www.wikidata.de-de.nina.az
Heinrich III von Geldern frz Henri de Gueldre nl Hendrik III van Gelre um 1215 1217 23 April 1285 war von 1247 bis 1274 Bischof von Luttich Er war von 1248 bis 1274 auch Abt von Stablo und Malmedy Wegen seines unwurdigen und ausschweifenden Lebenswandelns wurde er von Gregor X abgesetzt Nachzeichnung des Siegels von Heinrich III von Geldern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war ein Sohn von Graf Gerhard IV von Geldern und dessen Frau Margarete von Brabant Er war Bruder von Otto II von Geldern Seit 1238 war er Propst des Stifts Xanten Er war auch Kaplan und Anhanger von Papst Innozenz IV Ihm wurde vom Erzbischof von Koln die Dompropstei in Utrecht und die Propstei in Deventer ubertragen Beide Stellen waren zuvor den bisherigen Inhabern aberkannt worden Die papstliche Bestatigung folgte 1246 Er uberliess dem Stiftskapitel in Xanten 1247 die Einkunfte der Kellnerei Kurze Zeit spater gab er den Posten als Propst auf weil er zum Bischof von Luttich gewahlt wurde Sein Bruder sowie der Herzog von Brabant unterstutzten ihn weil sie hofften dass Heinrich seinen Onkel den zum Gegenkonig gewahlten Wilhelm von Holland unterstutzen wurde Diese Wahl war lange strittig Mit Unterstutzung des papstlichen Legaten Pietro Capocci wurde Heinrich anerkannt 1 Er setzte nach seiner Wahl fur seine geistlichen Pflichten einen Weihbischof ein was fur das Bistum Luttich unublich war Ein Grund war dass der Elekt noch nicht das fur das Bischofsamt notige kanonische Alter hatte Er selbst hat sich im ubrigen mehrere Jahre von der Weihe dispensieren lassen 2 Bereits 1248 schloss er mit Herzog Heinrich von Brabant seinem Bruder Otto von Geldern und dem Grafen Arnold von Looz ein Bundnis gegen mogliche Gegner 3 Er unterstutzte seinen Onkel Wilhelm von Holland bei dessen Streit mir den Staufern und wurde dadurch in kriegerische Verwicklungen einbezogen Durch die Unterstutzung seines Verwandten Wilhelm ist Heinrich in Geldnot geraten so dass Papst Alexander IV im gestattet fur zwei Jahre alle Einkunfte von wahrend funf Jahre zur Erledigung kommenden Benefizien zu behalten 4 Verschiedentlich tritt er alleine oder zusammen mit seinem Bruder und anderen als Schiedsrichter in Streitigkeiten auf Im Jahr 1253 fallte er einen Schiedsspruch im Streit zwischen dem Erzbischof Konrad von Hochstaden und dem Grafen Wilhelm von Julich 5 Im Jahr 1263 war er einer der Schiedsrichter im Streit zwischen Erzbischof Engelbert II von Falkenburg und den Burgern der Stadt Koln 6 In seine Zeit fallen seit Beginn der 1250er Jahre schwere Auseinandersetzungen mit den Burgern von Luttich Erst durch Vermittlung von Otto von Geldern wurde der Streit zunachst beigelegt Aber der Unmut auch als Erhebung des Heinrich von Dinant bezeichnet dehnte sich auf andere Stadte aus In den Stadten wurde die patrizische Fuhrung beseitigt Auf Veranlassung von Heinrich von Dinant wurden bewaffnete Burgertruppen aufgestellt und die Stadte schlossen ein Bundnis untereinander ab Wahrend des Aufstandes musste der Bischof Luttich verlassen Der Bischof musste mit Unterstutzung seines Bruders und anderer Fursten gegen seine eigene Untertanen Krieg fuhren Schliesslich mussten sich auch die Lutticher unterwerfen und das alte Regime wurde wiederhergestellt Der Bischof versuchte mit dem Bau von Zwingburgen neuen Unruhen zu begegnen Er konnte die kommunale Bewegung aber nicht wirklich unterdrucken 7 Nachdem sein Onkel Wilhelm von Holland gestorben war zwang ihn das Domkapitel 1258 zur Annahme der Weihen Im Jahr 1266 loste er die verpfandete Stadt Mechelen und andere Besitzungen des Bistums aus Die Bewohner von Mechelen weigerten sich ihn als Herr anzuerkennen und er versuchte vergebliche mit Waffengewalt sie zum Gehorsam zu zwingen Im Jahr 1269 regte sich erneut Unmut in der Lutticher Burgerschaft Wieder schlossen sich die anderen Stadte dem Aufruhr an Die Lutticher sturmten die bischofliche Festung auch Walburgistor genannt in der starke bischofliche Verbande stationiert waren 8 Zu Beginn der 1270er Jahre kam es erneut zu Konfoderationen einiger Stadte im Hochstift Luttich Er fuhrte ein mit dem Bischofsamt unvereinbares unzuchtiges und weltliches Leben Der Bischof hatte mit seinen Matressen eine Reihe von Nachkommen Es kam zu einer formlichen Anklage aus den Reihen der lutticher Burgerschaft Dem schlossen sich die anderen Stadte an Die Klagen wurden zunachst im Domkapitel eingereicht Den Domherr der die Anklage vortrug misshandelte der Bischof schwer Die Beschwerden der Burger uber den Bischof wurden Gregor X vorgetragen der den Bischof zunachst rugte und ihn zu einem wurdevolleren Leben ermahnte Sein Verhalten anderte Heinrich nicht Er wurde 1274 vom Papst zum Konzil in Lyon geladen und als Bischof abgesetzt Literatur BearbeitenAllgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Zweite Sektion Leipzig 1828 H N 327 329 Wilhelm Classen Das Erzbistum Koln Archidiakonat von Xanten Teil 1 Berlin 1938 S 186Weblinks BearbeitenChronologie de la principaute de Liege frz Einzelnachweise Bearbeiten Petrus von S Georg RI V 2 3 n 10198a Regest RI online Innocenz IV RI V 2 3 n 7892 Regest RI online Reichssachen Deutsche 1198 1272 RI V 2 4 n 11554 Regest RI online Alexander IV RI V 2 3 n 9043 Regest RI online Reichssachen Deutsche 1198 1272 RI V 2 4 n 11653 Regest RI online Reichssachen Deutsche 1198 1272 RI V 2 4 n 11944 Regest RI online Adolf Wohlwill Die Anfange der landstandischen Verfassung im Bisthum Luttich Leipzig 1867 S 80 Adolf Wohlwill Die Anfange der landstandischen Verfassung im Bisthum Luttich Leipzig 1867 S 80Normdaten Person GND 142356778 lobid OGND AKS LCCN n2012001774 VIAF 136807176 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich III von GeldernKURZBESCHREIBUNG Bischof von LuttichGEBURTSDATUM um 1215 oder 1217STERBEDATUM 23 April 1285 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich III von Geldern amp oldid 228684126