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Hans Planitz 4 Mai 1882 in Kaditz bei Dresden 16 Januar 1954 in Wien war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Rechtshistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Funktionen und Mitgliedschaften 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenHans Planitz aufgewachsen als Sohn eines Pfarrers bei Dresden und in Leipzig studierte von 1901 bis 1904 an den Universitaten Tubingen und Leipzig Rechtswissenschaften und Geschichte 1906 wurde er in Leipzig zum Dr jur promoviert 1909 habilitierte er sich dort Anschliessend war er Privatdozent ab 1912 planmassiger ausserordentlicher Professor fur Urheber und Patentrecht in Leipzig 1913 wechselte er als ordentlicher Professor fur Deutsches und Schweizerisches Zivilrecht nach Basel ging aber bereits 1914 als Professor fur Deutsches Burgerliches und Handelsrecht an die im gleichen Jahr gegrundete Universitat Frankfurt am Main Zu seinem Nachfolger in Basel wurde Eckard Meister berufen 1920 ging Planitz schliesslich an die im Jahr zuvor wiedergegrundete Universitat zu Koln wo er sich erneut am Aufbau einer Rechtswissenschaftlichen Fakultat beteiligte In den Jahren 1921 22 1931 32 und 1936 39 wahlte man ihn zu deren Dekan 1929 30 amtierte er als Rektor der Universitat In dieser Funktion legte er zusammen mit dem damaligen Kolner Oberburgermeister Konrad Adenauer am 26 Oktober 1929 den Grundstein fur ein neues Hauptgebaude der Universitat Planitz lehnte mehrere Rufe anderer Universitaten ab Bonn 1922 Heidelberg 1923 Wien 1934 bevor er 1941 doch an die Universitat Wien als Professor fur Deutsches Burgerliches und Handelsrecht ging Nach dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen Herrschaft zahlte Planitz in Osterreich zur Gruppe der Reichsdeutschen die nach dem Beamtenuberleitungsgesetz eigentlich im Staatsdienst nicht weiterbeschaftigt werden konnten Gleichwohl setzte sich die Wiener Fakultat erfolgreich fur seinen Verbleib an der Hochschule ein Zur Begrundung wurde auf seine NS Gegnerschaft verwiesen 1 1952 verlieh ihm die Philosophische Fakultat der Universitat zu Koln einen Ehrendoktortitel Seiner Berufung als Honorarprofessor fur deutsche Rechtsgeschichte zuruck an die Kolner Universitat November 1953 konnte er nicht mehr folgen Planitz der sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit anfanglich mit der Geschichte des Haftungs und Vollstreckungsrechts befasst hatte widmete sich spater vor allem der rechtshistorischen Entwicklung des deutschen Stadtewesens Dabei bildete das Rechts und Wirtschaftsleben des mittelalterlichen Koln einen Schwerpunkt seines Schaffens Mit sorgfaltigen Quelleneditionen machte er sich ebenso einen Namen wie mit seinen oft in mehrfachen Auflagen erschienenen Lehrbuchern und Darstellungen Funktionen und Mitgliedschaften BearbeitenPlanitz war von 1937 bis 1945 und wieder seit 1952 Mitherausgeber der Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung Er war seit 1942 korrespondierendes und ab 1945 wirkliches Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien und seit 1943 korrespondierendes sowie ab 1945 wirkliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Munchen Schriften Auswahl BearbeitenDie Vermogensvollstreckung im deutschen mittelalterlichen Recht Band 1 Die Pfandung Engelmann Leipzig 1912 Grundlagen des deutschen Arrestprozesses Ein Beitrag zur deutschen Prozessgeschichte Meiner Leipzig 1922 Grundzuge des deutschen Privatrechts Springer Berlin 1925 3 umgearb Aufl 1949 Germanische Rechtsgeschichte Weidmann Berlin 1936 3 durchges Aufl Vahlen Berlin 1944 nach 1945 u d T Deutsche Rechtsgeschichte 2 Aufl bearb von Karl August Eckhardt Bohlau Koln 1961 3 erg Aufl 1971 Das deutsche Grundpfandrecht Bohlau Weimar 1936 Hrsg zusammen mit Thea Buyken Die Kolner Schreinsbucher des 13 und 14 Jahrhunderts Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 46 Bohlau Weimar 1937 Quellenbuch der deutschen osterreichischen und Schweizer Rechtsgeschichte einschliesslich des deutschen Privatrechtes Bohlau Graz 1948 Hrsg zusammen mit Thea Buyken Bibliographie zur deutschen Rechtsgeschichte Klostermann Frankfurt am Main 1952 Die deutsche Stadt im Mittelalter von der Romerzeit bis zu den Zunftkampfen Bohlau Koln 1954 5 Aufl 1980 Literatur BearbeitenHans Jurgen Becker Planitz Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 501 Digitalisat Hans Jurgen Becker Hans Planitz 1882 1954 Die Erforschung der Geschichte des deutschen Privat und Vollstreckungsrechts und der Rechtsgeschichte der deutschen Stadt In Steffen Augsberg Andreas Funke Hrsg Kolner Juristen im 20 Jahrhundert Beitrage zu einer Ringvorlesung an der Universitat zu Koln Sommersemester 2010 und Wintersemester 2010 2011 Beitrage zur Rechtsgeschichte des 20 Jahrhunderts Band 74 Mohr Siebeck Tubingen 2013 S 75 99 Hermann Conrad Hans Planitz In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung Band 71 1954 S XIII XXVI Digitalisat Paul Hauck Darstellung und Kritik der Theorien uber die Entstehung des deutschen Stadtewesens Von Wilhelm Arnold bis Hans Planitz Phil Diss Jena 1954 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Planitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Planitz Hans Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Hans Planitz Rektor 1929 1930 Rektorenportrats der Universitat zu KolnEinzelnachweise Bearbeiten Roman Pfefferle Hans Pfefferle Glimpflich entnazifiziert Die Professorenschaft der Universitat Wien von 1944 in den Nachkriegsjahren V amp R unipress Gottingen 2014 ISBN 978 3 8471 0275 5 S 208 Normdaten Person GND 116205113 lobid OGND AKS LCCN n82229909 NDL 00452926 VIAF 52436201 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Planitz HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtswissenschaftler und RechtshistorikerGEBURTSDATUM 4 Mai 1882GEBURTSORT Kaditz bei DresdenSTERBEDATUM 16 Januar 1954STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans 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