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Hanseatischer Volksbund HVB war der Name einer burgerlichen Partei in Lubeck in der Zeit der Weimarer Republik Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wahlergebnisse 3 Abgeordnete 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Grundung des Hanseatischen Volksbunds 1926 war eine Konsequenz der Affare um den Lubecker Burgermeister Johann Martin Andreas Neumann Aufgrund von Pressemitteilungen uber seine Bekanntschaft mit dem Vorsitzenden des Alldeutschen Verbandes Heinrich Class der Neumann in seine Plane eines Reichsputsches eingeweiht haben soll trat Neumann nach einem Misstrauensvotum in der Burgerschaft am 2 Juni 1926 als Burgermeister zuruck Zu seinem Nachfolger wurde der sozialdemokratische Senator Paul Lowigt gewahlt 1 2 Daraufhin schloss sich ein Grossteil der burgerlichen Parteien und Gruppen in Lubeck zur Einheitsliste Hanseatischer Volksbund zusammen um der starksten politischen Kraft in Lubeck der SPD als Block eine gleichwertige Kraft entgegenzusetzen Der Volksbund war ein Sammelbecken konservativer Stromungen 3 er prasentierte sich als offen fur alle nichtmarxistischen also Nicht SPD und KPD Wahler 4 Dem Volksbund gelang es in der durch den Rucktritt Neumanns ausgelosten Regierungskrise politische Gegensatze zu nivellieren und grosse Teile des Burgertums hinter sich zu sammeln 5 Zu den im Volksbund vereinigten Parteien und Gruppierungen gehorten Volkische Deutschvolkische Freiheitspartei Deutschnationale Volkspartei Deutsche Volkspartei sowie die Haus und Grundbesitzer Die Deutsche Zentrumspartei schloss sich dem Volksbund nicht an ebenso die linksliberale Deutsche Demokratische Partei Bei der Burgerschaftswahl 1926 zur vierten Legislaturperiode 1926 1929 der Lubecker Burgerschaft als Landesparlament am 14 November 1926 erreichte der Hanseatische Volksbund aus dem Stand einen bedeutenden Wahlerfolg und wurde mit 44 der Stimmen und 36 von 80 Sitzen noch vor der SPD 42 6 35 Sitze starkste Fraktion Dieser Erfolg wiederholte sich 1929 nicht In diesem Jahr musste der Volksbund der im Lubecker Senat auch vier von 11 Senatoren stellte deutliche Verluste hinnehmen Er verlor knapp ein Sechstel seiner Wahler an die NSDAP 1932 kehrte sich das Stimmenverhaltnis zwischen beiden beinahe um als der Volksbund 24 seiner 29 Sitze verlor vor allem an die NSDAP 6 1933 unterstutzte der fast bedeutungslos gewordene Volksbund in der Burgerschaft und im Senat die Machtubernahme durch die NSDAP 7 Wahlergebnisse BearbeitenWahltag Stimmenanteil Sitze14 November 1926 44 3610 November 1929 35 5 2913 November 1932 6 5Abgeordnete BearbeitenErnst Boie Fraktionsfuhrer Detlef Hartz zuvor Grundbesitzerverein 1929 1932 Rudolf Keibel zuvor Wirtschaftsgemeinschaft WiG 1926 1933 Moritz Neumark zuvor DVP 1926 1929 Hermann Gustav Stolterfoht zuvor Wirtschaftsgemeinschaft WiG 1926 1932 Kurt Ziesenitz zuvor DVP 1926Literatur BearbeitenGerhard Schneider Gefahrdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der Freien und Hansestadt Lubeck und seine Folgen Veroffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lubeck Reihe B Bd 14 Schmidt Romhild Lubeck 1986 ISBN 3 7950 0452 7 Helmut Stubbe da Luz Hanseatische Parteipolitik in der Weimarer Zeit und in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg Die Sammlungs und Burgerblock Bestrebungen des Hanseatischen Volksbundes sowie der Deutschen Sammlung Lubeck der Bremer Demokratischen Volkspartei und des Vaterlandischen Bundes Hamburg In Michael Hundt Hrsg Geschichte als Verpflichtung Hamburg Reformation und Historiographie Festschrift fur Rainer Postel zum 60 Geburtstag Beitrage zur deutschen und europaischen Geschichte Bd 28 Kramer Hamburg 2001 ISBN 3 89622 041 1 S 183 213 Einzelnachweise Bearbeiten Ausfuhrlich Gerhard Meyer Vom Ersten Weltkrieg bis 1985 Lubeck im Kraftefeld rasch wechselnder Verhaltnisse Weimarer Republik Zeit der Konsolidierung 1924 1928 In Antjekathrin Grassmann Hrsg Lubeckische Geschichte Schmidt Romhild Lubeck 1988 ISBN 3 7950 3202 4 S 692 ff Abram Enns Kunst und Burgertum Die kontroversen zwanziger Jahre in Lubeck Weiland u a Lubeck u a 1978 ISBN 3 7672 0571 8 S 98 Julian Freche Politische Milieus in Lubeck wahrend der Weimarer Republik 1919 1933 Diss Projektbeschreibung abgerufen am 22 Oktober 2015 Albrecht Schreiber Zwischen Hakenkreuz und Holstentor Lubeck 1925 bis 1939 von der Krise bis zum Krieg Stadtgeschichte in Presseberichten der Weg der Hansestadt in das Tausendjahrige Reich Lubecker Nachrichten Lubeck 1983 S 12 Hansjorg Buss Entjudete Kirche Die Lubecker Landeskirche zwischen christlichem Antijudaismus und volkischen Antisemitismus 1918 1950 Schoningh Paderborn u a 2011 ISBN 978 3 506 77014 1 S 64 Hans Joachim Bieber Burgertum in der Revolution Burgerrate und Burgerstreiks in Deutschland 1918 1920 Hamburger Beitrage zur Sozial und Zeitgeschichte 28 Christians Hamburg 1992 ISBN 3 7672 1148 3 S 541 Elke Imberger Widerstand von unten Widerstand und Dissens aus den Reihen der Arbeiterbewegung und der Zeugen Jehovas in Lubeck und Schleswig Holstein 1933 1945 Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig Holsteins 98 Wachholtz Neumunster 1991 ISBN 3 529 02198 9 S 58 Zugleich Kiel Universitat Dissertation 1990 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hanseatischer Volksbund amp oldid 223430760