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Heinrich Gerber 18 November 1832 in Hof 3 Januar 1912 in Munchen vollstandiger Name Johann Gottfried Heinrich Gerber war ein deutscher Bauingenieur und Erfinder des Gerbertragers Heinrich Gerber Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauwerke 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Das Gerber Haus 1861 war das Bruckenbauburo des Montageplatzes mit Buroraumen und Zeichensalen in Gustavsburg nbsp GedenktafelGerber studierte an der Polytechnischen Schule Nurnberg und der Polytechnischen Schule Munchen 1852 trat er in den Bayerischen Staatsbaudienst ein und arbeitete zunachst an der Bahnstrecke Bayreuth Neuenmarkt Anfang 1854 wurde er als Gehilfe der Bauleitung der Grosshesseloher Brucke eingesetzt und im Sommer 1855 in die Verwaltung der Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen in Munchen ubernommen wo er an den Planungsarbeiten fur diese Brucke mitwirkte Nach dem Examen fur den hoheren Staatsbaudienst im Jahre 1856 wurde ihm die Bauleitung der Grosshesseloher Brucke ubertragen deren Entwurf von Friedrich August von Pauli stammte und die von diesem entwickelten Linsentrager Pauli Trager vorsah Ausfuhrendes Unternehmen war die Eisengiesserei und Maschinenfabrik Klett amp Comp in Nurnberg Die Ausfuhrungsplane fur die Brucke wurden in enger Zusammenarbeit zwischen von Pauli Johann Ludwig Werder dem Direktor von Klett und Gerber erstellt Nach der Fertigstellung der Brucke im Jahre 1857 wurde er im Sommer 1858 von Theodor von Cramer Klett und Werder mit von Paulis Zustimmung als leitender Ingenieur der Bruckenbauabteilung der Maschinenfabrik Klett in Nurnberg berufen Dort fuhrte er zahlreiche Versuche und Berechnungen uber Nieten und Bolzen in Fachwerktragern durch 1859 erhielt das Unternehmen den Auftrag fur den Bau der Eisenbahnbrucke uber den Rhein bei Mainz Aus logistischen Grunden wurde beschlossen die Bruckenteile in einem provisorischen Werk nahe der Baustelle in Gustavsburg herzustellen da eine betrachtliche Menge Walzeisen aus dem Saarland und dem Niederrhein zuerst nach Nurnberg und dann wieder als fertige Bruckenteile zuruck nach Gustavsburg hatten transportiert werden mussen Durch Anschlussauftrage wandelte sich das Provisorium in eine standige Niederlassung bzw ein Zweigwerk der Eisengiesserei und Maschinenfabrik Klett amp Comp Daraus entstand das MAN Werk Gustavsburg als dessen Grunder Gerber gilt Gerber verlegte 1860 mit seiner Familie seinen Wohnsitz zu dem Werk nach Gustavsburg um die Herstellung und Errichtung der Brucke bis zu ihrer Fertigstellung 1863 zu leiten In seiner anschliessenden Zeit in Nurnberg befasste er sich mit Arbeiten an Durchlauftragern die durch die Einschaltung von Gelenken statisch bestimmt werden und sich dadurch einfacher berechnen lassen 1866 erhielt er dafur das bayerische Patent Balkentrager mit freiliegenden Stutzpunkten 1 2 Schon 1867 wurde dieser Trager erstmals ausgefuhrt bei der Sophienbrucke uber die Regnitz in Bamberg und bei der Mainbrucke in Hassfurt Diese Konstruktionsweise verbreitete sich rasch und wurde weltweit als Gerbertrager bekannt nbsp Tagebucheintrag Gerbers 18661868 ging Gerber wieder nach Gustavsburg um den Bau fur das zweite Gleis der Rheinbrucke zu leiten Danach liess er sich mit einem Buro in Munchen nieder Im Rahmen der Umwandlung des Nurnberger Stammhauses zur Maschinenbau Actiengesellschaft Nurnberg wurde 1873 das Werk in Gustavsburg und sein Munchner Buro zur Suddeutschen Bruckenbau AG in Munchen mit Gerber als Vorstand verselbstandigt In dieser Zeit befasste er sich unter anderem mit Entwicklungsarbeiten zu Knotenpunkten von Fachwerken die anderen Aufgaben eines Vorstands lagen ihm weniger Auf seinen eigenen Vorschlag ging diese Gesellschaft 1884 auf die Maschinenbau Aktiengesellschaft Nurnberg heute MAN uber Gerber wurde dort Aufsichtsratsmitglied und technischer Beirat und widmete sich weiterhin seinen Forschungs und Beratungstatigkeiten Heinrich Gerber war Mitglied des Vereins Deutscher Ingenieure