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Hans Julius Leonhard Wilhelm August Tintelnot 27 September 1909 in Lemgo 2 Januar 1970 in Hofgeismar 1 war ein deutscher Kunsthistoriker und Maler Er befasste sich insbesondere mit der Epoche des Barocks Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Tintelnot war ein Sohn des Kolonialwarengrosshandlers Friedrich Wilhelm Tintelnot Dessen Ehefrau Ida entstammte einer Pfarrerfamilie 2 Er besuchte das Gymnasium in Lemgo 3 wo Karl Meier zu seinen Lehrern gehorte Auf dessen Anregung hin schrieb er 1929 eine Arbeit uber Grabmaler und Epitaphien Lippes Im selben Jahr legte Tintelnot sein Abitur ab 4 Er studierte unterstutzt von seinem Onkel Leonhard Wahrburg 1860 1933 Kunstgeschichte Literaturgeschichte Geschichte und Archaologie an den Universitaten Munchen Wien und Breslau Dort besuchte er ausserdem die Kunstakademie Tintelnot wandte sich in vielerlei Hinsicht dem Nationalsozialismus zu Er war Mitglied der NSDAP Ausserdem trat er der Reichskunstkammer dem Nationalsozialistischen Lehrerbund und dem Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbund bei Auch als Blockwalter in der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt war er aktiv 5 Er heiratete 1936 Monika Atzert die ebenfalls Kunsthistorikerin war Aus der Ehe gingen zwei Tochter hervor die in den Jahren 1937 und 1941 geboren wurden 6 Im Jahr 1937 wurde er bei Dagobert Frey promoviert mit einer Arbeit uber das barocke Theater Seine Dissertation in der er die Entwicklung der Theaterdekoration von der Spatrenaissance bis zum spatbarocken Klassizismus verfolgte und die Parallelen zwischen der Raumbildung in Kirchen und auf der Buhne feststellte wurde zum Standardwerk Tintelnot war 7 Assistent am kunsthistorischen Institut in Breslau In den 1940er Jahren zeigte sich Tintelnot deutschnational und beschaftigte sich mit der Kunst des Mittelalters 1943 vollendete er seine Habilitationsschrift mit dem Titel Die mittelalterliche Baukunst Schlesiens Als das Ende des Dritten Reiches absehbar wurde zog Tintelnot mit seiner Familie zunachst zuruck nach Lemgo wo er im elterlichen Haus in der Mittelstrasse Unterkunft fand und zunachst im vaterlichen Geschaft arbeitete Ausserdem organisierte er kulturelle Veranstaltungen und schuf Aquarelle durch deren Verkauf er das Familieneinkommen aufbesserte 4 1946 ging er an die Universitat Gottingen wo er 1950 oder 1951 ausserplanmassiger Professor wurde Seine Ehefrau blieb in Lemgo und baute dort die Volkshochschule VHS auf 1950 wurde sie die erste hauptamtliche VHS Leiterin Das Ehepaar Tintelnot trennte sich in den fruhen Nachkriegsjahren 4 In seiner Gottinger Zeit in der er auch die Kunstsammlung der dortigen Universitat betreute schrieb er seine Werke zur barocken Freskenmalerei zur Genese des Barockbegriffs und zur modernen Kunst seit dem Klassizismus Tintelnot setzte den Beginn einer eigenstandigen deutschen Entwicklung der Freskomalerei schon in der hofischen Kultur in Suddeutschland um das Jahr 1600 an was nicht der verbreiteten Lehrmeinung entsprach und beharrte bei der Vorstellung des Nationalcharakters der sich in Kunstwerken aussere 1959 zog Tintelnot nach Kiel in die Duppelstrasse 54 und ubernahm den Lehrstuhl Richard Sedlmaiers als Ordinarius am Kunsthistorischen Institut und wurde auch Direktor der Kieler Kunsthalle Am 8 Juni 1959 wurde er ausserdem Vorsitzender des Schleswig Holsteinischen Kunstvereins Tintelnot bemuhte sich insbesondere die Sammlung deutscher Kunst des 19 Jahrhunderts zu komplettieren Zeitgenossische Kunst wurde unter Tintelnot aus Finanzgrunden vor allem in Form von Grafiken und Zeichnungen angekauft Vor seinen Studenten pflegte sich Tintelnot mitunter als Vertreter vergangener Epochen zu inszenieren Bei einer Faschingsfeier des Kunsthistorischen Instituts erschien er im Kostum des Kardinals Scipione Caffarelli