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Heinrich von Bovenden von Boventin um 1300 auf Burg Bovenden Fruhjahr 1359 in Preussen war ein Ritter des Deutschen Ordens der ab 1325 in Diensten des Ordens stand Von 1334 bis Ende 1341 leitete er diverse Komtureien des Ordens bevor er ab Januar 1342 bis September 1346 erstmals und von September 1351 bis Marz 1359 nochmals Grosskomtur und damit Stellvertreter des Ordensmeisters war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Anmerkung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich von Bovenden kam um 1300 als Sohn des Ritters Heinrich von und zu Bovenden zur Welt Gemeinsam mit seinem jungeren Bruder Johann von Bovenden urkundete Heinrich am 19 Marz 1322 und am 16 April 1323 in Norten Mit Zustimmung ihrer Verwandten aus der albertschen Linie von Bovenden verkauften die Bruder deren Vater Heinrich bereits verstorben war sechs Hufen und zwei Hofe an ihrem Stammsitz Bovenden in der zweiten Urkunde nochmals zwei Hufen in Bovenden Die 108 Mark die sie dabei erlosten benotigte Heinrich von Bovenden um seine Ausrustung fur den Eintritt in den Deutschen Orden zu finanzieren Er folgte dem Ruf seines Verwandten Graf Otto von Lutterberg der zwischen Dezember 1320 bis April 1331 Landkomtur zu Kulm war Graf Otto der Altere von Lutterberg war mit Jutta von Rosdorf Tochter Ludwig II von Rosdorf verheiratet Heinrich von Bovenden war dessen Neffe sein verstorbener Vater dessen Cousin Sowohl Heinrich senior als auch seine Sohne Heinrich und Johann von Bovenden fuhrten als Seitenlinie das Wappen des Stammhauses von Rosdorf mit den beiden Schlusseln wie die erhaltenen Siegel an den zitierten Urkunden belegen 1 Seine erste leitende Funktion im Orden ubte Heinrich von Bovenden von Beginn 1334 bis Mai 1338 als Komtur zu Holland Kreis Preussisch Holland aus Die Urkunden bezeichnen ihn als Henricus de Boventin Nachste Station war die Komturei auf Burg Rehden im Kulmer Land der Heinrich zwischen 20 Juni 1338 bis September 1340 vorstand In einer Urkunde des Jahres 1340 ist sein Name als Heinrich von Bobenczene verschrieben Nachste Station auf dem Weg an die Spitze des Ordens war die Komturei zu Thorn Hier residierte er vom 29 September 1340 bis Dezember 1341 In diese Zeit fallen die fur den Orden wichtigen Verhandlungen zwischen dem damaligen Hochmeister Dietrich von Altenburg mit Konig Kasimir III von Polen Durch Dietrich von Altenburgs Tod im Oktober 1341 in Thorn stockten die Verhandlungen Im Januar 1342 wahlte das Ordenskapitel Ludolf Konig von Wattzau zum neuen Hochmeister und bestimmte Heinrich von Bovenden zum Grosskomtur und Grossgebietiger des Ordens damit zum Stellvertreter des Hochmeisters Er ubte diese Funktion von Januar 1342 bis zum 29 September 1346 aus Fratre nostri in deo dilecti Henricus de Boventin magnus commendator Als Grosskomtur war Heinrich von Bovenden Minister des Innern und des Hauses Marienburg Ordensburg Er wohnte standig in der hochmeisterlichen Hofburg hielt sich in nachster Umgebung des Hochmeisters auf war in alle Verhaltnisse des Ordens eingeweiht und mit den Amtsgeschaften betraut Bei Tod oder Abwesenheit des Hochmeisters fungierte er als dessen Stellvertreter und Statthalter auch bis zur Meisterwahl Als Grosskomtur teilte sich Hermann von Bovenden mit dem Ordenstressler die Verwaltung und Oberaufsicht uber den Ordensschatz Als Aufseher uber die Getreidevorrate und Magazine hatte er die Oberleitung des Handels war Oberverwalter des Schiffswesens im Ordensstaat Mit dem Ordensmarschall fuhrte er die Oberaufsicht uber samtliche Ordensburgen War der Ordensmarschall verhindert oder sein Amt nicht besetzt leitete der Grosskomtur auch das Kriegswesen und fuhrte das Heer personlich in den Krieg Ausserdem war er neben dem nominellen der