www.wikidata.de-de.nina.az
Harald Sommer 12 Dezember 1935 in Graz 19 Marz 2021 ebenda war ein osterreichischer Schriftsteller der Milieudramen uber Aussenseiter der Gesellschaft verfasste zum Teil im Dialekt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 2 1 Theatertexte 2 2 Horspielfassungen 2 3 Filmfassungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenDer Autor wurde als Wilfried Somer geboren Da niemand fahig war seinen Namen richtig auszusprechen und zu schreiben reagierte er mit einem zweiten m und wurde Harald Sommer so kulturGarten 1 Neben seiner schriftstellerischen Tatigkeit ubte Harald Sommer im Lauf der Jahre viele Berufe aus er war Tankwart Gartner Strassenbauarbeiter Lkw Fahrer Im kunstlerischen Feld betatigte er sich auch als Jazzmusiker und Zeichner Er wird der Grazer Gruppe zugerechnet einer informellen Verbindung osterreichischer Autoren deren prominenteste Vertreter Wolfgang Bauer Helmut Eisendle Peter Handke Elfriede Jelinek Gert Jonke Alfred Kolleritsch Gerhard Roth und Michael Scharang waren Die Grazer Gruppe war mit dem Forum Stadtpark verbunden die Autoren auch Harald Sommer publizierten ihre Texte in der dort herausgegebenen Literaturzeitschrift Manuskripte 1969 wurde sein Stuck Die Leit im Rahmen des steirischen herbstes uraufgefuhrt ein naturalistisches Dialektstuck uber einen Mutter Tochter Konflikt Ute Radkohl spielte die Tochter Gerti Pall die Mutter Der Autor erhielt dafur den Jung Dramatikerpreis Mit dem nachsten Theatertext A unhamlich stoarker obgang Ein unheimlich starker Abgang sicherte er sich einen Platz in den Literaturgeschichtsbuchern obwohl sich das Stuck wie Handkes Publikumsbeschimpfung 1966 oder Bauers Magic Afternoon 1968 nicht dauerhaft in den Spielplanen etablieren konnte Der Literaturkritiker der konservativen Sudost Tagespost Wolfgang Arnold versuchte bereits im Vorfeld die Auffuhrung zu verhindern Doch auch der Autor war mit der Inszenierung von Bernd Fischerauer nicht zufrieden Es spielten Ute Radkohl Heinz Marecek und Branko Samarovski Die Urauffuhrung wurde zum Skandal mit Zwischenrufen emporter Grazer Burger 2 Die Inszenierung wurde anschliessend auch in Munchen und Berlin gezeigt in Basel folgte eine Spielfassung in schwyzerdutsch Harald Sommer ging nach Munchen spater nach Berlin 1972 verfilmte er fur den ORF sein dialogisches Stuck Der Sommer am Neusiedler See besetzt mit Wolfgang Gasser und Louise Martini 1973 inszenierte er am Wiener Volkstheater ein neues Stuck eine Paraphrase von Schillers Wilhelm Tell mit dem Titel Ich betone dass ich nicht das geringste an der Regierung auszusetzen habe Dieser Text hatte zuvor bereits das Interesse von Hilde Spiel geweckt die in der FAZ eine wohlwollende Kritik veroffentlichte Sie sah politischen Opportunismus noch subtiler dargestellt als im Herrn Karl von Helmut Qualtinger Hauptdarstellerin war Gusti Wolf 3 Wahrend die ideologie und sprachkritischen Theatertexte nur selten auf der Buhne inszeniert wurden gibt es eine Reihe von Horspielfassungen fallweise auch Verfilmungen 1973 verfilmte Michael Verhoeven mit Katja Rupe und Elmar Wepper den Unheimlich starken Abgang fur das Fernsehen 4 1983 richtete der Autor in einer ehemaligen Fleischfabrik in Graz eine Avantgarde Buhne ein die nicht subventioniert wurde Dort brachte er sein eigenes Stuck Die Gemeindewohnung zur Auffuhrung welches bis 1986 insgesamt 36 Vorstellungen erreichte Er selbst spielte die Rolle des Teufels Der Text beruht auf einer wahren Begebenheit dem Fall eines Landtagsabgeordneten aus dem Burgenland der Frauen auf der Suche