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Hans Fliege 7 Oktober 1890 in Zwickau 29 Januar 1976 in Marburg war ein deutscher Zahnarzt Professor an der Universitat Marburg und NS Funktionar Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFliege studierte ab 1912 Zahnmedizin an den Universitaten Leipzig und Kiel In dieser Zeit wurde er Mitglied der Burschenschaft Teutonia zu Kiel Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrach er das Studium und leistete bis 1917 Kriegsdienst in einem Reservelazarett Danach nahm er sein Studium wieder auf das er 1919 an der Universitat Tubingen abschloss Fliege promovierte 1920 zum Dr med dent in Tubingen Von 1921 bis 1934 war Fliege zunachst Assistent dann Oberassistent am Zahnarztlichen Institut der Universitat Marburg 1 Von 1919 bis 1933 gehorte Fliege dem Alldeutschen Verband an 2 Fliege trat zum 1 November 1929 der NSDAP Mitgliedsnummer 169 105 3 4 und 1930 der SA bei bei der er den Rang eines Standartenarztes innehatte 5 Im Mai 1931 folgte Flieges Habilitation mit der Schrift Die Zusammensetzung und Sterilisation der Losungen fur die zahnarztliche Lokalanasthesie 6 Im selben Jahr wurde er Privatdozent fur Zahnheilkunde an der Universitat Marburg 1933 wurde Fliege Stadtverordneter der NSDAP in Marburg Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler ohne selbst Professor zu sein 5 Protegiert durch Gauleiter Karl Weinrich und andere NSDAP Stellen wurde der Nationalsozialist Fliege trotz unzureichender wissenschaftlicher Qualifikation und gegen den Willen der Universitat Marburg Anfang Mai 1934 zum ordentlichen Professor und Direktor des Instituts fur Zahnheilkunde an der Universitat Marburg ernannt 7 Seit Juni 1934 betatigte sich Fliege ausserdem als Vertrauensmann der NSDAP an der Medizinischen Fakultat Marburg und schrieb in dieser Funktion politische Einschatzungen uber Kollegen in denen er nationalsozialistisch eingestellte Kollegen protegierte und liberale als solche denunzierte 8 Fliege wechselte 1939 von der SA zur SS SS Nr 313 986 4 und betatigte sich als Personalreferent im Stab des SS Oberabschnitts Fulda Werra Innerhalb der SS erreichte Fliege der Vorlesungen in SS Uniform abhielt Anfang September 1944 den Rang eines SS Obersturmbannfuhrers Des Weiteren gehorte er dem Nationalsozialistischen Deutschen Arztebund NSDAB und der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt NSV an 5 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Fliege 1945 durch die amerikanische Militaradministration aus dem Professorenamt entfernt und festgenommen Bis 1948 befand er sich in amerikanischer Internierung Noch im selben Jahr wurde er als Mitlaufer entnazifiziert das Verfahren wurde 1951 eingestellt Fliege konnte aufgrund seiner mangelnden fachlichen Qualifikation und seiner NS Belastung nicht auf seinen Lehrstuhl zuruckkehren Seit 1949 war er wieder als Zahnarzt in Marburg tatig Im Dezember 1958 wurde Fliege nach juristischen Auseinandersetzungen an der Universitat Marburg emeritiert 9 Literatur BearbeitenGerhard Aumuller Kornelia Grundmann Esther Krahwinkel Die Marburger Medizinische Fakultat im Dritten Reich Saur Verlag 2001 ISBN 3 598 24570 X Academia Marburgensis Band 8 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 7 Supplement A K Winter Heidelberg 2013 ISBN 978 3 8253 6050 4 S 327 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 50 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Anne Christine Nagel Die Philipps Universitat Marburg im Nationalsozialismus Dokumente zu ihrer Geschichte Stuttgart 2000 Klaus Peter Wilkens Hans Fliege 1890 1976 Universitat Marburg Dissertation Marburg 1988 Weblinks BearbeitenDominik Gross Hans Fliege fruher Nationalsozialist und Denunziant Zahnarztliche Mitteilungen Heft 18 2020 9 September 2020 Abgerufen am 18 September 2020 Fliege Hans Hessische Biografie Stand 12 Dezember 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 50 Anne Christine Nagel Die Philipps Universitat Marburg im Nationalsozialismus Dokumente zu ihrer Geschichte Stuttgart 2000 S 524 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 9120222 a b Fliege Hans auf SS Dienstaltersliste auf www dws xip pl a b c Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 156 Nagel Die Philipps Universitat Marburg im Nationalsozialismus S 234 Nagel Die Philipps Universitat Marburg im Nationalsozialismus S 232 240 Nagel Die Philipps Universitat Marburg im Nationalsozialismus S 239f Inge Auerbach Catalogus professorum academiae Marburgensis Bd 2 Marburg 1979 S 232 Yvonne Gerz aus Bendorf Die Situation der Medizinischen Fakultat Marburg in der Nachkriegszeit 1945 1950 Dissertation Universitat Marburg 2008 S 16 und 107 online PDF 1 1 MB Normdaten Person GND 124216234 lobid OGND AKS VIAF 30465136 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fliege HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Zahnarzt SS Fuhrer und HochschullehrerGEBURTSDATUM 7 Oktober 1890GEBURTSORT ZwickauSTERBEDATUM 29 Januar 1976STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Fliege amp oldid 232522242