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Heinrich Lange 25 Marz 1900 in Leipzig 10 September 1977 in Starnberg war ein deutscher Zivilrechtler 1 Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Zeit des Nationalsozialismus 3 Leben nach 1945 4 Veroffentlichungen Auswahl 4 1 Zeitschriftenaufsatze Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAusbildung BearbeitenDer Sohn eines Bankprokuristen besuchte die hohere Burgerschule Leipzig Ab 1910 war er Schuler des Konigin Carola Gymnasium wo er nach einem Kriegseinsatz 1919 das Abitur ablegte Danach studierte er Rechtswissenschaften an den Universitaten Leipzig und Munchen 1922 legte er seine erste juristische Staatsprufung ab Am 28 Mai 1925 erfolgte die Promotion an der Universitat Leipzig Nach erfolgreicher zweiter juristischer Staatsprufung am 15 Februar 1926 trat er in den Justizdienst Sachsens uber Zugleich war er Assistent bei Heinrich Siber bei dem er sich am 19 Dezember 1929 habilitierte 2 Im Jahr 1929 wurde Lange Landgerichtsrat Im darauffolgenden Jahr habilitierte er sich Den Liberalismus und die Weimarer Demokratie lehnte Lange ab 1931 32 war er Mitglied des Stahlhelm Bund der Frontsoldaten 3 Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenLange war auch ein eingefleischter Antisemit So ausserte er im Jahr 1935 in einem Zeitschriftenaufsatz mit folgenden Worten dass die Juden bis 1933 die humanistische Universitat zerstort hatten Dem einen bot so die Welt der reinen Wissenschaft eine Zufluchtsstatte die ihn seine Verbundenheit mit dem Wirtsvolke vergessen liess Das Judentum drang in die Fakultaten ein breitete sich aus schwoll an ein Golem erst Diener dann Genosse schliesslich Herrscher Der eine der Deutsche diente selbstlos eine Famulusnatur der andere der Jude aus Berechnung Diese die Juden umschwarmten den Meister verstanden es ihm nach dem Munde zu reden Der deutsche Student hielt sich im Hintergrunde er leistete dasselbe war aber schamhafter und verschloss eine Verehrung im Herzen die der andere auf der Zunge trug Heinrich Lange 4 Bereits im November 1932 wurde Lange Mitglied der NSDAP 5 Mit dem Beginn der NS Herrschaft beschleunigte sich seine Karriere Im August 1933 wurde er Referent im sachsischen Volksbildungsministerium Als solcher war er massgeblich an der Entlassung zahlreicher Professoren beteiligt welche die neuen Machthaber nicht mehr an den Universitaten haben wollten 5 Zu den Entlassenen gehorte zum Beispiel Erwin Jacobi der erst 1946 an die Universitat Leipzig zuruckkehren konnte Lange wurde 1934 Professor an der Universitat Breslau die zu einer nationalsozialistischen Stosstruppuniversitat umgestaltet werden sollte 1 Ab 1939 war er Professor an der Universitat Munchen 6 Lange gehorte 1933 zu den Grundungsmitgliedern der nationalsozialistischen Akademie fur Deutsches Recht 7 Dort war er Vorsitzender des Erbrechtsausschusses dem auch sein Schuler Horst Bartholomeyczik angehorte 8 Uber die Akademie propagierte er den Plan fur ein neues Volksgesetzbuch als Kodifikation des nationalsozialistischen Zivilrechts Im Herbst 1939 schied Lange allerdings nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Prasidenten der Akademie Hans Frank aus dieser aus Lange war neben Carl Schmitt und anderen an der nationalsozialistischen Diskussion uber die Selbstbezeichnung des NS Staats als nationalsozialistischer deutscher Rechtsstaat beteiligt Lange gehorte auch zur Kieler Schule der NS Rechtswissenschaft und hielt Vortrage im Kitzeberger Lager Leben nach 1945 BearbeitenMit dem Ende der NS Herrschaft musste Lange die Universitat wegen seiner nationalsozialistischen Vergangenheit verlassen