VDI und Mitbegrunder des im Jahr 1876 gegrundeten Bayerischen Bezirksvereins des VDI 3 Er gilt als Begrunder der Gustavsburger Schule im Stahlbau und Bruckenbau 4 5 Bauwerke Bearbeiten nbsp SudbruckeSudbrucke in Mainz Strassenklappbrucke an der Bastion Nicolaus der Festung Mainz Eisenbahn Gegengewichtsklappe uber die Einfahrt zum Winterhafen in Mainz Drehbrucke beim Fort Gustavsburg bei Mainz Entwurf und Bau der Marienbrucke bei Schloss Neuschwanstein 1866 Donnerbrucke uber den Main in Hassfurt 1866 1867 Braunauer Eisenbahnbrucke in Munchen Entwurf der Bahnhofshalle in Mainz 1883 Insgesamt hat er am Bau von etwa 600 Brucken mitgewirkt Ehrungen Bearbeiten nbsp Das Heinrich Gerber Denkmal in HofIn Gerbers Geburtsstadt Hof erinnert eine Gedenktafel an den Ingenieur und den Gerbertrager Die gleiche Tafel wurde an der Sophienbrucke in Bamberg aufgestellt die 1867 als erste als Gerbertrager Brucke errichtet worden war die Tafel steht heute am Nach Nachfolgebau der Luitpoldbrucke Gerber erhielt ausserdem viele Ehrungen wie zwei Ritterkreuze Ehrenmitgliedschaften und 1902 die Ehrendoktorwurde der Technischen Hochschule Munchen 1911 wurde ihm die goldene Medaille fur hervorragende Ingenieurleistungen der Preussischen Akademie des Bauwesens verliehen 1935 wurde auch ein Arbeitsdienstlager in Trogen nach ihm benannt In der Cramer Klett Siedlung in Gustavsburg ist eine Strasse nach ihm benannt Schriften BearbeitenDas Paulische Tragersystem Nurnberg 1859 Die Rheinbrucke bei Mainz Mainz 1863 Die Berechnung der Bruckentrager nach System Pauli In Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure ZDB ID 200611 x 1865 Trager mit freiliegenden Stutzpunkten In Zeitschrift des Bayerischen Architekten und Ingenieur Vereins ZDB ID 163830 0 1870 Bestimmung der zulassigen Spannungen in Eisenkonstruktionen 1874 Notizen uber Eisenkonstruktionen mit Gelenkverbindungen In Zeitschrift fur Baukunde ZDB ID 540201 3 1882 Einsteighallen im Zentralbahnhof Munchen In Organ fur Fortschritte des Eisenbahnwesens ZDB ID 552263 8 1887 Literatur BearbeitenMax Carstanjen Heinrich Gerber In Deutsche Bauzeitung 46 Jahrgang 1912 Nr 7 vom 24 Januar 1912 S 74 78 online bei der Brandenburgischen Technischen Universitat Cottbus Ludwig Freytag Heinrich Gerber Altmeister der deutschen Eisenbaukunst In Conrad Matschoss Hrsg Beitrage zur Geschichte der Technik und Industrie ZDB ID 2238668 3 Band 10 Springer Berlin 1920 S 93 102 Volltext online Walter Pelikan Zum 125 Geburtstag Heinrich Gerbers In Der Stahlbau 26 Jahrgang 1957 Heft 11 S 317 Walter Sbrzesny Gerber Johann Gottfried Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 255 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Gerber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ein Portrat von Heinrich Gerber dem Erfinder der Auslegerbrucken auf www marlesreuth de Memento vom 10 Marz 2007 im Internet Archive Projekt Gerber Tagebucher Fachhochschule PotsdamEinzelnachweise Bearbeiten Beschreibung des am 6 Dezember 1866 dem Ingenieur Gerber verliehenen Patentes auf Balkentrager mit freiliegenden Stutzpunkten In Zeitschrift des Bayerischen Architekten und Ingenieur Vereins Jahrgang 1870 S 25 S 29 im Digitalisat Abbildungen Blatt VI zu dem Patent Angelegenheiten des Vereines In Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure Band 20 Nr 6 Juni 1876 S 347 Kurt Kloppel 100 Jahre Gustavsburger Schule In MAN HA N 113 1960 Karl Eugen Kurrer Genius loci des Stahlbaus Mainz Gustavsburg und der Deutsche Stahlbautag 2008 In Stahlbau 78 Jahrgang 2009 S 108 123 Normdaten Person GND 118690620 lobid OGND AKS LCCN no2009177830 VIAF 69723716 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerber HeinrichALTERNATIVNAMEN Gerber Johann Gottfried Heinrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Bauingenieur Erfinder des GerbertragersGEBURTSDATUM 18 November 1832GEBURTSORT Hof Saale STERBEDATUM 3 Januar 1912STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Gerber Bauingenieur 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