fur deutschsprachige Wochen und Tageszeitungen wie Die Zeit und die Neue Zurcher Zeitung Aufsatze von ihm erschienen u a in folgenden Zeitschriften Frankfurter Hefte Die Stimme der Gemeinde Blatter fur deutsche und internationale Politik Werkhefte Katholischer Laien Les Temps Modernes 1 Seit den 1960er Jahren lebte er als freier Journalist in Dusseldorf Abosch wandte sich gegen Antisemitismus Nationalismus und jede Form von Ruckwartsgewandtheit Zugleich galt seine Kritik besonders ausgepragt in seinen spaten Jahren ubersteigerten Utopien Hegel die Jakobiner und kommunistische Zukunftsentwurfe In seinem Buch von 1993 Das Ende der grossen Visionen pladiert er fur eine generell skeptische Haltung und fordert Bescheidenheit zu lernen dem Kampf ums goldene Kalb Produktion und Konsumtion zu entsagen und den Verzicht auf das Machen und Machbare zu uben Stattdessen ging es ihm um die Gewinnung des Sinnvollen Dies war auch als Resignation eines engagierten Humanisten und Intellektuellen angesichts einer verbreiteten politischen Orientierungslosigkeit zu verstehen 2 Der letzte Satz in Heinz Aboschs letztem autobiographischen Werk mit dem Titel Flucht ohne Heimkehr lautet In einer unfriedlichen Welt ist Heimat auch nur eine Abstraktion 3 Schriften Auswahl BearbeitenAutorenschaft Bearbeiten L Allemagne sans miracle D Hitler a Adenauer Julliard Paris 1960 Vietnam 1 La guerra sin fin Editorial ZYX Madrid 1967 mit Ernesto Galli della Loggia und Serena Dinelli La Germania in movimento Editori Laterza Bari 1969 Antisemitismus in Russland Eine Analyse und Dokumentation zum sowjetischen Antisemitismus Melzer Darmstadt 1972 ISBN 3 7874 0030 3 Trotzki Chronik Daten zu Leben und Werk Reihe Hanser Munchen 1973 ISBN 3 446 11788 1 Trotzki und der Bolschewismus edition etcetera Basel 1975 Ullstein Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 548 35191 3 Jean Jaures Die vergebliche Hoffnung Piper Munchen 1986 ISBN 3 492 05209 6 Trotzki zur Einfuhrung Junius Hamburg 1990 ISBN 3 88506 853 2 Simone Weil zur Einfuhrung Junius Hamburg 1990 ISBN 3 88506 858 3 Das Ende der grossen Visionen Pladoyer fur eine skeptische Kultur Junius Hamburg 1993 ISBN 3 88506 216 X Flucht ohne Heimkehr Aus dem Leben eines Heimatlosen Radius Stuttgart 1997 ISBN 3 87173 113 7 Ubersetzungen und Herausgaben Bearbeiten Simone Weil Unterdruckung und Freiheit Politische Schriften Ubersetzt und mit einem Vorwort von Heinz Abosch Rogner amp Bernhard Munchen 1975 ISBN 3 8077 0033 1 Simone Weil Fabriktagebuch und andere Schriften zum Industriesystem Ubersetzt von Heinz Abosch Suhrkamp Frankfurt Main 1978 ISBN 3 518 10940 5 als Hrsg Der israelisch arabische Konflikt Analysen fuhrender arabischer und israelischer Historiker Religionswissenschaftler Politiker und Journalisten Eine Dokumentation Mit einer Einleitung des Herausgebers und einem Vorort von Jean Paul Sartre Melzer Darmstadt 1969 Andre Gorz Abschied vom Proletariat Jenseits des Sozialismus Aus dem Franzosischen ubersetzt von Heinz Abosch Europaische Verlagsanstalt Frankfurt Main 1980 ISBN 3 434 00437 8 Literatur BearbeitenHeinz Abosch Nachruf In Die Zeit 12 Ausgabe 14 Marz 1997 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinz Abosch im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Mitteilungen der Redaktion der Gewerkschaftlichen Monatshefte 1965 H 10 S 640 PDF 8 kB Zuruck zur Bescheidenheit Von Ludger Heidbrink in Die Zeit 22 1993 Heinz Abosch Nachruf in Die Zeit 12 1997Normdaten Person GND 119442140 lobid OGND AKS LCCN n86142523 VIAF 93100381 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Abosch HeinzKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller Journalist und HerausgeberGEBURTSDATUM 5 Januar 1918GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 1 Marz 1997STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Abosch amp oldid 192623240