Im Spruchkammerverfahren wurde er 1948 zunachst als Mitlaufer 1949 als Entlasteter eingestuft 9 Bereits 1951 wurde Lange wieder als Professor an die Universitat Saarbrucken und zwei Jahre spater an die Universitat Wurzburg berufen 6 Dort verblieb er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1967 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDas kausale Element im Tatbestand der klassischen Eigentumstradition Weicher Leipzig 1930 Liberalismus Nationalsozialismus und burgerliches Recht Ein Vortrag Mohr Tubingen 1933 Vom Gesetzesstaat zum Rechtsstaat Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg Mohr Tubingen 1934 Vortrag am 19 November 1934 vor der Bezirksgruppe Breslau des Bundes Nationalsozialistischer deutscher Juristen Vom alten zum neuen Schuldrecht Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg 1934 Das Recht des Testamentes Denkschrift des Erbrechtsausschusses der Akademie fur Deutsches Recht Mohr Tubingen 1937 Arbeitsberichte der Akademie fur Deutsches Recht Nr 4 Boden Ware und Geld In funf Banden Mohr Tubingen 1937 1944 Das Verbot der Berufsausubung im Mittelalter Ein Beitrag zur Geschichte des Standestrafrechts Bohlau Weimar 1940 zugleich Jena Rechts u wirtschaftswiss Diss 1939 Erwerb Sicherung und Abwicklung der Erbschaft 4 Denkschrift des Erbrechtsausschusses der Akademie fur Deutsches Recht Mohr Tubingen 1940 Arbeitsberichte der Akademie fur Deutsches Recht Nr 15 Die Entwicklung der Wissenschaft vom Burgerlichen Recht seit 1933 Eine Privatrechtsgeschichte der neuesten Zeit Mohr Tubingen 1941 BGB Allgemeiner Teil Ein Studienbuch Beck Munchen Berlin 1952 17 Auflage 1980 Lehrbuch des Erbrechts Beck Munchen Berlin 1962 5 Auflage 2001 Zeitschriftenaufsatze Auswahl Bearbeiten Der Verfall des Personlichkeitsgedankens an der deutschen Hochschule In Deutsche Juristen Zeitung 40 Jahrgang 1935 Heft 7 Sp 406 411 Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 107 Kurt Kuchinke Heinrich Lange In NJW Jg 1978 S 308 f Wilhelm Wolf Vom alten zum neuen Privatrecht Das Konzept der normgestutzten Kollektivierung in den zivilrechtlichen Arbeiten Heinrich Langes 1900 1977 Mohr Tubingen 1998 ISBN 3 16 146878 3 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Lange im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Michael Stolleis Die Geschichte des offentlichen Rechts in Deutschland Band 3 Staats und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914 1945 Beck Munchen 1999 S 262 Gerhard Kobler Wer war im deutschen Recht 20111129 Fassung 32885 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg 2004 S 107 Der Verfall des Personlichkeitsgedanken an der deutschen Hochschule In Deutsche Juristen Zeitung 40 Jahrgang 1935 Heft 7 Sp 406 411 a b Filippo Ranieri In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte 2001 S 853 ff a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 356 Jahrbuch der Akademie fur Deutsches Recht 1 Jahrgang 1933 34 Hrsg von Hans Frank Schweitzer Verlag Munchen Berlin Leipzig S 255 Martin Maletzky Das Erbrecht des Fiskus Herbert Utz Munchen 2001 S 227 Munchner Juristische Beitrage Band 21 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg 2004 S 107 Normdaten Person GND 118726382 lobid OGND AKS LCCN n81022664 VIAF 102318589 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lange HeinrichALTERNATIVNAMEN Lange Carl Heinrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher RechtswissenschaftlerGEBURTSDATUM 25 Marz 1900GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 10 September 1977STERBEORT Starnberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Lange Jurist amp oldid 227927873