eigentliche Komtur der Marienburg und hatte als solcher alle Geschafte und Pflichten der Verwaltung des hochmeisterlichen Sitzes zu verantworten Gemeinsam mit dem neuen Hochmeister bereitete Heinrich von Bovenden in beharrlichen Verhandlungen in die Papst Clemens VI sowie die Bischofe von Krakau Meissen und Kulm involviert waren den Friedensvertrag von Kalisch vor dessen feierliche Unterzeichnung am 8 Juli 1343 erfolgte und der dem Orden im Verhaltnis zu Polen 66 lange Friedensjahre bescherte Die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Litauen in die Hochmeister Ludolf Konig von Wattzau den Orden fuhrte losten im Jahr 1345 kriegerische Gegenmassnahmen durch das Grossfurstentum Litauen aus Das Ordensgebiet Preussens wurde vom litauischen Heer stark verwustet Daraufhin trat der Hochmeister zuruck Auch Heinrich von Bovenden der als Stellvertreter Mitverantwortung trug trat zuruck und ubernahm die Komturei zu Graudenz von Oktober 1346 bis 10 September 1351 als Warteposition in der zweiten Reihe Sein Nachfolger im Amt des Grosskomturs wurde Winrich von Kniprode Zum neuen Hochmeister wurde 1346 Heinrich Dusemer gewahlt Als dieser 1351 krankheitsbedingt abdankte folgte ihm sein Stellvertreter der Grosskomtur Winrich von Kniprode als Hochmeister Zu seinem Stellvertreter damit erneut zum Grosskomtur berief dieser Heinrich von Bovenden der ab dem 15 September 1351 bis Marz 1359 erneut amtierte Gemeinsam mit dem neuen Hochmeister modernisierte er die Verwaltung des Ordensstaats forderte mit teilweise Konig Kasimir abgeschauten Investitionen in die Infrastruktur die Wirtschaft des Ordens und baute eine eigene Handelsorganisation in direkter Konkurrenz zur erfolgreichen Hanse auf Gemeinsam mit dem Hochmeister organisierte Hermann von Bovenden die sogenannten Preussenfahrten Im Fruhjahr 1359 starb er Sein Leichnam wurde auf der Marienburg beigesetzt Sein Nachfolger als Grosskomtur Wolfram von Baldersheim kam einige Monate spater 1360 ins Amt Anmerkung BearbeitenDie Schreibweise des Familiennamens von Bovenden differierte im Lauf der Zeit Von Mitte des 14 bis Anfang des 15 Jahrhunderts schrieb sie sich von Boventin wie Urkunden der Zeit belegen In einer Urkunde 1344 Guntherus Henricus et Erenfridus fratres filii Alberti de boventin militis HStA Marburg Kloster Lippoldsberg vom 22 Juli 1344 A sowie 1355 in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs We her albrecht von Boventin ridder Hannes Reme Gunther unde Henrik von Boventin brodere HStA Hannover Cal Or 16 Schr 31 Caps 8 Nr 4 A Heinrich von Bovenden wurde in den Nortener Urkunden von Boventhen geschrieben in den preussischen durchgangig von Boventin ausser bei der einmaligen Verschreibung zu Bobenczene Literatur BearbeitenFritz Boldt Der Deutsche Orden und Littauen 1873 Codex Diplomaticus Prussicus Bd 2 1842 Geschichte der preussischen Munzen und Siegel 1842 Robert Krumbholtz Samaiten und der Deutsche Orden 1890 Liv Est und Curlandisches Urkundenbuch nebst Regesten Bd 2 1853 Namen Codex der Deutschen Ordens Beamten 1843 Brigitte Poschmann Bistumer und Deutscher Orden in Preussen 1960 Caspar Schutz Historia Rerum Prussicarum 1599 Scriptores Rerum Livonicarum Bd 2 1853 UB zur Geschichte der Herren von Boventen 1992 Birte Wachtel Der Deutsche Orden in Preussen 2007 Hartmut Gauss Grosskomtur Heinrich von Bovenden Ein Ritter derer von Boventen im Deutschen Orden Plesse Archv Heft 3 1968 Einzelnachweise Bearbeiten HStA HannoverNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 11 Mai 2018 PersonendatenNAME Heinrich von BovendenKURZBESCHREIBUNG Ritter des Deutschen OrdensGEBURTSDATUM um 1300GEBURTSORT BovendenSTERBEDATUM zwischen Marz 1359 und Juni 1359STERBEORT Preussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von Bovenden amp oldid 215847598