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Johann von Baysen poln Jan Bazynski etwa 1390 9 November 1459 in Marienburg war ein im Gebiet von Osterode beguterter preussischer Ritter und Staatsmann der den Preussischen Bund in den Dreizehnjahrigen Krieg 1454 1466 gegen den Deutschen Orden fuhrte dem er zuvor selber lange Jahre gedient hatte Der Krieg wurde mit dem Zweiten Frieden von Thorn 1466 beendet Er starb als Gubernator Gouverneur von Koniglich Preussen im Jahre 1459 auf der Ordensburg Marienburg Sein Nachfolger war Stibor von Baysen Wappen von Baysen Bazenski Siegel Johanns von BaysenInhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Erinnerungen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLebenslauf BearbeitenDie Baysen waren ein Zweig der im 13 Jahrhundert aus Lubeck oder Umgebung eingewanderten Familie Flemming Sie nannten sich nach ihrem im Ermland bei Wormditt gelegenen Stammgut Basien Das Gut bestand noch 1945 war aber in den Besitz einer anderen Familie ubergegangen Johann es oder Hans von Baysen hatte bereits unter den Hochmeistern Heinrich von Plauen und Michael Kuchmeister von Sternberg im hochmeisterlichen Hofdienste gestanden Heinrich von Plauen hatte ihn als Botschafter zum Konig von England gesandt Unter Michael Kuchmeister hatte er sich aus eigenem Antrieb an den Hof des portugiesischen Konigs begeben und sich 1419 bis 1422 an den Kampfen der Portugiesen gegen die Mauren in Ceuta beteiligt Das war in zwei Bildern verewigt die noch 1945 im Gutshaus von Basien hingen Nach seiner Ruckkehr wurde er unter die Rate des Hochmeisters aufgenommen Trotz dieser Stellung stand er den Handlungen der Ordensregierung skeptisch gegenuber ohne jedoch ganz und gar in das Lager der Unzufriedenen uberzugehen Die Verwaltung des Hochmeisters Paul von Rusdorf wies nach Ansicht Vieler selbst berechtigte Forderungen der Untertanen zuruck und ubte bald harten Druck aus bald wieder wich sie in Unsicherheit zuruck Hinzu kamen Kritiken bezuglich einer Abkehr des Ordens von Prinzipien und innere Streitigkeiten Grober Missbrauch der Amtsgewalt von Seiten der Grossgebietiger sowie Komture und die Eingriffe des Ordens in das gewerbliche Leben trieben die Stande Preussens zu energischen Schritten der Abwehr und Verteidigung Aufgrund dieser Verhaltnisse erklarte Baysen sich am Schluss der Vorverhandlungen bereit sich der Einigung der Stande anzuschliessen doch wollte er aus dem Rat des Hochmeisters nicht eher ausscheiden bis dieser die Rechte und Privilegien von Land und Stadten antastete Demgemass hat er zwar den am 14 Marz 1440 zu Marienwerder aufsetzten Bundesbrief des Landes und der Stadte Preussens in dem der gegenseitige Schutz vor jeder Gewalt durch die Herrschaft vereinbart wurde mitbesiegelt aber dennoch lange Jahre hindurch mit Geschick und Erfolg die Rolle des Vermittlers eingehalten Das Ansehen und Vertrauen das er auf beiden Seiten genoss ermoglichte ihm die Behauptung dieser schwierigen Stellung Bald riet er aus freien Stucken hier oder dort zur Massigung hielt den Orden sowie die eigenen Bundesgenossen von ubereilten Schritten zuruck bald liess er sich von der einen oder anderen Partei zu massigender Einwirkung auf die Gegner gebrauchen Moglich war dies nur unter einem Regenten wie Pauls Nachfolger Konrad von Erlichshausen der die Ordnung im Orden wiederherstellen wollte Jeder begrundeten Klage des Landes sollte abgeholfen werden Selbst unter dessen Nachfolger Ludwig von Erlichshausen der den Bund der Untertanen notfalls mit Gewalt sprengen wollte wusste sich Hans von Baysen noch einige Jahre das