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Hans Schickhardt eigentlich Johannes Schickhardt 1512 in Herrenberg 17 Oktober 1585 in Tubingen 1 war ein wurttembergischer Maler der sich nach seinem langeren Aufenthalt in Stuttgart in Tubingen niederliess aber weiterhin fur den Herzog Ulrich von Wurttemberg tatig war Er war der Vater des Malers Apelles Schickhardt und ein Onkel des beruhmten Baumeisters Heinrich Schickhardt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Die fruhen Jahre 1 2 Tubingen 2 Anmerkungen und Einzelnachweise 3 Siehe auch 4 LiteraturLeben BearbeitenDie fruhen Jahre Bearbeiten Hans Schickhardt stammte aus einer grossen Herrenberger Kunstschreiner und Bildschnitzerfamilie Er war der vierte Sohn von Heinrich Schickhardt dem Alteren und seiner Frau Margreta Seine Malerausbildung bekam er hochstwahrscheinlich bei Heinrich Fullmaurer Die alteste Urkunde die Hans Schickhardt erwahnt stammt aus dem Anfang des Jahres 1536 als Geselle von Hans Gerngross wurde er zusammen mit anderen Malern fur nicht genannte Arbeiten in Balingen bezahlt 2 Seit dem gleichen Jahr lebte er in Stuttgart wo Gerngross Hofmaler wurde weiter als sein Geselle In Stuttgart war er mit Wandmalereien am Hof beschaftigt die im Zusammenhang mit den Bauarbeiten entstanden die Herzog Ulrich nach seiner Ruckkehr aus dem Exil anordnete Es handelte sich um grossere Massnahmen die Hans Gerngross leitete 1536 waren daran ferner Heinrich Fullmaurer Albert Mayer Marx Weiss und Erasmus Wenig beteiligt Ein Jahr spater arbeitete Schickhardt an der Ausmalung des herzoglichen Gemachs zusammen mit Hans Gerngross und Hans Abel 3 4 Aus der gleichen Zeit 1537 stammt eine topographische Aufnahme des Engenstaller Tals und Durrenmettstetten bei Sulz am Neckar zusammen mit Jorg Ziegler 5 Diese kunstlerisch belanglose Arbeit ist eine von zwei uberlieferten Arbeiten die sicher von Hans Schickhardt stammen 4 6 Tubingen Bearbeiten Seit 1547 wohnte Schickhardt in Tubingen wo er viele Malerauftrage bekam Urkundlich werden nur handwerkliche Arbeiten genannt wie z B das Bemalen von Uhrenzeigern 1550 erwarb Schickhardt das Burgerrecht der Stadt Er pflegte jedoch weiterhin Beziehungen zu Herzog Ulrich 1552 53 malte er in dessen Auftrag 332 Mannlein die die Entwurfe der Winterkleidung fur Hofangestellte darstellten die Hofhierarchie musste sich in der Kleidung widerspiegeln und 1556 57 kamen 70 Mannlein in Sommerkleidung hinzu 7 1556 57 bekam er auch mehrere handwerkliche Auftrage von der Stadt Herrenberg mehrere Uhrentafeln und zeiger zu bemalen und das furstliche Wappen zu malen 1559 60 sollte er den oberen Teil der Rathaustur die sein Bruder Lucas baute mit Farben verzieren und vergolden 8 1558 wurde er mit dem Malen der Buchstaben auf das zierlichst auf dem Epitaph des jungen Herzogs Maximilian 17 Marz 1557 Sohn des Herzogs Christoph beauftragt 9 1564 schuf er im Auftrag des Senats der Universitat Tubingen eine Gedachtnistafel fur den auf einer Reise nach Paris verstorbenen Kanzler der Universitat Jakob Beurlin Dies war eine absolute Ausnahme weil Gedachtnismale bis dahin ausschliesslich Sache der Familien der Verstorbenen waren 10 Seit 1567 bis zu seinem Tod stand Schickhardt in Diensten des Herzogs d h er war verpflichtet gewartig zu sein wenn dieser ihn aufforderte zu kommen Dafur bekam er einen Jahressold von 20 fl 11 Seit spatestens 1569 wohnte Schickhardt in eigenem Haus im unteren Bereich der Burgstaig 12 Schickhardt erscheint in den Urkunden haufig mit dem Baumeister Aberlin Tretsch als massgebend bei Bewertungen und bei Verdingen Festlegen der Vergutungen und Vergabe der Auftrage er muss somit ein angesehener Kunstler gewesen sein auch wenn von seinen eigenen Arbeiten nur die Bemalung von Uhrtafeln und Turen die Bemalung von Musterfiguren fur Hofkleidungen sowie die Fassung d i Bemalung von mehreren Grabdenkmalern u a von Graf Ludwig Herzog Ulrich Herzogin Sabine zusammen mit Hans Gerngross in Tubingen urkundlich bekannt sind 13 9 Zwar sind die Fassungen inzwischen vollig verschwunden doch weiss man dass sie alle eine grosse Zuruckhaltung des Malers aufwiesen Schickhardt war sich dessen bewusst dass es seine Aufgabe war das Werk des Bildhauers besser zur Geltung zu bringen 14 Hans Schickhardt betatigte sich aber auch als Miniatur und Wappenmaler In dem altesten Tubinger Stammbuch dem des Johann Friedrich Welser 15 gibt es nicht nur seinen Eintrag mit seinem Wappen und