Borghese nach einer Marmorbuste Berninis aus dem Jahr 1632 und liess sich von allen Umstehenden den Ring kussen Aus gesundheitlichen Grunden trat Tintelnot 1967 vorzeitig in den Ruhestand 8 Er wurde in seiner Geburtsstadt bestattet Ein grosser Teil seines Nachlasses ging in den Besitz seiner Tochter uber Im Breslauer Nationalmuseum wurden Aquarelle Tintelnots mit Breslauer Motiven wiederentdeckt die moglicherweise fur eine Ausstellung gesammelt worden waren die wegen des Kriegsausbruchs nicht mehr stattgefunden hat Postum wurden Werke Tintelnots im Jahr 2016 im Hexenburgermeisterhaus in Lemgo ausgestellt 3 Werke BearbeitenBarocktheater und Barocke Kunst Die Entwicklungsgeschichte der Fest und Theater Dekoration in ihrem Verhaltnis zur bildenden Kunst Berlin 1939 Die barocke Freskomalerei in Deutschland Ihre Entwicklung und europaische Wirkung Munchen 1951Literatur BearbeitenChristian Jobst Hans Tintelnot und die Liebe zum Barock In Ulrich Kuder Klaus Gereon Beuckers Hrsg Forschung in ihrer Zeit 125 Jahre Kunsthistorisches Institut der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Kieler kunsthistorische Studien N F Bd 18 Ludwig Kiel 2020 ISBN 978 3 86935 380 7 S 381 402 Jens Martin Neumann Hans Tintelnot 1909 1970 Barock in Kiel In Hans Dieter Nagelke Hrsg Kunstgeschichte in Kiel 100 Jahre Kunsthistorisches Institut der Christian Albrechts Universitat 1893 1993 Kunsthistorischen Institut der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Kiel 1994 ISBN 3 928794 11 6 S 79 84 Peter Biresch Jurgen Scheffler Die Anfange der Volkshochschule Lemgo und des Lippischen Volksbildungswerkes nach 1945 Volkshochschule Lemgo Stadtisches Museum Lemgo Bielefeld 2013 ISBN 978 3 89534 954 6 S 23 25 Weblinks BearbeitenHans Tintelnot im Kieler GelehrtenverzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten Abweichend von der meist auch in der DNB auftretenden Angabe Tintelnot sei in Hofgeismar gestorben ist auf www gelehrtenverzeichnis de zu lesen er sei in Lemgo gestorben Auf dieser Seite ist allerdings auch eine vollkommen unrealistische Angabe zum Jahr bzw Ort der Habilitation zu finden Auf www wissen de wird als Sterbeort Kiel angegeben Christian Jobst Hans Tintelnot und die Liebe zum Barock In Ulrich Kuder Klaus Gereon Beuckers Hrsg Forschung in ihrer Zeit 125 Jahre Kunsthistorisches Institut der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Kiel 2020 S 381 402 hier S 391 a b Hans Tintelnot Aquarelle auf www lemgo net 1 2 Vorlage Toter Link www lemgo net Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis a b c Jurgen Scheffler Hans Tintelnot Ausstellung im Hexenburgermeisterhaus Lemgo auf www regionalgeschichte de Zitat und Mitgliedschaften nach Christian Jobst Hans Tintelnot und die Liebe zum Barock In Ulrich Kuder Klaus Gereon Beuckers Hrsg Forschung in ihrer Zeit 125 Jahre Kunsthistorisches Institut der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Kiel 2020 S 381 402 hier S 393 f Christian Jobst Hans Tintelnot und die Liebe zum Barock In Ulrich Kuder Klaus Gereon Beuckers Hrsg Forschung in ihrer Zeit 125 Jahre Kunsthistorisches Institut der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Kiel 2020 S 381 402 hier S 392 Die Quellen widersprechen sich bei der Angabe seit wann Tintelnot die Assistentenstelle innehatte Es gibt die Angabe 1934 und die Angabe 1937 Jens Martin Neumann barock in kiel tintelnot auf www kunstgeschichte uni kiel deNormdaten Person GND 136405746 lobid OGND AKS LCCN n86135378 VIAF 111617680 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tintelnot HansALTERNATIVNAMEN Tintelnot Hans Julius Leonhard Wilhelm AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und MalerGEBURTSDATUM 27 September 1909GEBURTSORT LemgoSTERBEDATUM 2 Januar 1970STERBEORT Hofgeismar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Tintelnot amp oldid 209818041