Vertrauen des Ordens zu wahren Die Erbitterung auf Seiten des Bundes wuchs aber immer mehr und im Orden zog sich der Mittelsmann den Hass der Heisssporne zu der giftige lahme Drache und Basilisk der Verrater so und ahnlich lauteten die Ausdrucke mit welchen man ihn bezeichnete Durch Kranklichkeit und eine Reise ausser Landes nach Schlesien konnte er seine Tatigkeiten nicht mehr wie bisher ausfuhren Von der Reise zuruckgekehrt fand er alles wesentlich verandert und die Situation aufs ausserste verscharft Friedrich III hatte den Bund bestatigt sie hatten diesem eine straffere Form gegeben die ihn mehr zum aktiven Vorgehen befahigte sie hatten sogar bereits mit Polen und mit Konig Kasimir IV Verbindungen angeknupft und dort Entgegenkommen gefunden Baysen nahm angesichts des drohenden Kampfes eine feste entschiedene Stellung auf der Seite des Landes gegen die Ordensregierung ein Er trat in das neugeschaffene leitende Organ den engeren Rat des Bundes ein Zu einer weiteren Zuspitzung kam es als Kaiser Friedrich III entgegen seiner ersten Erklarung jetzt den von der Androhung der Acht begleiteten Befehl zur Auflosung des Bundes gab Der Hochmeister wollte dem kaiserlichen Spruch mit allen Mitteln Geltung verschaffen Nachdem man der polnischen Hilfe versichert war ging am 4 Februar 1454 von Thorn aus der Absagebrief des Bundes an Hochmeister und Orden Eine Bundesgesandtschaft an deren Spitze Hans von Baysen und sein Bruder Gabriel von Baysen standen brachte dann den definitiven Abschluss mit Konig Kasimir IV zustande am 22 Februar erklarte der Konig dem Orden den Krieg am 6 Marz ubernahm er die Herrschaft uber das Ordensland und am 9 Marz ernannte er Hans von Baysen zum Gubernator der Lande Preussen An dem Kampfen selbst hat Baysen keinen unmittelbaren Anteil seine Tatigkeit bestand hauptsachlich darin die Kriegsrustung zu betreiben und zu fordern sowie dem koniglichen Heer immer neue Verstarkungen zuzufuhren Sein Sitz war zuerst Elbing dann auf der Marienburg Er starb dort am 9 November 1459 Sein Bruder Stibor von Baysen wurde sein Nachfolger als Gubernator 1 Nach dem Tode Stibors von Baysen 1480 wurde Nikolaus von Baysen auserwahlt der jedoch nur als Hauptmann des Landes ein geringeres Amt von Konig Kasimir anerkannt erhielt Nikolaus von Baysen lehnte den Eid an den Konig und somit das Amt ab und nach mehrmaligen Versuchen des Konigs polnische Leute einzusetzen erlosch das Amt 1510 Erinnerungen BearbeitenNoch heute ist einer der altesten in Preussen gewachsenen Baume die Baysen Eiche in Cadinen nach 1945 Kadyny Polen nach ihm benannt Das Allgemeinbildende Liceum Nr 1 in Ostroda tragt seit September 2002 den Beinamen Jana Bazynskiego Literatur BearbeitenKarl Lohmeyer Baysen Johann v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 189 f Rudolf Grieser Baysen Hans v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 680 f Digitalisat Rudolf Grieser Hans von Baysen ein Staatsmann aus der Zeit des Niederganges der Ordensherrschaft in Preussen in Deutschland und der Osten IV 1936 91fEinzelnachweise Bearbeiten Max Toppen 1458 1525 Scientia Verlag 1974 ISBN 978 3 511 05015 3 eingeschrankte Vorschau in der Google BuchsucheWeblinks Bearbeitenv Baysen Bazenski SitesNormdaten Person GND 135956315 lobid OGND AKS VIAF 80383958 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baysen Hans vonALTERNATIVNAMEN Baysen Johann von Bazenski JanKURZBESCHREIBUNG preussischer Ritter und StaatsmannGEBURTSDATUM um 1390STERBEDATUM 9 November 1459STERBEORT Marienburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans von Baysen amp oldid 205337243