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Hans Zeiss 21 Februar 1895 in Straubing 30 August 1944 bei Dor Mărunt Rumanien war ein deutscher Mittelalterarchaologe und Prahistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenHans Zeiss der Sohn eines Offiziers besuchte die Gymnasien zu Munchen Regensburg und Amberg Als Jugendlicher gehorte er der Wandervogelbewegung an spater verfasste er einen Wanderfuhrer Uber die Romische Grenzmark von der Donau bis zur wurttembergischen Grenze 1920 Wenige Wochen nach seiner Reifeprufung 1914 brach der Erste Weltkrieg aus an dem Zeiss als Kriegsfreiwilliger teilnahm Er nahm als Offizier an mehreren Gefechten teil wurde mehrmals verwundet und geriet in Kriegsgefangenschaft aus der er 1919 entlassen wurde Zum Wintersemester 1919 20 ging er an die Universitat Munchen und studierte Geschichtswissenschaft Germanistik und Anglistik Daneben gehorte er von 1920 bis 1922 einem Zeitfreiwilligencorps an und trat dem antidemokratischen Bund Oberland bei 1923 legte Zeiss die Lehramtsprufung in den Fachern Deutsch Geschichte und Englisch ab und ging als Lehrer an das Landeserziehungsheim in Schloss Bieberstein bei Fulda Zum Sommersemester 1925 kehrte er nach Munchen zuruck und bereitete dort seine Promotion vor Er engagierte sich weiterhin im Bund Oberland dessen Ziele denen der Nationalsozialisten entsprachen und war 1926 Mitglied der Bundesleitung Im selben Jahr wurde Zeiss bei Michael Doeberl im Fach Mittelalterliche Geschichte promoviert Zeiss widmete sich in den folgenden Jahren siedlungshistorischen und topographischen Forschungen Sein Forschungsschwerpunkt verlagerte sich zusehends zur Ur und Fruhgeschichte Er veroffentlichte Aufsatze und Beitrage zum Historischen Atlas der Pfalz Von 1927 bis 1928 war er Schriftleiter und ab 1928 Mitherausgeber der Zeitschrift Volk und Rasse Noch im selben Jahr erhielt er ein Reisestipendium der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft das er zu einer Forschungsreise auf der Iberischen Halbinsel und in Sudfrankreich nutzte 1 Er untersuchte dort von April bis August 1928 gotische Graber Am 1 April 1929 wurde Zeiss Assistent bei der Romisch Germanischen Kommission in Frankfurt am Main wo er mit dem Direktor Friedrich Drexel und dem zweiten Direktor Gerhard Bersu zusammenarbeitete 1931 wurde Zeiss zum zweiten Direktor ernannt Direktor war Bersu nach Drexels Tod 1930 Im selben Jahr habilitierte er sich an der Universitat Frankfurt am Main im Fach Mittelalterliche Geschichte und Germanische Altertumskunde und hielt seitdem Lehrveranstaltungen an der Universitat ab Ab 1933 trat Zeiss verschiedenen nationalsozialistischen Organisationen bei Ende 1933 der SA zum 1 Juni 1934 dem NS Lehrerbund und zum 1 Mai 1937 der NSDAP Mitgliedsnummer 5 017 322 2 Zum 1 Januar 1935 folgte Zeiss einem Ruf an die Universitat Munchen auf den neu errichteten Lehrstuhl fur Vor und Fruhgeschichte im selben Jahr wahlte ihn das Deutsche Archaologische Institut zum ordentlichen Mitglied Der Romisch Germanischen Kommission blieb Zeiss als Mitglied des Fachausschusses verbunden 1937 wurde er als ordentliches Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen 3 In Munchen entfaltete er eine rege Lehrtatigkeit und betreute Dissertationen und Habilitationsschriften Zu seinen Schulern zahlten Kurt Bohner und Joachim Werner Wahrend des Zweiten Weltkriegs setzte Zeiss seine Forschungs und Lehrtatigkeit zunachst fort und hielt auch im Rahmen der Aktion Ritterbusch Vortrage Im Mai 1942 wurde Zeiss als Hauptmann eingezogen und auf der Balkanhalbinsel eingesetzt Im August 1944 wurde er in Rumanien verwundet und erlag seinen Verletzungen am 30 August bei Dor Mărunt Schriften Auswahl BearbeitenUber die Romische Grenzmark von der Donau bis zur wurttembergischen Grenze sudlich Dinkelsbuhl Ein Wanderfuhrer Kaufbeuren 1920 Reichsunmittelbarkeit und Schutzverhaltnisse der Zisterzienserabtei Ebrach vom 12 bis 16 Jahrhundert Bamberg 1927 Dissertation Munchen 1926 online Quellensammlung fur die Geschichte des bairischen Stammesherzogtums bis 750 Munchen 1929 Die Grabfunde aus dem spanischen Westgotenreich Berlin Leipzig 1934 Studien zu den Grabfunden aus dem Burgundenreich an der Rhone Munchen 1938 mit Helmut Arntz Die einheimischen Runendenkmaler des Festlandes Leipzig 1939 Germanischer Schmuck der Volkerwanderungszeit Bielefeld Leipzig 1941 Das Heilsbild in der germanischen Kunst des fruhen Mittelalters Munchen 1941 Literatur BearbeitenHermann Ament Zeiss In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 34 Walter de Gruyter Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 018389 4 S 497 f Hubert Fehr Hans Zeiss Joachim Werner und die archaologischen Forschungen zur Merowingerzeit In Heiko Steuer Hrsg Eine hervorragende nationale Wissenschaft Deutsche Prahistoriker Berlin New York 2001 S 311 415 mit Bild und Auswahlbibliografie Jorg Peter Jatho Gerd Simon Giessener Historiker im Dritten Reich Giessen 2008 ISBN 978 3 88349 522 4 S 46 48 Hubert Fehr Germanen und Romanen im Merowingerreich Fruhgeschichtliche Archaologie zwischen Wissenschaft und Zeitgeschehen Berlin New York 2010 S 332 351 Einzelnachweise Bearbeiten Dr Hans Zeiss bei GEPRIS Historisch Deutsche Forschungsgemeinschaft abgerufen am 1 Juni 2021 deutsch Jatho Simon Giessener Historiker im Dritten Reich S 46 Hans Zeiss Nachruf im Jahrbuch 1945 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften PDF Datei Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Hans Zeiss Quellen und Volltexte Literatur von Hans Zeiss im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 116970707 lobid OGND AKS LCCN nr94039737 VIAF 118943594 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zeiss HansALTERNATIVNAMEN Zeiss HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Mittelalterarchaologe und PrahistorikerGEBURTSDATUM 21 Februar 1895GEBURTSORT StraubingSTERBEDATUM 30 August 1944STERBEORT Dor Mărunt Kreis Călărași Rumanien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Zeiss amp oldid 233780612