nach einer Wohnung zu Sex notigte Danach begann die Phase des Vergessenwerdens Gerhard Ruiss Geschaftsfuhrer der IG Autorinnen Autoren des Dachverbands der osterreichischen Schriftsteller zahlt Harald Sommer zu den wichtigsten Autoren der neuen Generation in den 1960er und 1970er Jahren bevor er in den 1980er Jahren nach und nach und in den 1990er Jahren schliesslich nahezu ganz vergessen wurde 1990 wurde vom ORF noch ein Horspiel produziert Alles in Butter im Dezember 1991 trat der Autor beim Literaturfest der osterreichischen Dialektautoren im Literaturhaus Salzburg auf neben Gustav Ernst und Helmut Peschina 5 Es gab zahlreiche Projekte Lyrik und einen Roman doch fast alle unveroffentlichten Texte wie auch alle seine Zeichnungen sind verloren gegangen Werke BearbeitenTheatertexte Bearbeiten Die Leit 1969 UA Graz Frankfurt am Main Verlag der Autoren 1970 Ein unheimlich starker Abgang 1970 UA Schauspielhaus Graz Die Hure Gerhild 1971 UA Frankfurt Main Tricki Tracki 1971 UA Frankfurt Main Der Sommer am Neusiedler See 1971 UA Munchen Ich betone dass ich nicht das geringste an der Regierung auszusetzen habe 1973 UA Wien Frankfurt am Main Verlag der Autoren 1981 Das Stuck mit dem Hammer 1973 UA Koln Scheiss Napoleon 1975 UA Munchen Die Gemeindewohnung 1984 UA GrazHorspielfassungen Bearbeiten 1970 Die Leit ORF Regie Klaus Gmeiner Ein unheimlich starker Abgang 1971 Der funfzehnte Geburtstag ORF Regie Harald Sommer 1972 Der Sommer am Neusiedler See SFB und BR mit Walter Kohut und Louise Martini Regie Hans Bernd Muller ORF 1973 Regie Harald Sommer 1974 Das Stuck mit dem Hammer ORF Regie Harald Sommer 1975 Ich betone dass ich nicht das geringste an der Regierung auszusetzen habe Drei Akte und ein Vorspiel SDR Regie Ulrich Gerhardt ORF 1976 Regie Harald Sommer 1976 Der Hartefall Original Horspiel Kriminalhorspiel SWF Regie Peter Michel Ladiges ORF 1981 Regie Harald Sommer 1983 Wahnsinnig traurig ORF Regie Harald Sommer 1987 Alles im Eimer ORF 1990 Alles in Butter ORF Regie Heinz HartwigFilmfassungen Bearbeiten 1972 Ein Sommer am Neusiedler See ORF Regie Harald Sommer auch ausgestrahlt von der ARD am 12 Juni 1973 1973 Ein unheimlich starker Abgang oder Sonja schafft die Wirklichkeit ab BRD Regie Michael VerhoevenLiteratur BearbeitenWilhelm Kuhlmann Killy Literaturlexikon 2011 Si Vi 54f J Landa Burgerliches Schocktheater Athenaum Frankfurt 1988 ISBN 3 610 08922 9 Boris Manner Oswald Panagl Scherz Satire Ironie und tiefere Bedeutung 2015 152 C Rigler Hg Forum Stadtpark die Grazer Avantgarde von 1960 bis heute 2002Weblinks BearbeitenHarald Sommer in der Internet Movie Database englisch Osterreich Lexikon Kurzeintrag Horspieldatenbank HspDat to Namensabfrage Grazer Dramatiker Harald Sommer starb mit 85 Jahren Nachruf der Kleinen ZeitungEinzelnachweise Bearbeiten kulturGarten In Memoriam Harald Sommer Ein Freund innenkreis erinnert sich 4 August 2021 Vergasn umlegn Der Spiegel 8 November 1970 Bernhard Valentinitsch Nachruf veroffentlicht in den manuskripten hier zit nach Facebook Filmportal de Ein unheimlich starker Abgang Besetzung und Inhalt abgerufen am 21 August 2022 Literaturhaus Salzburg Osterreichische Dialektautoren 1 Tag 6 Dezember 1991Normdaten Person GND 1049617363 lobid OGND AKS LCCN n86816257 VIAF 167278166 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sommer HaraldKURZBESCHREIBUNG osterreichischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 12 Dezember 1935GEBURTSORT GrazSTERBEDATUM 19 Marz 2021STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harald Sommer Dramatiker amp oldid 232773065