einer wenig geschickten Allegorie der Hoffnung von 1570 Die meisten uberwiegend etwas unbeholfenen Wappenzeichnungen und allegorischen Darstellungen darin konnten von Schickhardt stammen 16 nbsp Jakob Degen altestes Gemalde der Tubinger Professorengalerie 1578 vermutlich von Hans SchickhardtAufgrund der Tatsache dass zu diesem Zeitpunkt ausser Schickhardt nur Jacob Zuberlin und Philipp Renlin als Maler in Tubingen tatig waren aber ihre Bilder einen anderen Charakter zeigen wird ihm das alteste Portrat der Tubinger Professorengalerie das 1578 entstandene Portrat des Jacob Schegk zugeschrieben 17 Da keine vergleichbaren Arbeiten von Schickhardt ausser der nur teilweise zu berucksichtigenden Gedachtnistafel fur Jacob Beurlin bekannt und urkundlich solche Arbeiten von ihm nicht erwahnt sind lasst sich diese Zuschreibung nicht bekraftigen Auch danach gibt es Nachweise seiner handwerklichen Tatigkeit 1582 83 musste er etliche Hirschkopfe fur das Waldenbucher Schloss malen und anstreichen 18 Hans Schickhardt war in erster Ehe mit Margreta Mayenkuchlerin 10 Oktober 1571 aus einem Herrenberger Geschlecht verheiratet Mit ihr hatte er sieben Sohne und vier Tochter die alle jung verstorben waren Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Schickhardt 1572 Ursula Laubin In dieser Ehe wurden ihm vier Tochter und ein Sohn namens Apelles geboren Drei der Tochter heirateten Geistliche was das hohe Ansehen der Familie bezeugt 19 Das hohe Ansehen Schickhardts bezeugt vielleicht noch uberzeugender die Tatsache dass er in der Stiftskirche begraben wurde 20 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten H Schmid Schickhardt Die Siegener Familie S 60 Allgemeines Kunstlerlexikon Bd 52 2006 S 216 Hans Gerngross Hans Rott Quellen und Forschungen S 284 a b Werner Fleischhauer Renaissance S 155 Ruthardt Oehme Die Geschichte der Kartographie des deutschen Sudwestens Konstanz 1961 S 105 Bis vor kurzem wurde sie als die einzige Arbeit betrachtet Werner Fleischhauer Renaissance S 106 Hans Rott Quellen und Forschungen S 220 a b Werner Fleischhauer Renaissance S 186 Stefanie Knoll Geistesadel S 79 80 beruft sich auf eine Rechnung die Schickhardts Autorschaft nachweist Universitatsarchiv Tubingen Supremus deputatus Rechnungen 1564 6 8 fol 117v Hans Rott Quellen und Forschungen S 252 3 Hans Rott Quellen und Forschungen S 253 Werner Fleischhauer Die Anfange S 205 Albert Westermayer Emil Wagner Theodor Demmler Die Grabdenkmaler der Stiftskirche S 361 Katalog der Ausstellung Fugger und Welser Augsburg 1950 Kat Nr 381 Werner Fleischhauer Renaissance S 184 Werner Fleischhauer Die Anfange S 214 Werner Fleischhauer Renaissance S 87 Die Zahl der Kinder aus der zweiten Ehe ist nach dem Epitaph in der Stiftskirche angegeben Andere Quellen nennen leicht hohere Zahlen Albert Westermayer Emil Wagner Theodor Demmler Die Grabdenkmaler der Stiftskirche S 279Siehe auch BearbeitenFamilie SchickhardtLiteratur BearbeitenHorst Schmid Schickhardt Die Siegener Familie Schickhardt im 15 bis 17 Jahrhundert Versuch einer Teil Genealogie Baden Baden Schmid Schickhardt 2008 Stefanie Knoll Geistesadel Grabmonumente fur Professoren in Oxford Leiden und Tubingen im 17 Jahrhundert In Mark Hengerer hrsg Macht und Memoria Begrabniskultur europaischer Oberschichten in der Fruhen Neuzeit Koln Weimar Bohlau 2005 S 71 90 Werner Fleischhauer Renaissance im Herzogtum Wurttemberg Stuttgart Kohlhammer 1971 Werner Fleischhauer Die Anfange der Tubinger Universitatsbildnissammlung ein Beitrag zur Geschichte der Malerei der Spatrenaissance im Herzogtum Wurttemberg In Werner Fleischhauer u a Neue Beitrage zur sudwestdeutschen Landesgeschichte Festschrift fur Max Miller Stuttgart Kohlhammer 1962 S 197 216 Hans Rott Quellen und Forschungen zur sudwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV und XVI Jahrhundert II Alt Schwaben und Reichsstadte Stuttgart Strecker und Schroder 1934 Albert Westermayer Emil Wagner Theodor Demmler Die Grabdenkmaler der Stiftskirche zu St Georgen in Tubingen Tubingen Weil 1912 S 360f und 279 Normdaten Person GND 138141649 lobid OGND AKS VIAF 88200392 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schickhardt HansALTERNATIVNAMEN Schickhardt Johannes Schickhard Hans Schikart HansKURZBESCHREIBUNG wurttembergischer MalerGEBURTSDATUM 1512GEBURTSORT HerrenbergSTERBEDATUM 17 Oktober 1585STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Schickhardt amp oldid 222120071